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Heiße Fassade in kalter Nacht: Greenpeace-Thermografiebilder zeigen massive Energieverschwendung
Tipp für den Reformgipfel: Wärmedämmung könnte hunderttausende Jobs schaffen

Hamburg, 15. 3. 2005 - Neue von Greenpeace in
Auftrag gegebene Thermografie-Bilder von Wohnblocks aus dem Hamburger
Raum zeigen gleich zwei Probleme auf einmal: Eine massive
Energieverschwendung durch fehlende Wärmedämmung sowie eine
Gesetzeslücke, durch die Eigentümer ihre Gebäude verwahrlosen lassen
und trotzdem Miete kassieren können. Dabei könnte das großflächige
Sanieren von Altbauten bundesweit jährlich 50 bis 70 Millionen Tonnen
Kohlendioxid einsparen. Das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und
Energie errechnete schon 1999 für Greenpeace, dass hierdurch bis zu
400.000 neue Arbeitsplätze entstehen könnten.
"Bei über fünf Millionen Arbeitslosen ist es völlig
unverständlich, warum die Bundesregierung die Förderung der
Gebäudesanierung zwar gerne fordert, sie aber nur zögerlich angeht",
sagt Jonas Mey, Energie-Experte von Greenpeace. "Neue Jobs schafft
man am besten, wenn man den vielen Worten auch Taten folgen lässt.
Das sollten sich die Politiker bei ihrem Reformgipfel am Donnerstag
zu Herzen nehmen. In kaum einer anderen Branche ergänzen sich die
Schaffung von Arbeitsplätzen und Umweltschutz so offensichtlich."
Viele Immobilienbesitzer vernachlässigen die Modernisierung wegen
kurzfristiger Profitinteressen. Eine gute Wärmedämmung spart 40 bis
50 Jahre lang Energie und schützt das Haus. Dafür muss aber
investiert werden. "Viele Immobilienspekulanten quetschen lieber
Profit aus ihren Häusern und bauen darauf, dass sich am Ende die
öffentliche Hand ihrer runtergewirtschafteten Gebäude annehmen wird",
erklärt Mey. "Sie handeln nach dem Motto: Was schert mich der
Energieverbrauch - die Heizkosten zahlt ja der Mieter. Dass dabei
Energie verschwendet und das Klima unnötig angeheizt wird, ist ihnen
egal."
Städte und Gemeinden können in solchen Fällen meist nur tatenlos
zusehen. "Die Bundesregierung muss handeln", so Mey. Greenpeace
fordert die Bundesregierung auf, künftig im Rahmen der
Wärmeschutzverordnung Wohneigentümer zur Sanierung ihrer Gebäude zu
verpflichten.
Greenpeace hat in den vergangenen Wochen in der Hamburger Umgebung
mit einer Wärmebildkamera über hundert verwahrloste Miet-Hochhäuser
des Eigentümers Gerd Thormählen in Elmshorn, Itzehoe und anderen
Städten fotografieren lassen. Ergebnis: An allen Ecken und Enden
signalisieren rote Flecken auf den grünlich blauen Bildern
Wärmelecks, die besonders in den kalten Monaten zu erheblicher
Energieverschwendung führen. Thormählen kaufte insgesamt über tausend
Wohnungen für symbolische Preise von der "Neue Heimat". Er kassiert
zwar seit den 80er Jahren Miete, stiehlt sich aber aus der
Verantwortung zur Sanierung und lässt die Gebäude trotz des Drucks
der Stadtväter verkommen.
Achtung Redaktionen: Für Nachfragen erreichen Sie Jonas Mey unter
Tel. 040-30618-304 bzw. mobil unter 0171-878 11 80 und
Pressesprecherin Ortrun Albert unter Tel. 040-30618-342 oder
0171-8781 184. Die Thermografiebilder erhalten Sie unter
040-30618-377. Internet: www.greenpeace.de.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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