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Komitee gegen den Vogelmord e. V.

Malta: Schüsse auf deutsche Vogelschützer
22 Freiwillige im Einsatz gegen Zugvogel-Wilderei

Valetta/Bonn (ots)

Weil sie den Abschuss bedrohter Zugvögel auf
Malta verhindern wollten, sind deutsche Vogelschützer heute selber 
von Jägern beschossen worden.
Wie das Bonner Komitee gegen den Vogelmord mitteilt, hätten Jäger 
gegen 7 Uhr morgens versucht, Mitarbeiter des Verbandes im Bereich 
Dingli Cliffs mit einer direkten Schrotsalve aus ihrem Revier zu 
vertreiben. "Zwei unserer Aktivisten wurden von zahlreichen 
Bleikügelchen am Rücken getroffen, die jedoch nicht in den Körper 
eingedrungen sind. Glücklicherweise wurden beide nur leicht 
verletzt", bestätigt Komiteesprecher Axel Hirschfeld. Der Schütze 
konnte von der Polizei ermittelt werden und wird zur Zeit noch 
vernommen. Hirschfeld: "Die Wilderer sind durch unsere Anwesenheit 
total verunsichert und verlieren zunehmend die Nerven". Erst gestern 
hätten Jäger den Wagen eines Einsatzteams mit Steinen beworfen und in
einem anderen Fall eine Straße blockiert, um die Durchfahrt der 
Vogelschützer zu verhindern.
Nach Angaben des Komitees haben die Teilnehmer des 
Vogelschutzcamps seit Samstag insgesamt 25 einzelne Zwischenfälle an 
die Umweltpolizei A.L.E. gemeldet. Die Skala der beobachteten 
Verstöße reicht von illegaler Jagd in der Nacht über die Verwendung 
illegaler Lockvögel bis hin zum gezielten Beschuss ziehender 
Greifvögel durch mehrere Täter.
"Die Dreistigkeit und Offenheit, mit der viele Jäger gegen das 
Gesetz verstoßen, zeugt von einem ungeheuren Maß an krimineller 
Energie", berichtet Komiteepräsident Heinz Schwarze. So wurde am 
Samstagmorgen um 7 Uhr von Komitee-Aktivisten der Abschuss einer 
Rohrweihe in der Gemeinde Manikat beobachtet. Im selben Bereich wurde
einen Tag später vor den Augen der Vogelschützer ein diesjähriger 
Wespenbussard vom Himmel geholt. Schwarze: "Der Abschuss erfolgte 
exakt um 6 Uhr 57, nur wenige Minuten, nachdem eine mobile Patrouille
der A.L.E. ihren Standort am Ghajn Znuber Tower verlassen hatte. Als 
der Greifvogel fiel, rannten unsere Leute auf den Jäger zu, um ihn 
später als Täter identifizieren zu können." Als der die mit 
Videokameras ausgerüsteten Vogelschützer erkannte, suchte er sein 
Heil in der Flucht, wobei er den abgeschossenen Vogel und seine 
gesamte Ausrüstung an seinem Ansitz zurückließ. Vogel und ca. 50 
Schuss Munition wurden anschließend von A.L.E.-Personal 
sichergestellt und weitere Ermittlungen eingeleitet.
Auch im Bereich Buskett Gardens, dem wichtigsten Schlafplatz für 
ziehende Greifvögel auf Malta, zählten die Teams in den letzten drei 
Tagen zahlreiche Schüsse, als die dort rastenden Rohrweihen, 
Wespenbussarde, Baum- und Eleonorenfalken morgens das Waldgebiet 
verlassen wollten. Insbesondere am Montagmorgen, so berichten die 
Naturschützer, hätten Jäger ein regelrechtes Sperrfeuer auf die 
gefiederten Seltenheiten eröffnet.
Wie das Komitee weiter mitteilt, werden die 22 deutschen, 
italienischen und britischen Aktivisten der Gruppe noch bis Sonntag 
im Einsatz sein.

Pressekontakt:

V.i.S.d.P.: Komitee gegen den Vogelmord e.V., A. Heyd, Auf dem
Dransdorfer Berg 98, 53121 Bonn, Pressekontakt, Bildmaterial: Axel
Hirschfeld (Tel.: 0179 480 380 5)
Online-Tagebuch des Vogelschutzcamps auf Malta unter www.komitee.de

Original-Content von: Komitee gegen den Vogelmord e. V., übermittelt durch news aktuell

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