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Greenpeace deckt auf: Holzkonzern Danzer in Schmiergeld-Zahlungen verstrickt
Tochterfirma Interholco AG kauft zudem bewusst illegal eingeschlagenes Holz

Zürich/Hamburg (ots)

Der deutsch-schweizerische Holzkonzern
Danzer
zahlt Schmiergelder an Beamte in Zentralafrika und in Kamerun.
Außerdem kauft die Danzer Tochterfirma Interholco wissentlich Holz
von der kamerunischen Firma MMG, die Holz unerlaubt einschlägt. Dies
geht aus einem firmeninternen Bericht über eine Dienstreise zu den
Partnerfirmen in Afrika hervor, der von einem der beiden Interholco
Geschäftsführer, René Giger, geschrieben wurde und Greenpeace
vorliegt. Greenpeace veröffentlicht die Vorwürfe heute in einem
Report in Zürich.
"Firmen wie Danzer sind auf Profit um jeden Preis aus", sagt
Greenpeace-Waldexpertin Sandra Pfotenhauer. "Sie machen sich
mitschuldig an der Zerstörung der afrikanischen Urwälder." Die
Danzer-Gruppe zählt mit einem Umsatz von rund 500 Millionen Euro zu
den weltweit größten Herstellern von Hartholzfurnieren.
Giger schreibt in seinem firmeninternen Bericht, dass ihm
bezüglich Schmiergeld, sogenanntes Bakschisch, in Afrika drei
Philosophien auffallen: "In Douala (Kamerun) wird man erpresserisch
genötigt, Bakschisch in Hunderttausenden von FF (Francs) zu gewähren
und zahlt diese auch grosszügig. In Kongo (Kinshasa) versucht Herr
H... (Mitarbeiter einer Tochterfirma Danzers) zurückhaltend zu sein,
ist aber trotzdem, wo notwendig, bereit zu bezahlen." Bei der
Danzer-Tochterfirma IFO sei man bei Androhung von Strafgeldern "schon
bereit, diese mit einem Cadeaux (Geschenk) zu erledigen."
Aus dem Bericht geht hervor, dass die Danzer- Tochterfirma
Interholco AG wissentlich von Firmen wie MMG in Kamerun Holz kauft,
die illegal Holz einschlagen. Giger: "MMG schlägt illegal bereits in
nächster Coupe (Einschlagsgebiet) ein." In einem Brief von Interholco
an Greenpeace heißt es dagegen: "Interholco lehnt es
selbstverständlich ab, von Gesellschaften Holz zu kaufen, die
illegalen Holzeinschlag betreiben".
"Der Fall Danzer ist ein Beispiel mehr dafür, dass wir endlich ein
Gesetz gegen den Import von Holz aus illegalen Quellen und
Urwaldzerstörung brauchen", so Pfotenhauer. Der Umweltministerrat der
EU hatte gestern der Kommission empfohlen, Möglichkeiten für eine
Änderung der Gesetzeslage zu prüfen, aber keine konkreten Maßnahmen
gegen den Import von Holz aus illegalen Quellen beschlossen.
Verbraucher sollten daher beim Kauf von Holzprodukten unbedingt auf
das Siegel des FSC für Holz aus ökologisch und sozial
verantwortungsbewusster Waldbewirtschaftung achten oder den
Greenpeace-Ratgeber "Holz und Papier" zu Rate ziehen.
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Sandra Pfotenhauer,
Tel. 0171-603 55 32,
und Pressesprecherin Svenja Koch,
Tel. 040-30618-345. Dort können Sie den Report erhalten.
Fotos zur Urwaldzerstörung in Afrika bekommen Sie unter
Tel. 040-30618-376,
Beta-Material unter
Tel. 040-30618-375.
Internet: www.greenpeace.de/urwald.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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