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Von einer Sekunde auf die andere
ADAC warnt: Winterzeit kann für Müdigkeit sorgen

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Von einer Sekunde auf die andere

ADAC warnt: Winterzeit kann für Müdigkeit sorgen

Nasse Fahrbahn, rutschiges Laub und Nebel fordern erhöhte Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer. Verstärkte Müdigkeit in den Wintermonaten kann die Konzentration zusätzlich belasten und das Risiko für Unfälle erhöhen. Vielen Menschen ist dabei gar nicht bewusst, wie gefährlich Müdigkeit und Sekundenschlaf am Steuer werden kann. Auf welche Warnsignale Autofahrer achten sollte und wie man Schläfrigkeit vorbeugen kann, erklärt der ADAC Hessen-Thüringen.

Übermüdung mit Folgen

Für viele Menschen ist Müdigkeit am Steuer keine Seltenheit. Vor allem Autofahrer, die frühmorgens in der Dämmerung zur Arbeit unterwegs sind, sind davon betroffen. Den meisten ist dabei nicht bewusst wie gefährlich Schläfrigkeit am Steuer sein kann – ein paar Sekunden Unaufmerksamkeit können im Straßenverkehr schlimme Folgen haben. Im Jahr 2023 wurden bundesweit insgesamt 1.902 Unfälle mit Personenschaden registriert, bei denen Übermüdung von Fahrern vorlag. Die Dunkelziffer ist nach Expertenschätzung deutlich höher. Müdigkeit kann die Fahrtauglichkeit ähnlich stark einschränken wie Alkohol. Schon nach 17 Stunden ohne Schlaf ist die Leistungsfähigkeit ähnlich schlecht wie bei einer Blutalkoholkonzentration von 0,5 Promille, 24 Stunden Schlafentzug entsprechen sogar knapp ein Promille.

„Wer müde ist, kann sich schlechter konzentrieren, reagiert langsamer und überschätzt sich selbst“, so Wolfgang Herda, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen. „Durch Übermüdung steigt zudem die Gefahr des Sekundenschlafs, der besonders schwerwiegende Unfälle zur Folge haben kann. Bei einem Sekundenschlaf von gerade einmal zwei Sekunden legt ein Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h fast 56 Meter unkontrolliert zurück.“

Warnzeichen beachten

Es gilt, die ersten Signale an sich selbst zu erkennen und die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Akute Warnzeichen sind unteranderem häufiges Gähnen, plötzliches Frösteln, ein starkes Bewegungsbedürfnis, unscharfes Sehen oder wenn die Augenlider schwer werden. Wer Schwierigkeiten hat, die Spur zu halten oder das Gefühl hat, die Straße würde sich verengen, sollte schnellstmöglich eine Pause mit körperlicher Bewegung einlegen. Sekundenschlaf zeigt sich häufig durch zufallende Augen, plötzliches Erschrecken und ruckartige unwillkürliche Kopfbewegungen des Fahrers.

Tipps gegen Müdigkeit

Besonders auf langen Autofahrten mit einer konstanten Geschwindigkeit oder Nachtfahrten kann es zu Übermüdung kommen. Wolfgang Herda rät daher: „Grundsätzlich sollte man eine Fahrt nur dann antreten, wenn man als Autofahrer fit und ausgeschlafen ist. Auf Langstrecken, wie zum Beispiel Urlaubsfahrten, sollte etwa alle zwei bis drei Stunden eine Pause eingelegt werden. Wer zu zweit unterwegs ist, kann sich beim Fahren regelmäßig abwechseln.“ Ein kurzer Spaziergang oder Lockerungsübungen können helfen die Konzentrationsfähigkeit zu steigern und die Müdigkeit zu vertreiben. Aufputschende Getränke, wie Kaffee oder Energy Drinks verringern nur kurzzeitig die Müdigkeit, die Übermüdung selbst können sie nicht beseitigen. Auch laute Musik oder offene Fenster bieten nur eine kurzfristige Lösung. „Wer müde ist sollte sich ausruhen und kein Auto fahren“, so Wolfgang Herda. „Im Zweifelsfall ist dann der nächstgelegene Parkplatz die passende Alternative, um sich kurz auszuschlafen.“

Was bringt technische Unterstützung?

Seit Juli 2024 verpflichtet die EU-Kommission Autobauer zum Einbau von Müdigkeitswarnern in Neuwagen. Durch die Auswertung von Lenkverhalten oder Spurhaltevermögen erkennt die Software aufkommende Müdigkeit und fordert den Fahrer auf eine Pause einzulegen. Je nach "Intelligenz" des Müdigkeitswarners werden auch Fahrtdauer, Blinkverhalten und Tageszeit in die Berechnung einbezogen. Ein solches Assistenzsystem kann müde Autofahrer frühzeitig auf eine potenzielle Gefahr aufmerksam machen und Übermüdungsunfälle vorbeugen. Andere Assistenzsysteme wie Notbrems- oder Spurhalteassistenten können nur die Unfallschwere abmildern, einen Einschlafunfall verhindern sie jedoch nicht.

Wichtig: Autofahrer sollten jederzeit sicherstellen, dass sie ihr Fahrzeug aktiv kontrollieren können, unabhängig davon, welche Assistenzsysteme darin verbaut sind.

Einen O-Ton zum Thema können Sie unter dem folgenden Link zu redaktionellen Zwecken kostenlos herunterladen: ADAC Cloud

Pressekontakt

Maike Willeitner

T +49 69 66 07 85 05

maike.willeitner@hth.adac.de

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