Alle Storys
Folgen
Keine Story von ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände mehr verpassen.

ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände

Bluthochdruck: Wirkstoffauswahl entscheidet über Therapiebeibehaltung

Berlin/Eschborn (ots)

Bei der Behandlung chronischer Krankheiten
wie Bluthochdruck entscheidet die Auswahl des Wirkstoffs mit darüber,
ob Patienten die verordneten Medikamente langfristig einnehmen. Trotz
der breiten Auswahl an blutdrucksenkenden Arzneimitteln erreichen in 
Deutschland weniger als ein Drittel der behandelten Patienten eine 
optimale Blutdruckeinstellung. Am Beispiel des Bluthochdrucks hat das
Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e.V. (DAPI) die Therapietreue über 
zwei Jahre untersucht und Rückschlüsse auf mögliche 
arzneimittelbezogene Probleme gezogen. "Unser Fazit: Patienten nehmen
auf Dauer vor allem diejenigen Arzneimittel, die gut verträglich sind
und einmal am Tag eingenommen werden müssen", sagte Prof. Martin 
Schulz, Geschäftsführer Pharmazie des DAPI.
Das DAPI untersuchte die Therapiebeibehaltung von über 15.000 
insulinpflichtigen Diabetikern. Für diese Patientengruppe ist der 
Bluthochdruck ein besonders großer Risikofaktor. In der 
anonymisierten Stichprobe wurden die Verordnungsdaten über zwei Jahre
ausgewertet. Die meisten Patienten wurden mit mehreren Arzneistoffen 
behandelt. Im Durchschnitt erhielt jeder Patient 2,8 verschiedene 
Medikamente verschiedener Wirkstoffklassen.
Betrachtet man die Therapiebeibehaltung über zwei Jahre, ergaben 
sich in der Untersuchung folgende Unterschiede: Die beste 
Therapiebeibehaltung zeigten Patienten, die mit Angiotensin-I-Hemmer 
behandelt wurden. Etwa 90 Prozent der so behandelten Patienten nahmen
nach zwei Jahren die verordneten Medikamente ein. Auf Platz zwei 
folgten die ACE-Hemmer und die Calciumkanalblocker mit jeweils etwa 
82 Prozent. Bei den Patienten, die mit Diuretika behandelt wurden, 
nahmen etwa 78 Prozent nach zwei Jahren die Medikamente wie verordnet
ein. Relativ schlecht war die Therapiebeibehaltung bei den 
Betablockern, sie lag bei unter 65 Prozent.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im 
Gesundheitswesen (IQWiG) hat in seinem Vorbericht zur vergleichenden 
Nutzenbewertung von Blutdrucksenkerklassen diesen wichtigen Aspekt 
nicht berücksichtigt. Magdalene Linz, Präsidentin der 
Bundesapothekerkammer: "Es ist eine Binsenweisheit: Nur die 
Medikamente können wirken, die nicht nur vom Arzt verordnet, sondern 
auch vom Patienten eingenommen werden. Wie die Zahlen des DAPI 
zeigen, sollten in die Nutzenwertung nicht nur klinischen Studien 
einfließen, sondern auch Daten aus der Versorgungsforschung."
Die ausführliche Studie wird am 4. April 2007 veröffentlicht unter
www.pharmazeutische-zeitung.de

Pressekontakt:

Nachfragen: Dr. Ursula Sellerberg,
Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de; Tel.: 030 - 40004 134

Annette Rogalla
Pressesprecherin
Tel.: 030 40004-131
Fax: 030 40004-133
E-Mail: pressestelle@abda.aponet.de
www.abda.de

Original-Content von: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
Weitere Storys: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
  • 30.03.2007 – 13:48

    Bestimmte Prostatamittel können Atemprobleme verursachen

    Berlin (ots) - Seltene unerwünschte Arzneimittelwirkungen können oft trotz aller Sorgfalt bei der Zulassung erst nach Jahren breiter Anwendung erkannt werden. So können verschreibungspflichtige Arzneimittel gegen Prostatabeschwerden, die den Wirkstoff Tamsulosin enthalten, auch Atemnot verursachen. Dies berichteten Apotheken an die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). Der Wirkstoff ...

  • 30.03.2007 – 11:00

    Erhöhte Mehrwertsteuer steigert Arzneimittelausgaben

    Berlin (ots) - Im Februar 2007 gaben die Gesetzlichen Krankenkassen 1,9 Milliarden Euro für Arzneimittel aus. Das sind 4,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Ohne die Anfang 2007 auf 19 Prozent erhöhte Mehrwertsteuer wären die Ausgaben nur um 2,1 Prozent angestiegen. Da durch diese Mehrwertsteuererhöhung die Arzneimittelausgaben weiter aufgebläht werden, fordern die Apotheker eine Absenkung der ...

  • 28.03.2007 – 14:41

    Krebsmittel Erlotinib kann Lebensqualität verbessern

    Berlin/Eschborn (ots) - Der Wirkstoff Erlotinib (Tarceva®) erhöht die Lebensqualität von Patienten mit nicht kleinzelligem Bronchialkarzinom, einer Form des Lungenkrebses. "Dieser Wirkstoff ist ein neuer Therapieansatz und ein wesentlicher Fortschritt für Patienten. Der Wirkstoff ist relativ gut verträglich und kann als Filmtablette eingenommen werden - viele andere Krebsmedikamente müssen hingegen als ...