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PHOENIX

Phoenix: Programm-Hinweis für Donnerstag, 2. November 2000

Bonn (ots)

20.15 Uhr Schwerpunkt
   Schluss mit ex und hopp - Pfand auf Dosen und Einwegflaschen
Ab kommenden Sommer müssen die Verbraucher mit einem neuen
Pflichtpfand von bis zu 50 Pfennig rechnen. Nach monatelangem Streit
haben sich die Umweltminister der Länder mit Ausnahme von
Rheinland-Pfalz darauf geeinigt, Dosen, PET- und Glas-Einwegflaschen
mit einem Pfand zu belegen. Während Privatbrauereien und der
Getränke-Fachgroßhandel die Nachricht begrüßen, lehnen Industrie und
Einzelhandel das geplante Zwangspfand ab. PHOENIX fragt: Wie sinnvoll
ist das Zwangspfand ? In welchem Verhältnis stehen ökonomischer
Aufwand und ökologischer Ertrag? Gefährdet das Zwangspfand das
Grüne-Punkt-System?
Darüber diskutiert Martin Schulze mit der Umweltministerin von
Nordrhein-Westfalen, Bärbel Höhn, mit Gerd Billen vom Naturschutzbund
Deutschland (NABU) und Hubertus Pellengahr vom Hauptverband des
Deutschen Einzelhandels.
Interessierte Zuschauer können sich über die PHOENIX-Hotline
01802-8217 und per Fax 01802-8213 an der Diskussion beteiligen.
14.00 Uhr Faszination Krakau. Europäische Kulturstadt 2000 "Wir
tragen den Mond im Knopfloch ..."
Wer die scheue Literaturnobelpreisträgerin Wislawa Szymborska, den
Komponisten Krzysztof Penderecki oder den Schriftsteller Stanislaw
Lem besuchen möchte, muss nach Krakau reisen. Auch Filmregisseur und
Oscar-Preisträger Andrzej Wajda ist eng mit dieser Stadt verbunden.
Krakaus Kulturszene ist tatsächlich außergewöhnlich. Hanno Brühl und
Krzysztof Hampel zeigen, welche Künstler und Intellektuelle in Krakau
leben und portraitieren alle diejenigen, die mit ihren herausragenden
Arbeiten zur Zeit in Krakau Furore machen; so den Theaterregisseur
und Schauspieler Jerzy Stuhr, den Karikaturisten Andrzej Mlezcko und
den populären Chansonsänger Grzegorz Turnau.
Das Interesse der Filmemacher gilt dabei auch den Problemen, denen
die Künstler in ihrer Stadt heute begegnen müssen. Wie hat sich die
Atmosphäre in Krakau in den letzten zehn Jahren nach dem Ende des
Staatssozialismus verändert? Leidet die Kulturszene auch hier unter
der überall vorherrschenden Geldknappheit? Welche Themen beherrschen
die intellektuelle Diskussion in diesem Moment, wo Polen bald
Mitglied der Europäischen Gemeinschaft werden soll? Wird heute wieder
über die Frage nationaler Identität und die kulturelle Orientierung
nach Westen nachgedacht?
Film von Hanno Brühl und Krzysztof Hampel
   Deutsche Welten
21.00 Uhr Die Vietnamesen - oder warum Herr Chu
   helle Haltestellen fürchtet
Deutsche Welten: Das sind Film-Expeditionen in die Fremde vor der
eigenen Haustür. Wir reisen nach Zentralafrika, nach Vietnam, in die
Türkei, nach Russland. Für die Fahrt nach Anatolien reicht ein
U-Bahn-Ticket, das alte Saigon liegt nur eine Straßenecke weiter. Und
die Dschungelprinzessin wohnt vielleicht im gleichen Haus. Während
die Politiker erbitterte Diskussionen über ein neues
Einwanderungsgesetz führen, ist Deutschland längst eine schillernde
Bühne fremder Kulturen. Menschen aus aller Herrn Länder bauen hier
ihre eigene Welt, streng abgeschottet vom Land, in dem sie leben. Die
Vietnamesen haben mit den Türken so wenig zu tun wie die Afrikaner
mit den Russen. Und von allen zusammen wissen die Deutschen so gut
wie nichts. Deutsche Welten: Das ist eine ARD-Reihe, die Türen öffnet
in die Fremde nebenan. Mit dem neugierigen und kritischen Blick eines
