Alle Storys
Folgen
Keine Story von NABU mehr verpassen.

NABU

NABU fordert Vorrang ökologischer Konzepte beim Hochwasserschutz

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat Bund und Länder
aufgerufen, zügig ein neues Leitbild für Flüsse und Auen nach
ökologischen Grundsätzen zu entwickeln und gemeinsam umzusetzen. "Wir
dürfen jetzt nicht fahrlässig die Möglichkeit einer ökologischen
Wende im Umgang mit unseren Flüssen verspielen", sagte NABU-Präsident
Jochen Flasbarth. Mit Sorge betrachte der NABU die aktuelle
Diskussion zum Hochwasserschutz, in der von Behörden weiterhin
vorrangig technische Lösungen favorisiert würden. "Gerade die
klassischen Wasserbau-Konzepte haben erheblich dazu beigetragen, dass
Hochwasser heute leicht zu einem ernsthaften Risiko werden", so
Flasbarth. Das Wasser fließe in Deutschland in Hochgeschwindigkeits-
Rutschbahnen, in denen die Bremsen erst gezogen würden, wenn längst
wieder Trockenheit herrsche.
Vorrangiges Ziel einer neuen Flusspolitik müsse deshalb die
drastische Erhöhung des natürlichen Wasserrückhaltes in den
Einzugsbereichen der Flüsse sein. "Damit unsere Fließgewässer wieder
lebendige Flüsse werden, müssen der Ausbau der Flüsse beendet und
stattdessen die natürlichen Überflutungsflächen zurückgewonnen
werden", sagte Flasbarth. Die ökologische Umgestaltung der Flüsse und
Auen dürfe sich nicht in Einzelprojekten erschöpfen, sondern müsse
zukünftig von einer Bundesbehörde geplant und gesteuert werden.
Analog zum Bundesverkehrswegeplan müsse auch die ökologische
Entwicklung der Flüsse planmäßig vorangetrieben werden. Ein
koordiniertes Vorgehen sei laut NABU umso wichtiger, als die EU-
Wasserrahmenrichtlinie mit klarer zeitlicher Vorgabe die "Herstellung
eines ökologisch guten Zustandes" aller Flüsse bis 2016 vorschreibe.
Der NABU appellierte an die Bundesregierung, in den nächsten drei
Jahren die Landnutzung in den Flussauen den Standortverhältnissen
anzupassen. "Die notwendige Sicherheit bei Hochwassern können wir
ebenso wie die Lösung der Probleme im natürlichen Wasserhaushalt nur
erreichen, wenn wir uns von der intensiven Landwirtschaft in diesen
sensiblen Bereichen verabschieden", betonte der NABU-Präsident. Ein
generelles Verbot der Ackernutzung in Flussauen und Flutungspoldern
sei daher dringend erforderlich. Als Anreiz für die Nutzer schlägt
der NABU finanzielle Leistungen im Rahmen spezieller
Agrarumweltprogramme vor.

Pressekontakt:

Für Rückfragen: NABU-Pressestelle, 0228-4036-141
Hier können Sie auch ein aktuelles Hintergrundpapier "Fahrplan
Lebendige Flüsse" anfordern. Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: NABU
Weitere Storys: NABU
  • 13.01.2003 – 12:57

    NABU fordert eindeutiges Bekenntnis zu grundlegender EU-Agrarreform

    Bonn (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat im Vorfeld der Grünen Woche von deutschen und europäischen Agrarpolitikern ein eindeutiges Bekenntnis zu einer grundlegenden Reform der EU-Agrarpolitik gefordert. "Die EU-Osterweiterung und die laufenden WTO-Verhandlungen machen eine rasche und erhebliche Umschichtung von Agrarsubventionen in den ländlichen Raum dringend ...

  • 09.01.2003 – 13:29

    NABU fordert BVVG zur Sicherung des ostdeutschen Naturerbes auf

    Berlin (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat die Treuhandgesellschaft BVVG aufgefordert, die Übertragung von Naturschutzflächen aus ehemaligem DDR-Besitz an Verbände, Stiftungen und Länder nicht länger zu verzögern. "Nur weil das Bundesfinanzministerium versäumt hat, die unentgeltliche Übertragung rechtzeitig bei der EU-Kommission zu beantragen, darf die Sicherung dieses wertvollen Teils unseres Naturerbes nicht ...

  • 09.01.2003 – 12:04

    NABU-Pressekonferenz: Schritte zum ökologischen Hochwasserschutz

    Berlin/Bonn (ots) - Steigende Pegelstände von Rhein, Main und Mosel haben in den ersten Tagen dieses Jahres erneut Bewohner und Katastrophenschützer vielerorts in Atem gehalten. Auch wenn die Folgen und Schäden diesmal glücklicherweise nicht das katastrophale Ausmaß des Elbe-Hochwassers im Sommer erreichten, riefen die Bilder und Meldungen selbst bei nicht direkt betroffenen Menschen die dramatischen Ereignisse ...