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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Innenrevision legt Verwaltungsrat Prüfbericht über Beraterverträge vor

Nürnberg (ots)

Die Innenrevision der Bundesagentur für Arbeit
(BA) hat am Samstag ihren Prüfbericht über die Vergabe von
Beraterverträgen vorgelegt. Über die Ergebnisse berichtete der Leiter
der Innenrevision heute dem Verwaltungsrat. Gegenstand der
Überprüfung waren insgesamt 49 Berater- und
IT-Dienstleistungsverträge mit einem Einzelvolumen von mehr als
200.000 Euro. In ihrem Bericht kommt die Innenrevision zu dem
Ergebnis, dass 47 Vergaben nach dem vorgeschriebenen Verfahren der
Verdingungsordnung für Leistungen - Teil A  (VOL/A) durchgeführt
wurden.
Bei zwei Verträgen stellte die Innenrevision fest, dass das
Vergaberecht nicht beachtet wurde. Dabei handelt es sich um einen mit
IBM Business Consulting Services geschlossenen Vertrag zur Beratung
über die Umsetzung ServiceCenter mit einem Volumen von 684.000 Euro
zuzüglich Mehrwertsteuer. Ebenfalls beanstandet wurde ein mit der
Firma Roland Berger geschlossener Vertrag zur Neuausrichtung
Kindergeld und Arbeitsmarktinspektion mit einem Volumen von 625.625
Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Zu diesem gehört noch eine ebenfalls
beanstandete Vertragserweiterung mit einem Volumen von 398.125 Euro
zuzüglich Mehrwertsteuer.
Bei weiteren zehn Vergaben hat die Innenrevision formale Fehler
bei der Umsetzung des Vergaberechtes festgestellt. So wird
beispielsweise beanstandet, dass nicht in allen Fällen ausreichend
begründet wurde, warum die BA bei der Auftragsvergabe von der Regel
des Offenen Verfahrens abgewichen ist. Bei diesen Vergaben handelt es
sich um Aufträge aus dem IT-Bereich. Die betroffenen Abteilungen
erhalten nun Gelegenheit, zum Prüfbericht Stellung zu nehmen. Der
Vorstand geht aber davon aus, dass die BA aufzeigen kann, dass diese
Aufträge inhaltlich begründet waren und die Vergabeverfahren korrekt
durchgeführt wurden.
Mittlerweile hat der Leiter des Geschäftsbereichs  Einkauf auch
Verträge mit einem Volumen von unter 200.000 Euro überprüft und zwei
Fälle benannt, bei denen Fehler aufgetreten sein können. Daher
überprüft die Innenrevision nun auch die Abwicklung von Vergaben mit
einem Volumen von unter 200.000 Euro.
Aus einem Bericht der Innenrevision über den Zwischenstand ihrer
Prüfung hat der Vorstand bereits unmittelbar nach Kenntnisnahme am
21. Januar 2004 Konsequenzen gezogen und die Vergaberichtlinien
verschärft:
1. Alle Bedarfsanforderungen für Beratungsdienstleistungen werden
      unabhängig von ihrer Höhe vom zuständigen Zentralbereichsleiter
      unterschrieben. Dies gilt auch für sonstige  
      Bedarfsanforderungen mit einem Volumen von mehr als 200.000  
      Euro.
2. Jede Vergabeentscheidung mit einem Volumen von mehr als 200.000
      Euro wird vom Zentralbereichsleiter Controlling/Finanzen frei
      gegeben, ab einer Million Euro vom zuständigen Vorstand.
3. Vergaben, die vom Offenen Verfahren abweichen, werden durch das
      Justiziariat geprüft.
4. Die Innenrevision prüft jährlich die Beschaffungen anhand einer
      Stichprobe.
5. Die Innenrevision wird ab sofort mit der Schwachstellenanalyse
      zum Beschaffungsverfahren beauftragt.
6. Der Leiter des Geschäftsbereichs Einkauf im BA-Service-Haus
      wird fachlich dem Zentralbereichsleiter Controlling/Finanzen
      unterstellt und erhält auf diesem Wege ein unmittelbares
      Vortragsrecht beim Vorstand. Mit dieser Maßnahme wird  
      sichergestellt, dass Bedarfsträger und Beschaffungsstelle  
      getrennt sind.
