Alle Storys
Folgen
Keine Story von Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mehr verpassen.

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

"Wir müssen die Anstrengungen für den Klimaschutz verstärken"

Osnabrück (ots)

Bitte Sperrfrist beachten: 13.06.2003, 10:30 Uhr
Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstreicht bei
   Jahrespressekonferenz hohe Bedeutung der Energietechnik 
   - 104 Millionen Euro investiert
"Wir müssen die Anstrengungen für den Klimaschutz verstärken.
Konsequent muss der mit Kyoto eingeschlagene Weg weiter gegangen
werden. Die Wirksamkeit genutzter Energie muss gesteigert, der
Einsatz erneuerbarer Energieträger forciert werden, um den
Treibhauseffekt zu begrenzen. Das ist für die DBU ein
Förderschwerpunkt." - Mit diesen Worten unterstrich heute vor
Journalisten in Osnabrück Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Bedeutung moderner
Energietechnik für den Umweltschutz. Im Rahmen der
Jahrespressekonferenz wies er darauf hin, dass die DBU auf diesem
Sektor 610 Projekte mit 104 Millionen Euro unterstützt hat. Über 75
Millionen Euro seien davon allein in Projekte geflossen, mit denen
der Einsatz erneuerbarer Energien gefördert worden sei.
Anlass für Brickweddes Appell war der jüngste UNO-Report, in dem
für dieses Jahr ein weltweiter Anstieg des Ausstoßes von
Treibhausgasen um im Schnitt 17 Prozent prognostiziert worden war,
obwohl die Industrieländer nach dem Kyoto-Protokoll ihre
Treibhausgase bis 2012 - im Vergleich zu 1990 - durchschnittlich um
5,2 Prozent verringern müssten. Die Tatsache, dass nun das zweite
Jahr in Folge die Emissionen der sechs Gase in der Europäischen
Union, die für den globalen Klimawandel verantwortlich gemacht
werden, gestiegen seien, sei ein alarmierendes Zeichen. Deutschland
werde sein nationales Reduktionsziel von einem Viertel gegenüber 1990
bis 2005 nur dann erreichen, wenn die Anstrengungen für den
Klimaschutz verstärkt würden. Die DBU fördere deshalb die rationelle
Nutzung von Energie und die erneuerbaren Energien. Natürlich könne
sie auch als größte Umweltstiftung Europas diesen Trend nicht
umkehren. Aber sie könne ihren Beitrag dazu leisten.
Beispiele für die rationellen Nutzung von Energie:
So unterstütze die DBU die Einrichtung von Wärmeverbünden. In
einem Kooperationsprojekt des Landeskrankenhauses Osnabrück mit der
Firma KM Europa Metal AG werde Abwärme aus dem Kupferschmelzofen des
Unternehmens in das Wärmeversorgungskonzept des benachbarten
Landeskrankenhauses eingespeist. Mit 225.000 Euro von der DBU
gefördert, sei es gelungen, jährlich 375 Tonnen Kohlendioxid zu
vermeiden und einen jährlichen Wärmegewinn von rund 1.700
Megawattstunden zu erzielen, also einen praktischen Beitrag zur
Verringerung von Klimabelastungen zu leisten.
Für einen sparsamen Umgang mit Energie sei auch die Entwicklung
moderner Technologien wichtig. Mit finanzieller Unterstützung der DBU
von 569.000 Euro sei es der Firma Siemag Transplan (Netphen,
Nordrhein-Westfalen) gelungen, eine innovative Technologie zur
Meerwasserentsalzung zu entwickeln, bei der der Verbrauch von Strom
um 30 Prozent habe verringert werden können. Dabei trügen hier nicht
nur die ökologischen Aspekte, sondern auch die ökonomischen.
Brickwedde: "In schon drei bis vier Jahren haben sich die Mehrkosten
amortisiert. Danach ist nicht nur die Umwelt Gewinner einer solchen
umweltentlastenden Technologie. Auch wirtschaftlich profitieren
Unternehmen, die dieses Verfahren einsetzen, dann davon."
Auch auf dem Bausektor könnten durch Modellprojekte wesentliche
Impulse für eine verantwortbare Energienutzung gesetzt werden.
Brickwedde und DBU-Energieexperte Dr. Roland Digel erinnerten hier an
den fünfgeschossigen Neubau eines Verwaltungsgebäudes für die
Software AG-Stiftung (Darmstadt), das den Passivhausstandard mit
einem jährlichen Heizwärmebedarf von weniger als 15 Kilowattstunden
pro Quadratmeter (konventionell: ca. 50 bis 100) erfülle. Mit dem von
der DBU mit rund 100.000 Euro unterstützten Konzept zur
Gebäudekühlung mittels Bauteiltemperierung über Erdwärmesonden sei
eine innovative Technik verwirklicht worden, die in Deutschland
bisher nur in wenigen Fällen zum Einsatz gekommen sei. Sie ermögliche
nicht nur eine drastische Verringerung des Primärenergieverbrauchs
für die Gebäudekühlung, sondern komme auch ohne umweltbelastendes
Kältemittel aus.
Mit der Initiative Energie-Effizienz wolle die DBU die enormen
Kosten zu verringern helfen, die durch den sinnlosen Verbrauch von
Strom durch die Bereitschaftsstellung von Elektrogeräten (stand-by)
verursacht würden und das Bewusstsein für eine rationelle Nutzung von
Energie schärfen. Brickwedde: "Jährlich sind das über drei Milliarden
Euro - dreimal so viel, wie die DBU in zwölfeinhalb Jahren
Fördertätigkeit in 5.500 Umweltprojekte stecken konnte." Ziel der
Kampagne, die vom Herbst 2002 bis Ende 2004 läuft, ist es, vor allem
dem Privatverbraucher intelligent aufzuzeigen, wie ohne großen
Aufwand Strom und damit Geld gespart werden können. Die DBU fördert
die Kampagne mit 2,6 Millionen Euro.
Beispiele für den Ausbau der erneuerbaren Energien:
Neben der rationellen Energienutzung lege die Stiftung großen Wert
auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Auch hier fokussiere sie ihre
Arbeit auf Technologieentwicklung. Der Firma Solvis (Braunschweig)
sei es mithilfe einer DBU-Förderung von 57.000 Euro gelungen, eine
mit Solarenergie unterstützte Wärmezentrale zu entwickeln, die nicht
nur weniger Platz und Installationsaufwand benötige, sondern auch
Wärmeverluste deutlich verringere.
Einen Solarkollektor zur Stromerzeugung mit einer völlig neuen
Struktur, der wie ein Schmetterling seine Flügel schließen kann, habe
die Neue Energie Verbund AG (Langenhagen) mit knapp 103.000 Euro
DBU-Unterstützung konstruiert. Das System sei vor allem darauf
ausgelegt, in Regionen eingesetzt zu werden, in denen die Kollektoren
Sandstürmen und extremer nächtlicher Kälte ausgesetzt seien. Der bei
geschlossenem Zustand geringere Luftwiderstand erlaube, Fundamente
schwächer auszulegen. Die geschlossenen "Flügel" verschmutzten
weniger, so dass sich längere Reinigungsintervalle ergäben. Nach
Tests in Deutschland sei der Kollektor nach Ägypten verschifft und
auf einem Testgelände der Ägyptischen Agentur für erneuerbare
Energien 80 Kilometer vor Kairo aufgebaut worden.
Auch eine Stärkung des Bewusstseins der Bevölkerung spiele für die
DBU eine zentrale Rolle. Gutes Beispiel sei hier das Förderprogramm
"Kirchengemeinden für die Sonnenenergie", dessen Erfolg alle
Beteiligten überwältigt habe. Ursprünglich auf 300 Kirchengemeinden
begrenzt, nahmen 714 an diesem Projekt der DBU teil, das mit über 13
Millionen Euro Fördergeldern unterstützt wurde. Ziel war es, die
Vorbildfunktion der Kirchen mit ihrer besonderen Verantwortung für
die Bewahrung der Schöpfung für eine weitere Verbreitung der
Solarenergie zu nutzen.

