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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Oktober 2001
Arbeitsmarkt hat sich weiter eingetrübt
Teil 3 von 8

Nürnberg (ots)

Die Abschwächung der Konjunktur zeigt sich auch
in mehr Arbeitslosmeldungen von Personen, die unmittelbar vorher
erwerbstätig waren (ohne betriebliche oder außerbetriebliche
Ausbildung). So wurden von August bis Oktober 785.000 solcher Zugänge
gezählt, 30.600 oder 4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des
Vorjahres. Dabei ist die Entwicklung nach Wirtschaftszweigen
bemerkenswert unterschiedlich. Deutlich zugenommen haben vor allem
Meldungen aus dem besonders konjunkturreagiblen Verarbeitenden
Gewerbe, nämlich um 14.700 oder 11 Prozent auf 148.900. Außer im eher
konjunkturunabhängigen konsumnahen Ernährungs- sowie Textil- und
Bekleidungsgewerbe (+1 Prozent auf 20.700 bzw. unverändert 6.900) gab
es in fast allen Branchen erhebliche Zuwächse, besonders ausgeprägt
bei der Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik (+55 Prozent auf
4.600), bei der Herstellung von Büromaschinen und DV-Geräten (+26
Prozent auf 2.400) und im Verlags- und Druckgewerbe (+25 Prozent auf
9.100). Auch aus dem insgesamt weniger konjunkturanfälligen
Dienstleistungssektor meldeten sich mehr Menschen arbeitslos, dabei
war der Zuwachs mit 20.300 oder 4 Prozent auf 501.100 - relativ
gesehen - deutlich kleiner als jener aus dem Verarbeitenden Gewerbe.
Zudem war die Entwicklung wesentlich uneinheitlicher. So gab es aus
dem Bereich öffentliche Verwaltungen, Erziehung und Gesundheit sogar
weniger Meldungen (-4 Prozent auf 140.100), während die Anstiege im
Handel (+5 Prozent auf 115.400), im Gastgewerbe (+4 Prozent auf
47.600) und bei Verkehr und Nachrichten (+5 Prozent auf 40.800)
durchschnittlich waren. Dagegen verzeichneten die stärker
unternehmensorientierten Branchen Datenverarbeitung und Datenbanken
(+90 Prozent auf 5.800), sonstige unternehmensnahe Dienstleistungen
(+17 Prozent auf 82.900) sowie das Kredit- und Versicherungsgewerbe
(+12 Prozent auf 9.100) beträchtliche Zunahmen. Die Zugänge aus dem
Baugewerbe blieben mit 108.500 um 2.100 oder 2 Prozent unter dem
Vorjahreswert; primär dürfte dies das niedrigere Beschäftigungsniveau
widerspiegeln und nicht als Zeichen einer Besserung zu interpretieren
sein.
Die wirtschaftliche Eintrübung führte zu einer erheblich
schwächeren Kräftenachfrage. So wurden den Arbeitsämtern von August
bis Oktober 835.700 Angebote gemeldet, das waren 108.200 oder 11
Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dabei
korrespondiert die Entwicklung der Stellenzugänge nach
Wirtschaftszweigen weitgehend mit den Arbeitslosmeldungen. So machte
sich auch hier das Verarbeitende Gewerbe - relativ gesehen -
besonders schlecht; im Vergleich zum Vorjahr gingen mit 108.200
Stellen 37.600 oder 26 Prozent weniger ein. In nahezu allen
Bereichen, auch in den o.g. eher konsumnahen, waren beträchtliche
Abnahmen zu verzeichnen; besonders markant waren sie bei der
Herstellung von Kraftfahrzeugen (-55 Prozent auf 3.900), von
Büromaschinen und DV-Geräten (-43 Prozent auf 1.000) und im
Papiergewerbe (-40 Prozent auf 1.600). Auch der Dienstleistungssektor
meldete weniger Angebote; mit -64.800 oder -10 Prozent auf 597.700
war die Abnahmerate aber nicht einmal halb so groß wie im
Verarbeitenden Gewerbe. Den relativ größten Rückgang verzeichnete der
Bereich Datenverarbeitung und Datenbanken (-40 Prozent auf 7.200).
Überdurchschnittlich waren die Abnahmen im Handel (-17 Prozent auf
111.500), unterdurchschnittlich bei Verkehr und Nachrichten (-5
Prozent auf 42.000), bei öffentlichen Verwaltungen, Erziehung und
Gesundheit (-6 Prozent auf 127.700), aber auch bei unternehmensnahen
Dienstleistungen (-7 Prozent auf 171.500). Die Stellenzugänge aus dem
Baugewerbe verzeichneten mit 74.700 eine eher durchschnittliche
Abnahme um 7.700 oder 9 Prozent.
Kurzarbeit nahm im Oktober zu. So erhöhte sich die Zahl der
Kurzarbeiter gegenüber Vormonat um 26.100 auf 139.900; dies ist
deutlich mehr als im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre
(+5.400). Zum Anstieg trugen nahezu alle Wirtschaftszweige bei. Die
absolut und relativ größten Zunahmen gab es im Verarbeitenden
Gewerbe, und zwar vor allem in den Bereichen Maschinenbau (+3.900 auf
14.900), Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik (+3.700 auf
12.200) sowie Herstellung von Kfz und Kfz-Teilen (+2.800 auf 4.000).
Auch dies belegt die konjunkturelle Eintrübung, aber wohl auch die
Erwartung ihres nur vorübergehenden Charakters. Im
Dienstleistungssektor zeigten sich bemerkenswerte Zuwächse im
Kreditgewerbe und bei Datenverarbeitung und Datenbanken (+800 auf 800
bzw. +300 auf 800). Gegenüber Vorjahr gab es insgesamt 74.100
Kurzarbeiter mehr; damit hat sich der Vorjahresabstand - wie schon im
bisherigen Jahresverlauf - weiter deutlich erhöht (September:
+48.000; Juni: +27.200; Februar: +200). Die Arbeitszeit wurde im
Durchschnitt um 44 Prozent verringert (Vormonat: 47 Prozent; Vorjahr:
59 Prozent). Mehr als die Hälfte der Arbeitszeit fiel für 30 Prozent
der Kurzarbeiter aus (33 Prozent bzw. 52 Prozent).
- Teil 4 folgt -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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