Obwohl sich in den Projektgruppen zur Reform der BA auch
zahlreiche Mitarbeiter beteiligen - alleine in den zentralen
Projekten engagieren sich zusätzlich zu ihren normalen
Alltagsaufgaben rund 250 Führungskräfte - ist die BA auf die Beratung
durch externe Dienstleister angewiesen. Über die Tätigkeit dieser
Beratungsunternehmen hat die BA bereits in der Vergangenheit mehrfach
informiert. Die externen Berater wirken maßgeblich mit, radikale
Veränderungen der Abläufe und Strukturen in der Zentrale, den
Regionaldirektionen und den lokalen Agenturen für Arbeit einzuleiten.
Nur so können das Dienstleistungsangebot der BA von Grund auf
verbessert, Versichertengelder wirtschaftlicher eingesetzt und das
Mitarbeiterpotenzial gefördert werden. Nach vorläufigen Schätzungen
erwartet die BA dadurch mittelfristig ein Einsparpotenzial von rund
5.500 Stellen. Die freien Ressourcen sollen genutzt werden, um die
Zahl der Berater und Vermittler in den Agenturen für Arbeit zu
erhöhen sowie den Personalbedarf für das Arbeitslosengeld II zu
decken. Den ersten Schätzungen zufolge ist für die Jahre 2004 bis
2007 ein finanzieller Spareffekt von 2,97 Milliarden Euro zu
erwarten.
Insgesamt nimmt und nahm die BA für die Reform und sonstige
Projekte die Dienste von 26 Beratungsunternehmen in Anspruch:
Beratungsunternehmen    Honorarsumme zzgl. MWSt,   Vertragslaufzeiten
                                                   Beratungsinhalte
McKinsey                23,2 Mio EUR;           07/2002 - 12/2004
   - Projektsteuerung
   - Controlling-Konzept zur Steuerung der BA über Zielvereinbarungen
   - Konzept zur Personalentwicklung und Mitarbeiterführung 
   - Umbau der Zentrale in eine Führungs- und Steuerungseinheit,
     gleichzeitig Ausgliederung interner Service-Leistungen
Roland Berger           9,86 Mio. EUR;          09/2002 - 12/2004
   - Umbau der bisherigen Arbeitsämter in dienstleistungsorientierte
     und effiziente Kundenzentren 
   - Leistungsgewährung: Bearbeitung von Anträgen u.ä. soll
     standardisiert und optimiert werden
   - Zusätzlich: Beratungsprojekt zur Einführung Arbeitslosengeld II
     mit einem Auftragsvolumen von 2,5 Mio Euro, finanziert vom
     Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, Laufzeit: 01/2004 -
     12/2005
Ernst&Young              2,54 Mio EUR;          10/2002 - 12/2004
   - IT-Architektur: Neugestaltung und Vereinheitlichung der
     Informationsverarbeitung
   - Beratung der Innenrevision
Bearing Point            1,25 Mio EUR;          01/2003 - 12/2003
   - Einkaufsprozesse: Beschaffung von Dienstleistungen und Gütern
     für die BA wirtschaftlicher gestalten
IBM                      1,41 Mio EUR;          01/2003 - 12/2003
   - Errichtung ServiceCenter (zentrale Call-Center für mehrere
     Agenturen für Arbeit)
Accenture                 5,2 Mio EUR;          02/2003 - 02/2008
   - Beratung für Virtuellen Arbeitsmarkt (VAM)
Weitere 20 Unternehmen    1,89 Mio EUR;          08/2002 - 12/2004
   - verschiedene kleinere Projekte, z.T. bereits abgeschlossen
In den Jahren 2002 und 2003 hat der Zentrale Einkauf der BA 4.236
Vergabeverfahren mit einem Volumen von rund 857 Millionen Euro
durchgeführt.
Weitere Informationen zu den Inhalten des Reformprozesses finden
Sie im Internet unter www.arbeitsagentur.de.
Eine Gesamtübersicht der bisher erschienenen Presseinformationen
   der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter
   http://www.arbeitsagentur.de
Dieser Pressedienst wird herausgegeben von:
Bundesagentur für Arbeit
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D-90478 Nürnberg
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