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Große Mehrheit der Deutschen in der Stressfalle

Große Mehrheit der Deutschen in der Stressfalle

Einsam durch zu viel Druck? – KKH-Expertin warnt: Viele vernachlässigen Kontakte

Hannover, 6. Oktober 2025 – Viele Menschen in Deutschland fühlen sich zunehmend gestresst. Das zeigt eine forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse unter rund 2.000 Bürgern im Alter von 16 bis 70 Jahren. Aktuell fühlt sich die große Mehrheit der Befragten (82 Prozent) zumindest gelegentlich großen Anspannungen und Belastungen ausgesetzt, die Hälfte davon (41 Prozent) steht häufig oder sogar sehr häufig unter hohem Druck.

Bedenklich: Insgesamt jeder zweite Befragte (49 Prozent) gibt an, der Stress habe in den vergangenen ein bis zwei Jahren zugenommen. Unter denjenigen, die sich häufig unter Druck fühlen, haben dies sogar gut drei Viertel (77 Prozent) beobachtet.

Dr. Aileen Könitz, Expertin für psychiatrische Fragen bei der KKH, sieht diese Entwicklung mit Sorge: „Dauerstress kann ernste Folgen für unsere Gesundheit haben, da er häufig ein anhaltendes Gefühl der Überforderung oder gar Hilflosigkeit hinterlässt. Das wiederum kann zu chronischer Erschöpfung und in der Folge zu Depressionen und Angststörungen führen oder bestehende psychische Erkrankungen verstärken. Auch körperlich macht sich Dauerstress bemerkbar. Viele merken gar nicht, dass unser System bereits früh Alarm schlägt – mit Schlafproblemen, Bluthochdruck oder häufigen Infekten.“

Macht Stress einsam oder stresst die Einsamkeit?

Die meistgenannten stressbedingten Symptome und Beschwerden reichen laut Umfrage bei den häufig Gestressten von Unruhe, Nervosität und Gereiztheit (83 Prozent) über Müdigkeit und Schlafstörungen bis hin zu dem Gefühl, ausgebrannt zu sein (je 78 Prozent). Für Aileen Könitz besonders alarmierend: 43 Prozent der häufig Gestressten berichten von niedergedrückter Stimmung beziehungsweise von Depressionen, wenn sie unter Druck stehen. Fast ebenso viele (40 Prozent) geben an, soziale Kontakte zu vernachlässigen oder sich einsam zu fühlen. 29 Prozent der häufig Gestressten empfinden bei hohem Druck Verzweiflung, und jeder Vierte hat Angstzustände (25 Prozent).

„Große Belastungen können dazu führen, dass Menschen Kontaktpflege als anstrengend empfinden, sich immer mehr von Freunden und Familie entfernen und soziale Aktivitäten meiden. Doch wer sich so verhält, läuft Gefahr, in eine Stressspirale zu geraten. Denn: Einsamkeit kann wiederum chronischen Stress und in der Folge psychische Erkrankungen begünstigen“, erläutert die Expertin. Der Aufbau und die Pflege sozialer Netzwerke sind also essenziell, um Stress abzubauen, Angstgefühle zu reduzieren und die Lebensqualität zu steigern. Um Einsamkeit vorzubeugen oder zu überwinden, können ehrenamtliches Engagement, die Teilnahme an Sport- oder anderen Gruppen-Kursen sowie die Mitgliedschaft in Vereinen helfen. „Alles, was uns einander näherbringt, wirkt gegen Einsamkeit“, betont Könitz.

Stressbooster Zukunftsangst?

Doch was empfinden die Deutschen überhaupt als stressig? Ganz oben auf der Liste stehen aktuelle gesellschaftliche und politische Themen wie etwa der Klimawandel: Die Hälfte aller Befragten (50 Prozent) empfindet dies als besonders belastend. Je 39 Prozent fühlen sich durch die wirtschaftliche Situation in Deutschland sowie ihre Ausbildung oder ihren Beruf unter Druck gesetzt. Jeder Vierte (26 Prozent) empfindet finanzielle Sorgen als besonders stressig.

