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BDI: Hoffnung auf Trendwende in der Konjunktur - Wirtschaftspolitik in der Pflicht

Berlin (ots)

"Trotz weiterhin bestehender Konjunkturrisiken
verdichten sich die Anzeichen, dass das Stimmungstief bei den
deutschen Unternehmen noch im Verlaufe dieses Jahres durchschritten
werden könnte und einem neuen Optimismus weicht. Bereits in der
ersten Jahreshälfte 2002 kann die deutsche Konjunktur wieder an
Schwung gewinnen." Darauf verwies der Bundesverband der Deutschen
Industrie (BDI) in seinem neuesten Konjunktur-Report.
Mit zunehmender Preisberuhigung im weiteren Jahresverlauf dürfte
der private Konsum doch noch auf Touren kommen. Die jüngsten Daten
zur Preisentwicklung seien ermutigend. Der Export sei im bisherigen
Jahresverlauf trotz der Verschlechterung des internationalen
wirtschaftlichen Umfelds ein entscheidender Antrieb der Konjunktur.
Wie sich die Ausfuhren in den kommenden Monaten entwickelten, hänge
entscheidend davon ab, ob die Weltwirtschaft in der zweiten
Jahreshälfte wieder an Fahrt gewinne. Erste positive Anzeichen
hierfür kämen derzeit aus den USA.
Demgegenüber stecke die Bauwirtschaft weiterhin in einer
Dauerkrise, deren Ende nicht absehbar sei. Immerhin koste die
Baurezession dieses Jahr mehr als einen halben Prozentpunkt Wachstum.
Alles in allem aber sei ein weiteres, stärkeres Abrutschen der
deutschen Konjunktur eher unwahrscheinlich.
Alarmierend sei allerdings, so der BDI, dass der Arbeitsmarkt seit
Jahresbeginn ins Stocken geraten sei. Das Hauptproblem seien die
starken Verkrustungen und die vielfältig wuchernden Regulierungen.
Gleichzeitig würden durchaus fruchtbare Initiativen ideologisch
zerredet. Die aktuelle Diskussion um das VW-Projekt "5000 x 5000" sei
hierfür symptomatisch. Angesichts von immer noch knapp 4 Millionen
Arbeitslosen in Deutschland sowie 1,5 Millionen offenen Stellen
müssten auch unkonventionelle Vorschläge eine Chance bekommen. Die
Standortentscheidung von BMW zugunsten Leipzigs zeige, dass es auch
anders gehe.
In der gegenwärtig schwierigen Konjunkturlage müsse alles
vermieden werden, was die Wirtschaft weiter verunsichere. Politische
Schnellschüsse brächten nichts, wohl aber könnten mutige
Reformschritte wesentlich zur Vertrauensbildung in der Wirtschaft
beitragen: Die erst für 2003 und 2005 vorgesehenen Tarifentlastungen
bei der Einkommensteuer müssten und könnten vorgezogen werden - jetzt
mehr denn je. Auch die Sozialversicherungsbeiträge müssten durch
beherzte Reformen zügig unter die 40 %-Marke gesenkt werden.
Verbraucher und Unternehmen bräuchten eine wirkliche Entlastung.
Zudem müsse endlich das üppig sprießende Regulierungsdickicht am
deutschen Arbeitsmarkt zurückgeschnitten werden. Rechte und Pflichten
der Arbeitslosen müssten neu justiert und Anreize so gesetzt werden,
dass sich die Aufnahme einer Beschäftigung lohne.
Zu den größten Risikofaktoren für die deutsche Konjunktur und den
Arbeitsmarkt zähle die künftige Tarifpolitik. Ankündigungen der
Gewerkschaften, im kommenden Jahr eine harte Lohnrunde zu fahren,
seien Gift für die Konjunktur. So werde der stotternde
Konjunkturmotor nicht so schnell wieder rund laufen, warnte der BDI.
Bundesverband der 
Deutschen Industrie e.V.
Mitgliedsverband der UNICE
Postanschrift
11053 Berlin
Telekontakte
Tel.: (030) 2028-1566
Fax:  (030) 2028-2566
Internet: http://www.bdi-online.de
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