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Aktuell im Ersten: Das Urteil im NSU-Prozess
Live-Berichterstattung und zwei Dokumentationen

München (ots)

Die Urteilsverkündung im NSU-Prozess ist für den 11. Juli angesetzt. Das Erste überträgt live ab 9:55 Uhr.

Darüber hinaus zeigt Das Erste die beiden folgenden aktuellen Dokumentationen:

Dienstag, 10. Juli 2018, 23:00 Uhr: 
Das Terrornetz - Zschäpes Helfer vor Gericht (SWR, BR und MDR)

Nach mehr als fünf Jahren geht einer der aufwändigsten Prozesse der deutschen Rechtsgeschichte zu Ende - das NSU-Verfahren. Im Fokus der Aufmerksamkeit steht dabei nicht nur Beate Zschäpe, sondern auch die Rolle der vier Mitangeklagten. Ohne sie hätte es die Morde wohl nie gegeben. Der Film "Das Terrornetz - Zschäpes Helfer vor Gericht" zeigt die Strukturen hinter dem Terror-Trio.

Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe waren nie komplett isoliert, sondern wurden über all die Jahre im Untergrund von einem rechtsextremen Umfeld unterstützt. Dieses Umfeld beschaffte ihm Wohnungen, Waffen, falsche Identitäten. Einer der vier Mitangeklagten Zschäpes wurde zum zentralen Kronzeugen des Prozesses, er hat der rechten Szene inzwischen den Rücken gekehrt. Dank ihm konnte der Weg der Hauptmordwaffe aufgeklärt werden. Doch andere Mitangeklagte haben sich nie von der Szene gelöst, wurden sogar im Gericht von Neonazis als Helden gefeiert.

Die Dokumentation von Heiner Hoffmann (SWR), Markus Rosch (BR) und Marcus Weller (MDR) richtet den Blick auf diese zweite Reihe. Der Film - die vierte Kooperation der ARD-Politikmagazine "Fakt", "Report Mainz" und "Report München" zum Thema "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) - macht die tiefe Verwurzelung des Terror-Trios in der Neonazi-Szene deutlich und geht der umstrittenen Rolle der Sicherheitsbehörden nach.

Pressekontakt:

Wolf-Günther Gerlach (SWR), Tel.: 06131 / 929 33293, E-Mail: wolf-guenther.gerlach@swr.de

Mittwoch, 11. Juli 2018, 23:45 Uhr:
Heer, Stahl und Sturm - Wer Nazis verteidigt (WDR)
(Der Film wird zu diesem Zeitpunkt gezeigt, wenn die 
Urteilsverkündung tatsächlich am 11. Juli 2018 erfolgt)

Bislang waren ihre Mandanten Wirtschaftsbosse oder Islamisten. Jetzt verteidigen sie die wohl bekannteste Gefangene der Bundesrepublik. Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm sind Strafverteidiger von Beate Zschäpe. Sie steht als mögliche Mittäterin der terroristischen, rechtsextremen Anschläge des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) in München vor Gericht. Es geht um zehn Morde, zwei Bombenanschläge und 15 Raubüberfälle.

Dieser Film begleitet die drei jungen Verteidiger seit 2013 exklusiv durch einen der wichtigsten Prozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte. Es sollte der Fall ihres Lebens werden. Zu Beginn ist die Stimmung angriffslustig und optimistisch: "Welche Risiken sehen Sie für sich, Ihre Kanzlei, Ihre Familien?" "Überhaupt keine!", lautet die Antwort damals. Der Prozess: eine Karrierechance, eine Herausforderung. Der Fall: nicht anders zu behandeln als jeder andere. Ihr Ideal: Jeder hat das Recht auf eine gute Verteidigung - auch eine mutmaßliche Neonazi-Terroristin. "Unser Rechtsstaat ist nur dann stark, wenn Menschen wie Beate Zschäpe bestmöglich verteidigt werden", sagt Anja Sturm. Für die Angehörigen der Opfer, wie Familie Yozgat aus Kassel, ist dieses Verfahren viel mehr als ein Strafprozess. Sie alle haben die Hoffnung zu erfahren, wieso gerade ihre Väter, Brüder und Söhne sterben mussten. Sie fordern Wahrheit und Wiedergutmachung.

Wolfgang Heer und seine Kollegen vertreten allein die Interessen von Beate Zschäpe. Und das wird einen Preis haben. Die Kamera ist dabei, als schon kurz nach Prozessbeginn im Sommer 2013 der Umzugswagen wegen des "Killermandats" kommt: "Anja Sturm verliert Job und Heimat. Flucht aus Berlin", lautet die Schlagzeile. Am selben Tag räumt sie barfuß die Akten in die Kanzlei von Wolfgang Heer und öffnet den ersten Bedrohungsbrief unter neuer Anschrift: "Willkommen in Köln. Freuen Sie sich schon mal auf die, die da kommen werden. Erst im Geiste die Toten und dann die Lebenden, die ein Messer oder etwas anderes mitbringen werden." Der Film zeigt auch den Streit der Verteidiger mit ihrer Mandantin Beate Zschäpe aus nächster Nähe.

"Heer, Stahl und Sturm" ist eine Geschichte hinter den Kulissen des sogenannten NSU-Prozesses. Es ist auch die Geschichte zu der Frage: Wie fair und rechtsstaatlich reagiert ein Staat, eine Gesellschaft, wenn sie auf diese Weise von mutmaßlichen Rechtsterroristen angegriffen werden? Wie erleben das die, die "das Böse" verteidigen? Die sich, wie es ihre Kollegen schon zu Beginn des Prozesses formulierten, "für die falsche Seite entschieden" haben?

Die Filmemacherin Eva Müller hat die drei Anwälte über die gesamte Prozessdauer von mehr als fünf Jahren begleitet. Herausgekommen ist eine einzigartige filmische Dokumentation.

Pressekontakt:

Kristina Bausch (WDR), Tel.: 0221 / 220 7118, E-Mail: Kristina.Bausch@wdr.de

Pressekontakt:

für "Das Terrornetz": Wolf-Günther Gerlach (SWR), Tel.: 06131 / 929
33293, E-Mail: wolf-guenther.gerlach@swr.de

für "Heer, Stahl und Sturm": Kristina Bausch (WDR), Tel.: 0221 / 220
7118, E-Mail: Kristina.Bausch@wdr.de

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