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NABU

NABU begrüßt Aufstellung eines deutschen Nachhaltigkeitsplans

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat den soeben vorgelegten
und zum öffentlichen Dialog freigegebenen Entwurf zur
Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung begrüßt. "Es ist
richtig, Indikatoren und Ziele aufzustellen, an denen sich alle
gesellschaftlichen Gruppen orientieren können und vor allem die
Politik sich messen lässt", sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth.
Die Aufforderung der Regierung an alle gesellschaftlichen Akteure, zu
einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen, dürfe nicht zu einer
Verschiebung von politischen Verantwortlichkeiten führen: "Die
Politik muss den richtigen Rahmen setzen, damit Nachhaltigkeit zum
Prinzip in allen Gesellschaftsbereichen wird", betonte Flasbarth.
In einigen Bereichen bemängelte der NABU allerdings unzureichende
Ziele. "Der Verzicht auf die Nennung des klimapolitischen Zieles, den
Kohlendioxidausstoß in Deutschland bis 2020 auf 40% und bis 2050 auf
80% des Wertes von 1990 zu reduzieren, ist eine inakzeptable Lücke in
der Nachhaltigkeitsstrategie", meinte Flasbarth. Im Energiesektor
fehle auch eine konkrete Beschreibung, wie die Weichen in Richtung
zukunftsfähiger Energiepolitik gestellt werden sollen. "Das
Energiekapitel dokumentiert, dass im federführenden
Wirtschaftsministerium die Kohlepolitik immer noch einen dominanten
Platz einnimmt", so der NABU Präsident weiter. Dies werde besonders
daran deutlich, dass kein Wort zur ökologisch wie ökonomisch
verfehlten Kohlesubventionierung verloren werde.
Eine Nachbesserung erwarte der NABU auch beim Thema
Entwicklungshilfe. "Es wäre blamabel, wenn sich Deutschland in
Johannesburg ohne präzise Aussage zu den Entwicklungshilfeleistungen
auf einem Gipfel mit dem Titel Nachhaltige Entwicklung präsentieren
wollte", sagte NABU-Nachhaltigkeitsexpertin Evelyn Faust. Zwar sei
der "freie Fall" der Entwicklungshilfegelder während der Kohl-Ära
inzwischen beim geringen Wert von 0,26% des Bruttoinlandsproduktes
(BIP) gestoppt worden. Der NABU erwarte aber eine klare Aussage, bis
wann die in Rio international festgesetzten 0,7% des BIP erreicht
werden sollen.
Wenn die Bundesregierung ihre Nachhaltigkeitsstrategie ernst
meine, müsse dies ein Paradigmenwechsel in unserer Gesellschaft
herbeiführen. "Für dieses politische Schwergewicht erwarten wir die
nötige offensive Öffentlichkeitsarbeit; das funktioniert nicht als
Selbstläufer im Schweinsgalopp", mahnte Faust.
Für Rückfragen:
Evelyn Faust, NABU-Nachhaltigkeitsexpertin, Tel.: 0172-9 97 15 41.
Ein Hintergrundpapier erhalten Sie bei der NABU Pressestelle, Tel.:
0228-40 36-141.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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