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Deutsche für mehr Schutz und Unterstützung von Transgendern

Deutsche für mehr Schutz und Unterstützung von Transgendern
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Jeder zweite Deutsche sieht wachsende Toleranz gegenüber Transgendern

Hamburg, 30. Januar 2018. Zwei Drittel der Deutschen (66%) halten Transgender für mutig und ein natürliches Vorkommnis (60%). Jeder Zweite (52%) findet, dass Deutschland toleranter gegenüber Transgendern wird. Damit nehmen im internationalen Vergleich deutlich weniger Menschen als in Ländern wie Kanada (78%), Argentinien (78%), den USA (71%), Großbritannien (75%) oder Schweden (73%) eine positive Veränderung wahr. Das ergab eine repräsentative Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos in 16 Ländern. Dabei wurden die Bürger nach ihrer Meinung zu Menschen und deren Rechten gefragt, die als Mann oder Frau durch das Leben gehen und sich entsprechend kleiden, obwohl sie mit den gegenteiligen Geschlechtsteilen geboren wurden.

Deutsche für mehr Schutz und Unterstützung von Transgendern

Sechs von zehn (60%) Deutschen wünschen sich, dass im eigenen Land mehr unternommen wird, um jene Menschen zu schützen und zu unterstützen, deren Geschlechtsidentität von dem Geschlecht abweicht, mit dem sie geboren wurden. In den USA wünscht sich die Hälfte (51%) der Bürger mehr Schutz und Unterstützung für Transgender, während ein Drittel das nicht so sieht. Entsprechend fordern 78 Prozent der Deutschen, dass die Regierung Transgender vor Diskriminierung schützt. Noch stärker wird diese Idee in Argentinien (84%), Spanien (81%) und Großbritannien (81%) unterstützt, während sich in Polen (51%), Ungarn (52%) und Südkorea (57%) die wenigsten Fürsprecher finden.

Lebensweise von Transgendern wird überwiegend als kulturkonform gesehen

In Deutschland (12%) und Japan (10%) sind die wenigsten Befragten der Meinung, dass Menschen, die eine andere Geschlechteridentität leben, die Tradition der Kultur verletzen würden. In Serbien (50%), Polen (37%) und den USA (35%) denken im Schnitt wiederum die meisten Menschen, die Lebensweise von Transgendern würde gegen ihre Kultur verstoßen. Ebenso sorgen sich in Deutschland (16%) und Japan (15%) die wenigsten Bürger weltweit darum, dass Kinder mit Transgendern in Kontakt kommen. In Serbien (50%), Ungarn (42%) und den USA (41%) ist die Sorge am weitesten verbreitet.

Amerikaner kritisch gegenüber dem Ausleben einer anderen Geschlechteridentität

Ein Drittel (36%) der US-Amerikaner hat zudem das Gefühl, dass die Gesellschaft das Ausleben einer anderen Geschlechteridentität zuließe, ginge zu weit. In Deutschland empfinden nur 16 Prozent der Befragten so. Demgegenüber stimmen acht von zehn Befragten in Spanien (81%), Deutschland (78%) und Argentinien (79%) zu, dass es Menschen, die sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen, erlaubt sein sollte, eine operative Geschlechtsumwandlung durchführen zu lassen. Zwei Drittel (67%) der Deutschen finden darüber hinaus, dass Transgender auch in der Bundeswehr aufgenommen werden sollten. Auch in den USA ist eine deutliche Mehrheit (65%) dafür, den Militärdienst für Transgender offen zu halten.

Deutsche befürworten Recht auf Heirat und Adoption

Transgender sollten eine Person heiraten dürfen, die ihrem angeborenen Geschlecht entspricht denken drei Viertel der Deutschen (74%). In Südkorea (37%), Serbien (38%) und Polen (40%) trifft diese Aussage bei weniger Menschen auf Zuspruch. Aber auch in Frankreich (59%) und Australien (64%) gibt es deutlich weniger Befürworter.

Sollte es biologisch möglich sein, sollte es Transgendern freistehen, Kinder zu gebären, meinen zwei Drittel der Deutschen (67%). Fast genauso viele (64%) finden, dass sie auch das Recht auf Adoption von Kindern haben sollten. In anderen Ländern wird das Thema Adoption kritischer gesehen: in Polen (27%) und Serbien (26%) stimmen nur ein Viertel der Befragten für das Recht von Transgendern auf Adoption.

Dr. Robert Grimm, Leiter der Politik- und Sozialforschung in Deutschland zu den Ergebnissen:

"In den letzten Jahren wurden große Fortschritte bei der gesellschaftlichen Akzeptanz geschlechtlicher Vielfalt gemacht. Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts im Herbst 2017 zur Einführung eines dritten Geschlechts im Geburtenregister ist in dieser Hinsicht ein besonders positives Zeichen. Trotzdem leben Minderheiten wie Transgender in vielen Teilen der Welt in Angst vor Gewalt und Verfolgung und werden öffentlich diskriminiert. So sprach sich Donald Trump 2017 für einen Bann von Transgendern in der US-Armee aus. Auch in Europa polarisieren Transgender-Rechte die öffentliche Meinung. Deshalb ist die relative Toleranz der Deutschen gegenüber Transgendern besonders positiv. Aber auch in Deutschland ist die Anzahl der Gewalttaten und die Hasskriminalität gegen Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle (LGBTI) noch immer ein Problem. So wurden im vergangenen Jahr nach Angaben des schwulen Anti-Gewalt-Projektes Maneo 291 solcher Delikte allein in Berlin gemeldet."

Steckbrief:

Die Befragung wurde weltweit in 16 Ländern durchgeführt. Zu den Ländern gehören: Argentinien, Australien, Belgien, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Ungarn, Italien, Japan, Kanada, Polen, Serbien, Südkorea, Spanien, Schweden und USA. Die internationale Stichprobe betrug etwa 12.500+ Erwachsene im Alter von 16 bis 64 Jahren und in Kanada und den USA 18 bis 64 Jahren. In Deutschland wurden 1.000+ Teilnehmer befragt. Die Befragung fand zwischen dem 24. Oktober und 07. November 2017 statt.

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