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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Heesters

Bielefeld (ots)

»Lasst den alten Mann doch singen«, werden viele
angesichts des umstrittenen Auftritts von Johannes Heesters morgen in
seiner niederländischen Heimat denken. Und sie haben Recht. Heesters 
möchte mit Amersfoort, das stellvertretend für das ganze Land steht, 
endlich Frieden schließen. Und diesen Wunsch sollte man einem 
104-Jährigen nicht abschlagen.
Wenn sich Mitglieder des »Aktionskomitees Heesters Raus« als 
KZ-Häftlinge verkleidet ins Publikum schleichen wollen, ist das eine 
unnötige Geschmacklosigkeit. Natürlich dürfen Kritiker vor dem 
Konzert darauf hinweisen, dass der Operetten-Tenor ein 
Lieblingssänger führender Nazis war und 1941 im KZ Dachau auftrat. 
Aber das sollte in gemäßigter Form geschehen. Dass wegen ihm die 
höchste Sicherheitsstufe gilt, zeigt, dass Heesters in Holland kein 
harmloser singender Greis ist, sondern ein Politikum. Viele Ältere 
verzeihen ihm bis heute nicht, dass er in Nazi-Deutschland blieb, 
während die Niederlande von der Wehrmacht besetzt war.
Bei allem Respekt vor den Gefühlen unserer Nachbarn: Heesters das 
Konzert zu vergällen, ist eine schlechte Form des Nachkartens. 
Holland muss Heesters keineswegs lieben. Aber ihm die Hand zu 
reichen, ist allemal besser, als abermals die Vergangenheit 
aufzurollen. Schließlich hat Heesters bis heute durch sein Wirken 
Sympathiepunkte für die Niederlande im Ausland gesammelt.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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