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BDI Bundesverband der Deutschen Industrie

BDI und BDA fordern entschlossene Reform und Konzentration der EU-Strukturpolitik nach 2006

Berlin (ots)

Wir benötigen eine tiefgreifende Reform der
europäischen Strukturpolitik, um die Finanzierung der erweiterten EU
angesichts der neuen Herausforderungen an die gemeinschaftliche
Strukturpolitik nachhaltig sicherzustellen. Das fordern BDA und BDI
in einem ersten gemeinsamen Eckpunktepapier zur Zukunft der
Europäischen Strukturfonds nach 2006. Aufgrund der Anforderungen aus
dem Stabilitäts- und Wachstumspakt muss das Prinzip der sparsamen
Haushaltsführung nicht nur für die Mitgliedstaaten, sondern auch für
die Organe und die Politiken der EU gelten. Dies ist für Deutschland
als dem größten Nettozahler in der EU besonders wichtig.
Der Mitteleinsatz der EU-Strukturfonds sollte nach 2006 sinnvoll
begrenzt und noch stärker als bisher auf die bedürftigsten Regionen,
d. h. Ziel-1-Gebiete, und auf weniger Förderschwerpunkte konzentriert
werden. Die Belange der neuen Bundesländer sind dabei besonders zu
berücksichtigen. Deshalb sollen diese Regionen angemessene und klare
Übergangsregelungen erhalten, wenn sie nach 2006 aus der
Ziel-1-Förderung herausfallen. Gleichzeitig soll in diesen Regionen
wieder mehr Spielraum für nationale Regionalpolitik geschaffen
werden. Dies setzt eine nur sehr behutsame Senkung des
Beihilferahmens voraus. Einer weiteren Zentralisierung der
Regionalpolitik auf europäischer Ebene muss nach Auffassung von BDA
und BDI entgegengewirkt werden.
Neben der Konzentration der Förderung auf Ziel-1-Gebiete soll es
weiterhin die Möglichkeit eines sehr begrenzten horizontalen
Einsatzes von Fördermitteln geben. Dies erfordert die horizontal
angelegte Einsatzweise des Europäischen Sozialfonds (ESF). Der ESF
sollte sich aber wieder auf seine Kernaufgabe der Verhinderung und
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit konzentrieren. Zudem müssen alle
Gemeinschaftsinitiativen im Hinblick auf ihren europäischen Mehrwert
und die übermäßige Bürokratisierung auf den Prüfstand gestellt
werden.
BDI und BDA fordern eine Senkung der derzeit gültigen
Ausgabenobergrenze für die Strukturpolitik von 0,45 Prozent des EU-
BIP. Bleibt es bei dieser Obergrenze wäre von 2007 bis 2013 in der
erweiterten EU ein maximales Ausgabenvolumen von 350 Mrd. Euro
möglich. Das ist für die Spitzenverbände nicht akzeptabel. Derzeit
stehen für die EU-15 von 2000-2006 insgesamt 213 Mrd. Euro
Strukturhilfen zur Verfügung.
Aus Sicht beider Spitzenverbände ist das ehrgeizige Lissabon-Ziel,
die EU bis zum Jahr 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten
wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu führen, nicht über
Strukturpolitik zu erreichen. Strukturpolitik kann lediglich
flankierenden Charakter haben. Erforderlich ist vielmehr eine
wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik, d. h. eine Verbesserung der
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Infrastrukturen für die
Unternehmen sowie der Integrationsfähigkeit der Arbeitskräfte in den
ersten Arbeitsmarkt. Die europäische Regionalpolitik muss als Hilfe
zur Selbsthilfe verstanden werden und darf in ihren Möglichkeiten
nicht überschätzt werden.
ots-Originaltext: BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6570

Kontakt:

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Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi-online.de
Internet: http://www.bdi-online.de

Original-Content von: BDI Bundesverband der Deutschen Industrie, übermittelt durch news aktuell

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