Pressekontakt:

Franz-Georg Elpers, Pressesprecher
Tel. 0541/9633-521
E-Mail: fg.elpers@dbu.de

Katja Diehl, Redakteurin
Tel. 0541/9633-522
E-Mail: k.diehl@dbu.de

Heidrun Linnemann, Sekretariat
Tel. 0541/ 9633-521
E-Mail: h.linnemann@dbu.de

Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Weitere Storys: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
  • 10.06.2003 – 16:53

    Einladung: DBU-Jahrespressekonferenz 2002 / Schwerpunktthema: Energie

    Osnabrück (ots) - SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, LIEBE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN, Fakten, Fakten, Fakten wollen wir Ihnen liefern! Denn Ende der Woche wird der Jahresbericht 2002 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, druckfrisch auf dem Tisch liegen. Ein kompletter Überblick über alle Projekte, die wir 2002 neu gefördert ...

  • 06.06.2003 – 08:00

    "Biotechnologie nimmt für den Schutz der Umwelt eine Schlüsselstellung ein"

    Osnabrück (ots) - Deutsche Bundesstiftung Umwelt investiert in weitere sieben Modellprojekte rund 1,6 Millionen Euro - Bisher über 63 Millionen Euro bewilligt "Schon frühzeitig hat die DBU die Schlüsselstellung der Biotechnologie erkannt, um den Wissensschatz, den die Natur uns bietet, zugunsten des Umweltschutzes in ...