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Greenpeace und Sami ziehen Grenze gegen Kahlschlag
Finnische Regierung will letzte Urwälder abholzen

Hamburg (ots)

Hamburg/Inari (Nord-Finnland), 7. 3. 2005 -
Deutsche und finnische Greenpeace-Aktivisten der Urwaldschutzstation
in Lappland haben heute damit begonnen, die bedrohten Urwälder bei
Inari zu kennzeichnen. Bei arktischem Winterwetter bringen sie
zusammen mit den Ureinwohnern Nordfinnlands, den Sami, entlang der
Grenze eines 5,5 Quadratkilometer großen Gebietes Schilder an mit dem
Hinweis: "Kein Einschlag - wichtiger Rentierwald." Der Grund für den
Protest nördlich des Polarkreises: Die finnische Regierung lässt
erneut Urwälder einschlagen, die für die Rentierzucht wichtig sind.
Dadurch sind die Sami in ihrer Existenz und Kultur bedroht. Die
Urwälder sind wichtige Futterquellen für ihre Herden.
"Das Vorgehen der finnischen Regierung ist skandalös. Es
widerspricht den finnischen Gesetzen und wird auch vom
Menschenrechtskomitee der Vereinten Nationen kritisiert", sagt Oliver
Salge, Greenpeace- Waldexperte vor Ort in Finnland. "Mit unserer
Urwaldschutzstation unterstützen wir die Sami bei ihrem Protest,
damit diese wichtigen Wälder für künftige Generationen erhalten
bleiben."
Greenpeace fordert die finnische Regierung auf, das Abholzen der
letzten Urwälder in Finnland sofort zu stoppen und faire
Verhandlungen mit den Sami über einen langfristigen Schutz der Wälder
aufzunehmen. Bis heute ignoriert die Regierung die Bedürfnisse Sami-
Rentierhalter. Diese nutzen den Urwald in Nordfinnland seit
Jahrhunderten für die Rentierhaltung mit frei im Wald umherziehenden
Tieren.
Seit 2. März steht die Urwaldschutzstation von Greenpeace inmitten
eines von Kahlschlag bedrohten Urwaldes der Region Inari. Bei
Temperaturen bis zu minus 30 Grad dient sie Greenpeace-Aktivisten aus
mehreren europäischen Ländern, darunter Frankreich, Holland, Irland
und Deutschland, als Basislager.
Der bedrohte Urwald befindet sich in finnischem Staatsbesitz. Über
zwei Drittel des vom staatseigenen Forstbetrieb Metsähallitus
geschlagenen Holzes in Lappland wird zur Produktion von Zellstoff und
Papier verwendet. Einer der größten Papierhersteller der Welt, das
finnische Unternehmen Stora Enso, kauft das meiste Holz aus den
schützenswerten Wäldern. Greenpeace-Recherchen belegen, dass Stora
Enso auch das Holz der jüngsten Einschläge in Inari bezieht. Deutsche
Papierfabriken von Stora Enso verarbeiten finnischen Zellstoff aus
Urwaldzerstörung. Verschleiert wird die Urwaldzerstörung durch das
Industriezertifikat PEFC, mit dem Holz aus Finnland als nachhaltig
produzierte Ware bezeichnet wird. Finnischen Medienberichten zufolge
erwägt Metsähallitus zur Zeit einen vorübergehenden Einschlagstopp in
einem kleinen Teilgebiet.
Eindrücke aus dem Norden Finnlands und der Urwaldschutzstation
bietet ein weblog unter www.greenpeace.de/urwaldschutzstation. Das
weblog wird vor Ort täglich aktualisiert. Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Oliver Salge in Finnland, Tel. 00358-4513 18946,
oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-87 80 778 bzw.
040-30618-383. Fotos von der Waldkennzeichnung und der
Urwaldschutzstation erhalten Sie unter 040-30618-375. BetaSP-Material
unter 040-30618375.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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