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NABU

NABU warnt wegen Vogelgrippe vor Panikmache

Bonn (ots)

Angesichts der Diskussion um
Vogelgrippe-Vorsorgemaßnahmen von Bund und Ländern hat der 
Naturschutzbund NABU erneut vor Panikmache gegenüber der 
Freilandhaltung von Geflügel sowie vor überzogenen Maßnahmen im 
Rahmen eines Zugvogel-Monitorings gewarnt. Die Aufhebung von 
Schonzeiten für gefährdete Entenarten und die so genannte 
Beprobungsjagd in Schutzgebieten seien keinesfalls angemessen. "Die 
mit Abstand größte Gefahr geht von Tiertransporten und illegalen 
Einfuhren von Vögeln aus", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. 
Dagegen sei die Übertragung des Virus von Wildvögeln auf Geflügel 
nach Meinung aller Experten sehr unwahrscheinlich.
Nach Auffassung des NABU sei eine bundesweite Stallpflicht für 
Freilandgeflügel zum jetzigen Zeitpunkt ein unverhältnismäßiger 
Schritt, der in der Sache kaum weiterhelfe. In den geschlossenen 
Systemen der industriellen Massentierhaltung sei die 
Übertragungsgefahr aufgrund der weltweiten Tier- und 
Futtermitteltransporte mindestens genauso hoch. Daher gelte es, den 
Ausbruch von Tierseuchen auch durch vorbeugende Maßnahmen wie eine 
artgerechte Tierhaltung in kleineren Beständen sicherzustellen.
Der NABU teilt die am Dienstag veröffentlichte Risikobewertung des
Friedrich-Loeffler-Instituts, wonach in erster Linie Maßnahmen zum 
Unterbinden illegaler Importe von Geflügel oder Geflügelprodukten 
dringend erforderlich seien. Nach wie vor gibt es keine 
wissenschaftlichen Bestätigungen dafür, dass Zugvögel überhaupt in 
der Lage wären, auf ihren Wanderrouten eine hoch pathogene Variante 
oder gar das bisher ausschließlich in Asien aufgetretene H5N1-Virus 
nach Mitteleuropa einzuschleppen.
Vor dem Hintergrund der Maßnahmen einzelner Bundesländer zur 
Untersuchung von Zugvögeln mahnte der NABU eine enge Abstimmung mit 
Vogelexperten an. Nur wenn die Auswahl der untersuchten Arten 
fachgerecht erfolge, ergeben diese Untersuchungen Sinn. So müsse es 
sich nachgewiesener Maßen um Arten handeln, die aus den bekannten 
Ursprungsgebieten des Erregers nach Deutschland gezogen sind. "Die 
Auswahl von Arten aus anderen Zugrouten wäre blinder Aktionismus", so
Tschimpke.
Rückfragen:
Markus Nipkow, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. 0228-4036-155
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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