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Der Bayerische Rundfunk trauert um Erich Hallhuber

München (ots)

Mit großer Bestürzung haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des Bayerischen Rundfunks genauso wie der Freundes- und
Kollegenkreis den Tod des beliebten Schauspielers Erich Hallhuber
aufgenommen. Laut Mitteilung der Polizei wurde Hallhuber am Sonntag,
21. September 2003 leblos in seiner Wohnung in München aufgefunden.
Hinweise auf die Todesursache gibt es derzeit noch nicht.
Fernsehdirektor Gerhard Fuchs würdigte Hallhuber "als
liebenswürdigen Schauspieler, der in unnachahmlicher Art und Weise
die bayerische Seele zwischen Gelassenheit und Pfiffigkeit
verkörpert hat. Als Amtsrichter Wunder hat er die Serie >Café
Meineid< zur modernen Kult-Serie im Bayerischen Fernsehen gemacht.
Wir trauern tief um diesen weit über die Landesgrenzen hinaus
beliebten Schauspieler, der durch seine Arbeit das Bild von Bayern im
Fernsehen ein Stück mitgeprägt hat."
Für den Bayerischen Rundfunk hat Erich Hallhuber zahlreiche Filme
gedreht, speziell für "Café Meineid"-Fans war Erich Hallhuber seit
1990 fast schon ein guter Bekannter - als Amtsrichter Heinz Wunder:
In dieser Glanzrolle hat Hallhuber inzwischen 147 Fälle gelöst und
der heiter-besinnlichen BR-Gerichtsserie von Autor und Regisseur
Franz Xaver Bogner seinen ganz besonderen und unverwechselbaren
Charme aufgedrückt. Ab 31. Oktober ist Erich Hallhuber in dieser
Glanzrolle, in acht neuen Folgen im Bayerischen Fernsehen, immer
freitags um 21.35 Uhr, zu sehen.
Nachfolgend die wichtigsten Stationen aus dem umfangreichen
Schaffensbereich Erich Hallhubers, der am 14. Juli 1951 geboren
wurde:
Nach dem Abitur am Albert-Einstein-Gymnasium studierte Hallhuber
von 1971 bis 1974 Schauspiel - zusammen mit Gisela Schneeberger und
Josef Bierbichler - an der Otto-Falckenberg-Schule der Münchner
Kammerspiele. Sein erstes Engagement bekam er bei Intendant
Hansgünther Heyme an den Städtischen Bühnen Köln, wo er bis 1979 u.
a. in William Shakespeares "Antonius und Cleopatra" als Caesar und in
Shakespeares "Wie es euch gefällt" als Orlando aber auch in Hartmut
Langes "Die letzten Stunden der Reichskanzlei" als Goebbels zu sehen
war. Für die darstellerische Leistung des Titus Feuerfuchs, 1979 in
Johann Nestroys "Talisman", bekam Erich Hallhuber den Förderpreis von
Nordrhein-Westfalen.
An den Städtischen Bühnen Köln arbeitete Ende der 70er Jahre auch
Schauspielkollege Miroslav Nemec, mit dem Hallhuber später nach
München ans Bayerische Staatsschauspiel ging und mit dem Hallhuber
seit den Kölner Junggesellen-Zeiten eng befreundet ist. Beide standen
sowohl in Köln als später in München oft gemeinsam auf der Bühne. Im
Fernsehen ermittelte Nemec im April 2000 als Kriminalhauptkommissar
Ivo Batic im BR-TATORT "Viktualienmarkt" (Regie: Berthold Mittermayr)
gegen Hallhuber als einen der Verdächtigen.
Zurück zum Theater: 1979 wurde Hallhuber festes Ensemblemitglied
am Bayerischen Staatsschauspiel München, dem er bis 1986 angehörte
und wo er u. a. im Residenztheater Hauptrollen in zahlreichen
Klassikern spielte, sowie 1984 den George in Edward Albees "Wer hat
Angst vor Virginia Woolf?", in der Inszenierung von August Everding.
Im selben Jahr spielte er - jeweils unter der Regie von Ingmar
Bergman und mit Gaby Dohm als Partnerin - den Prinzen Philipp in
Witold Grombowicz's "Yvonne, Prinzessin von Burgund" und in Bergmans
"Szenen einer Ehe". 1987 ging Hallhuber mit Rita Russek und Bergmans
"Szenen einer Ehe" auf Tournee.
In den 80er Jahren längst Fernsehstar (Vierteiler "Wind und
Sterne", 1986/87, Regie: Lawrence Gorden-Clark; acht Folgen "Regina
auf den Stufen", ZDF/ORF, 1988, Regie: Bernd Fischerauer), hatte
Hallhuber Engagements u. a. an den Münchner Kammerspielen, am
Münchner Volkstheater und am Schauspiel Bonn.
