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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Nahostkrise eskaliert Gesichtswahrende Verhandlungen DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON

Bielefeld (ots)

Israel hat erneut Ziele in Syrien angegriffen. Auf US-Präsident Barack Obama wächst der Druck, ebenfalls zu handeln. Die Entsendung von Bodentruppen lehnt der US-Präsident aber ab. Je länger sich das Leiden in Syrien hinzieht, je länger das Regime von Baschar al Assad den Eindruck gewinnt, niemand von außen mische sich wirklich ernsthaft in den Bürgerkrieg ein, desto mehr verliert der amerikanische Präsident auch im Hinblick auf Teherans Atompläne an Statur und Einfluss. Barack Obama weiß das instinktiv. Dennoch tut er nicht wirklich etwas gegen den Bedeutungsverlust. Auch nach den ersten Bestätigungen von Giftgaseinsätzen in Syrien regiert in Washington fehlende Entschlossenheit. Obama riskiert, dass bald niemand mehr Angst hat, wenn er "rote Linien" zieht, um das Ende seiner Geduld zu markieren, und dann doch tatenlos zusieht, wie sie überschritten werden. Das Weiße Haus wirkt erschreckend ratlos. In dieser Woche dämpfte Obama öffentlich jede Erwartung von radikalen Schritten gegen das Regime in Damaskus. Kurz darauf lancierten Regierungsoffizielle die Aussicht, dass Amerika die zersplitterte Opposition nun doch mit schweren Waffen ausrüsten wolle. Kaum mehr als ein rhetorischer Entlastungsangriff. Washington ist weiter davon überzeugt, dass a) Waffenlieferungen am Ende in den Händen von El Kaida und anderen Dschihadisten landen und b) den von tiefen ethnischen und innerreligiösen Konflikten geprägten Bürgerkrieg nicht beenden können. Wenn dem so ist und die USA ein militärisches Eingreifen in Syrien so gut wie ausschließen, dann bleibt nur eins: gesichtswahrende Verhandlungen mit Assad, legitimiert und erzwungen durch die Vereinten Nationen. Und zwar sofort. Sonst wird die Zahl der Toten schon bald die Grenze von 100.000 überschreiten.

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