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Apotheker kritisieren Monopolkommission

Berlin (ots)

"Der Versandhandel mit apothekenpflichtigen
Arzneimitteln gegenüber Endverbrauchern ist gesetzlich verboten,
gerichtlich untersagt und derzeit auch mit europäischem Recht nicht
zu rechtfertigen." Dies stellte der Vorsitzende des Deutschen
Apothekerverbandes, Hermann Stefan Keller, am Montag fest. In diesem
Sinne haben sich auch im laufenden Verfahren vor dem Europäischen
Gerichtshof sowohl die Bundesregierung als auch die Europäische
Kommission geäußert.
Demgegenüber vertritt die Monopolkommission nach einer Meldung
des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" die Auffassung, dass
Versandapotheken ihre Arzneimittel bereits heute rechtmäßig nach
Deutschland übers Internet vertreiben dürften. Die Kommission soll in
ihrem Gutachten auf die "E-Commerce-Richtlinie" der EU verweisen, der
zufolge für den Internet-Handel die Vorschriften jenes Landes gelten,
in dem der jeweilige Anbieter der Ware sitzt. Dagegen beruhten die in
Deutschland ergangenen gegenteiligen Gerichtsurteile aus der Sicht
der Kommission auf "fehlerhafter Rechtsanwendung".
Es mute schon eigenartig an, so Keller, dass eine nach dem Gesetz
unabhängige Sachverständigenkommission sich offenbar gezielt in eine
laufende politische Auseinandersetzung einschalte. Während sich die
Bundesregierung und die EU-Kommission in dem beim Europäischen
Gerichtshof anhängigen Verfahren gegen einen niederländischen
Arzneimittelversender offiziell eindeutig dahingehend geäußert haben,
daß dieser gegen deutsches Recht verstoße und durch europäisches
Recht nicht gerechtfertigt sei, tauche nun erneut das untaugliche
Argument der E-Commerce-Richtlinie wieder auf. Entgegen der
Auffassung der Monopolkommission enthält aber diese Richtlinie gerade
eine Vorschrift, die die Lieferung von Waren aus dem
Anwendungsbereich der Richtlinie ausnimmt. Es dränge sich der
Verdacht auf, dass sich nun auch die gesetzlich unabhängige
Monopolkommission instrumentalisieren lasse.
Offenbar wolle man - wie auch immer gearteten - politischen
Interessen den Vorrang vor der Arzneimittelsicherheit zum Nachteil
der Patienten einräumen. Dabei sei das Votum der Patienten selbst
erst vor Kurzem eindeutig und klar gewesen. 7,7 Millionen Bürger
haben sich mit ihren Unterschriften gegen die Einführung eines
Versandhandels mit Arzneimitteln ausgesprochen.

Rückfragen bitte an:

ABDA
Jägerstrasse 49-50
D-10117 Berlin
Tel.: 030-40004-131
Fax: 030-40004-133

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