Ob Krieg, Klimawandel oder Teuerung: Viele Menschen leiden in Krisenzeiten unter Zukunftsangst. Die ständige Konfrontation mit schlechten Nachrichten auf sämtlichen Kanälen und das Gefühl, nichts ausrichten zu können, versetzen das Gehirn in Dauerstress. In Deutschland existieren allgemein ein hohes Sicherheitsbedürfnis und eine geringe Risikobereitschaft. Die aktuelle wirtschaftliche Lage und die anstehenden Strukturveränderungen greifen diesen Wunsch nach Sicherheit und Kontrolle an. „Wir möchten am liebsten eine Garantie, sozusagen das All-Inclusive-Paket, dass uns gegen alle erdenklichen Verluste absichert. Den damit verbundenen Ängsten können wir nur erfolgreich begegnen, wenn wir unsere Resilienz, also unsere Widerstandsfähigkeit, stärken. Nur so können wir mit Krisen umgehen und daran wachsen. Und hier kommen wieder die sozialen Kontakte ins Spiel, denn ein erster Schritt zur Stärkung der Resilienz ist, über Krisensituationen zu sprechen, etwa mit Familie und Freunden“, rät Aileen Könitz. Auch wenn viele Entwicklungen weder vorhersehbar noch kontrollierbar sind: Wichtig ist, nicht passiv zuzusehen, sondern aktiv zu werden. „So können wir bereits selbst viel für unsere Resilienz tun, indem wir Entscheidungen treffen, sei es, sich bei seelischen Problemen Hilfe zu suchen, sich für den Klimaschutz zu engagieren oder den Job zu wechseln, um die eigene finanzielle Lage zu verbessern“, sagt die Expertin.

Die KKH hält darüber hinaus diverse Angebote zur Stärkung der mentalen Gesundheit bereit. Bei der digitalen Mental Health Week etwa, die bis zum 10. Oktober 2025 läuft, können sich Interessierte bei Vorträgen, Impulsen, Mitmachaktionen und Experteninterviews informieren, auch über aktuelle Themen wie künstliche Intelligenz und Einsamkeit. Das komplette Programm ist unter dem Link Mental Health Week einsehbar. Dort ist auch eine Registrierung beziehungsweise Anmeldung möglich.

Die KKH hält zudem eine Reihe von Angeboten zur Stressreduktion und Stärkung der psychischen Resilienz bereit:

Hinweis für die Redaktionen: Grafiken mit detaillierten Umfrageergebnissen zum kostenlosen Download finden Sie unter Große Mehrheit der Deutschen in der Stressfalle | KKH.

Hintergrundinformationen:

Das Meinungsforschungsinstitut forsa hat im Auftrag der KKH vom 28. August bis 5. September 2025 deutschlandweit 2.001 Personen im Alter von 16 bis 70 Jahren telefonisch repräsentativ befragt.

  • Wie ist das bei Ihnen persönlich zurzeit: Fühlen Sie sich alles in allem sehr häufig gestresst, häufig, gelegentlich oder so gut wie nie?
  • Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Leben in den vergangenen ein bis zwei Jahren anstrengender geworden ist bzw. der Stress zugenommen hat? Oder hat der Stress eher abgenommen – oder weder noch?
  • Wenn Sie jetzt einmal an Situationen denken, in denen Sie unter Druck bzw. Stress stehen, welche Beschwerden bzw. Einschränkungen haben Sie da bei sich selbst wahrgenommen?
  • Stress kann die unterschiedlichsten Ursachen haben. Was ist für Sie besonders stressig?

Mit rund 1,5 Millionen Versicherten, einem Haushaltsvolumen von rund 8,2 Milliarden Euro und rund 4.000 Mitarbeitenden zählt die KKH Kaufmännische Krankenkasse als eine der größten bundesweiten Krankenkassen zu den leistungsstarken Trägern der gesetzlichen Krankenversicherung. Nähere Informationen erhalten Sie unter kkh.de/presse/portraet.

Beste Grüße
KKH-Pressestelle
Kaufmännische Krankenkasse
Karl-Wiechert-Allee 61
30625 Hannover
 
Telefon 0511 2802-1610
Telefax 0511 2802-1699
  
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