Weltreisenden erkunden wir, wie die Wirklichkeit hinter dem Klischee
aussieht. Möglich, dass aus Vorurteilen plötzlich begründete Urteile
werden. Dass Träume wie Seifenblasen zerplatzen. Oder dass die Angst
verschwindet, weil Zusammenhänge sichtbar werden. Deutsche Welten:
Das ist ein Film ohne Schönfärberei und Gutmenschen-Romantik.
Realistisch und selbstbewusst. Und mit der nötigen Offenheit für ganz
andere Sichtweisen. Wer in diesem Land lebt, muss seine Bewohner
kennen - die Vietnamesen zum Beispiel.
Vietnamesen in Deutschland, das sind leider auch
Zigarettenschmuggler, Raubkopierer und Drogendealer, die, obwohl nur
eine Minderheit innerhalb der vietnamesischen Gemeinde, das Image
ihrer Landsleute bei uns nachhaltig geprägt haben. Und die den Blick
dafür verstellen, dass die sogenannte vietnamesische Gemeinde
zweigeteilt ist, in Ossis und Wessis gewissermaßen. Da sind zum
einen, vor allem in Ostdeutschland, jene Vietnamesen, die sich in der
DDR und anderen sozialistischen Ländern als Vertragsarbeiter verdingt
hatten und nun versuchen, im vereinten Deutschland irgendwie Fuß zu
fassen, um der Abschiebung zu entkommen. Wie Dr. Duong, der frühere
Militärarzt vom Ho Chi Minh-Pfad, der jetzt in einem Heim für
Asylbewerber eine Art vietnamesischer Dorfpraxis betreibt. Oder Herr
Thinh, der seit siebzehn Jahren in Rostock lebt, als Sozialarbeiter
junge Vietnamesen betreut und einfach nicht die Bilder vergessen
kann, als ostdeutsche Jugendliche im Sommer 1992 ein
Vietnamesen-Wohnheim in Brand setzten. Oder Herr Chu, der den
Lebensunterhalt seiner Familie als Koch verdient, großen Wert darauf
legt, noch nie einen Pfennig deutscher Sozialhilfe benötigt zu haben
und nächtens helle Bushaltestellen meidet, weil deutsche Jugendliche
erst vor kurzem  wieder einem seiner Landsleute das Gesicht
zerschnitten haben. Einfach nur so, und nur so zum Spaß. Die
vietnamesischen "Wessis" hingegen, meist ehemalige boatpeople aus
Südvietnam und als Flüchtlinge vor den siegreichen Hanoi-Kommunisten
bei uns damals willkommen geheißen, haben es da vergleichsweise
leichter. Wie Herr Dang, der vor zwanzig Jahren als Kind in eine
deutsche Familie kam, heute als deutscher Beamter in Berlin für
Straßensperrungen zuständig ist und abends in einem vietnamesischen
Karaoke-Lokal sich das Heimweh heraussingt. Und dann gibt es Pendler
zwischen den beiden deutschen Vietnams. Frau Tam zum Beispiel, die
eine Kette von zwölf vietnamesischen Restaurants besitzt und sich
eigentlich seit langem ein Haus im Westberliner Grunewald leisten
könnte, aber lieber im Ostberliner Marzahn bleibt, weil dort "ihre
Leute" leben.
Die Vietnamesen - oder warum Herr Chu helle Haltestellen fürchtet,
ist die Reise in ein geteiltes Vietnam mitten im wiedervereinigten
Deutschland, ein Film der leisen Zwischentöne abseits der grellen
MultiKulti-Inszenierungen.
Film von Ulrike Baur
Rückfragen:   
PHOENIX-Kommunikation
Telefon 0228/9584-193
Fax 0228/9584-198

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  • 31.10.2000 – 18:09

    Phoenix: Programm-Hinweis für Mittwoch, 1. November 2000

    Bonn (ots) - 20.15 Uhr Schwerpunkt "EXPO 2000 - Außer Spesen nichts gewesen?" Die Expo 2000 hat ihre Pforten geschlossen. Die Weltausstellung sollte ein spektakuläres Großereignis werden, zu dem über 40 Millionen Menschen aus den In- und Ausland erwartet wurden. Doch nach Hannover kamen nur insgesamt 18 Millionen Besucher. Für sie war das Ereignis ein Erlebnis und kein Misserfolg. Dennoch bleibt ...