Dank seines musikalischen Talents (Stimmlage Bariton) wurden
Hallhuber auch Gesangsrollen in Stücken von Bertolt Brecht oder
Jacques Offenbach angeboten. 1992 erntete der wandlungsfähige
Schauspieler beste Kritiken am Münchner Gärtnerplatztheater für die
Rolle des Bäckers in Stephen J. Sondheims Musical "Ab in den Wald"
("Into The Woods"; Regie: "Gärtnerplatz"-Intendant Hellmuth
Mathiasek). Von 1992 bis 1994 stand Hallhuber für den Pilotfilm und
18 Folgen der Serie "Immenhof" vor der Kamera (Regie: Gero Erhardt,
Stephan Bartmann, Carola Zeisberg).
In der mit dem Adolf Grimme Preis ausgezeichneten 36-teiligen BR-
Fernsehserie "Löwengrube" (Buch: Willy Purucker; Regie: Rainer
Wolffhardt) brillierte Hallhuber von 1989 bis 1992 in der
durchgehenden Rolle des zwielichtigen aber unwiderstehlich charmanten
Schiebers, namens Metzger-Willy. 1995/96 drehte Hallhuber den
Pilotfilm sowie 13 Folgen der SAT.1-Krimiserie "Kriminaltango", als
schräger Kommissar Max Haller (Regie: Peter Fratzscher, Holger
Bartel), und im Kino war er u. a. 1997 in Helmut Dietls Kassenknüller
"Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" als Bankier
zu sehen.
Unvergessen bleiben Hallhubers Auftritte als "Bruder Barnabas" in
den Jahren 1997/98 auf dem Münchner Nockherberg: Beim traditionellen
Starkbier-Anstich (jeweils im März) las er in der Münchner
Bierhochburg den Großkopferten - sprich der Prominenz - die Leviten
mit seinen unverwechselbaren, ironisch-kritischen Zwischentönen.
Im Herbst 1999 moderierte Erich Hallhuber zusammen mit Ursula
Heller den Galaabend zum "Bayerischen Fernsehpreis" und im Januar
2000 die Gala zum "Bayerischen Filmpreis" - jeweils live im
Bayerischen Fernsehen.
In der Hauptrolle des kauzig-liebenswerten und lispelnden
Hausmeisters Rasshofer war Hallhuber 2000 und 2001 in Willy Puruckers
"Geschichten aus dem Nachbarhaus" (Regie: Peter Weissflog) zu sehen
und zwar in den Filmen "Zugvögel", "Hoffest" und "Pauline & Co.".
Erich Hallhuber wurde völlig unerwartet aus dem Leben gerissen. Im
Oktober 2003 sollten für ihn u.a. die Dreharbeiten zu "Ein Millionär
für Mama" (Regie: Gloria Behrens, Bavaria Film für die ARD/Degeto)
beginnen, mit Johanna Christine Gehlen, Jacques Breuer u.v.a. Im
kommenden Jahr sollte Hallhuber bei Franz Xaver Bogner weitere Folgen
als Amtsrichter Wunder drehen - im "Café Meineid"-Team, das er
längst als seine zweite Familie betrachtete.
Zum Tod von Erich Hallhuber haben das Bayerische Fernsehen und BR-
Alpha das Programm geändert und erinnern in einer Reihe von
Sendungen an den beliebten Schauspieler:
BAYERISCHES FERNSEHEN:
  • Heute, 22. September, 23.30: Erich Hallhuber zu Gast in "Unter vier Augen" (Erstaus-strahlung, Aufzeichnung vom 3.4.2003).
  • Dienstag, 23. September, 21.45 Uhr, "Polterabend" aus der Serie "Löwengrube" von 1990 (Buch Willy Purucker, Regie: Rainer Wolffhardt).
  • Anschließend, Dienstag, 23. September, 22.45 Uhr: "Wie Nachtigallen wollten sie sin-gen" - Ein Spiel mit Liedern von Peter Fischer. Erich Hallhuber, Miroslav Nemec, Axel Reichardt, Tanja Schleiff und Susanne Schweiger interpretieren Texte von Ovid über Goethe bis Brecht (Erstausstrahlung, Aufzeichnung vom Mai 2003).
  • Freitag, 26. September, 21.35 Uhr: "Café Meineid", Folge 133, "Das zweite Gesicht"(Wh. vom 15.11.2002; Buch und Regie: Franz Xaver Bogner).
BR-ALPHA, DER BILDUNGSKANAL DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS:
  • Heute; 22. September, 20.15 Uhr: "Alpha Forum: Erich Hallhuber - Schauspieler". Moderation: Werner Reuß (vom Februar 2003). Die Sendung wird wiederholt am Dienstag, 23. September, 13.00 Uhr und Mittwoch, 24. September, 23.45 Uhr.
  • Samstag, 27 September, 22.30 Uhr: Ragout Fin de Siècle - Ein Kästner-Abend für Erwachsene (aus der Reihe Denkzeit vom Februar 2002).
Pressekontakt: Josy Henkel, Telefon 089/5900-2108, Fax 089/5900-1388,
Email  josy.henkel@brnet.de
Fotos: Bildarchiv, Telefon 089/5900-3040, Fax 089/5900-3284
oder www.br-bildarchiv.de
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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