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Erneuter Holz-Etikettenschwindel in Baumärkten Greenpeace: Falsches Öko-Siegel täuscht Verbraucher und Waldbesitzer

Hamburg (ots)

Greenpeace prangert heute einen weiteren Fall von
falsch deklariertem Baumarkt-Holz an. In sechs Filialen der Kette
"Marktkauf" entdeckten Umweltschützer Fichten-Profilholzbretter aus
russischen Urwäldern, die mit dem Schein-Öko-Siegel der
Holzindustrie, dem so genannten PEFC, gekennzeichnet sind. Damit soll
dieses Holz für den deutschen Verbraucher attraktiv gemacht werden,
obwohl es aus russischer Urwaldzerstörung stammt. In Russland gibt es
bisher fast keine ökologische Forstwirtschaft.
Bereits Anfang Februar konnte Greenpeace nachweisen, dass
Fichtenholz aus russischer Urwaldzerstörung auch mit dem
Herkunftssiegel des deutschen Holzabsatzfonds in verschiedenen
Baumärkten angeboten wurde. Alle Märkte, bis auf 'Toom', haben das
falsch gekennzeichnete Fichtenholz inzwischen aus dem Sortiment
genommen.
"Wer sich als Verbraucher nicht an der Vernichtung wertvoller
Urwälder beteiligen will, kann nur auf das einzige glaubwürdige
Siegel zurückgreifen, und das ist FSC", sagt Martin Kaiser,
Waldexperte von Greenpeace. Nur der Forest Stewardship Council (FSC)
garantiert, dass Wälder nach ökologischen und sozialen Kriterien
bewirtschaftet werden. "Den Namen PEFC sollte man gleich wieder
vergessen. Das ist ein Scheinsiegel, das den Verkauf von billigem
Raubbauholz weiter ankurbelt - Unglück für den Urwald", so Kaiser.
Die Konkurrenz von billigem Holz aus Urwaldzerstörung ist einer der
Hauptgründe für die wirtschaftlich angespannte Situation von
Waldbetrieben in Deutschland.
Greenpeace empfiehlt daher nur Holzprodukte mit den Gütesiegeln
des FSC. Auch im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist die
Förderung von FSC-Holz festgeschrieben. "Die Betrugsfälle im Baumarkt
belegen, dass Holz aus Urwaldzerstörung problemlos nach Deutschland
geliefert und hier vermarktet werden kann", sagt Kaiser und fordert:
"Die Regierung Schröder muss den Import von Holz aus
Urwaldzerstörung sofort gesetzlich verbieten".
Das internationale "Programme for the endorsement of forest
certification schemes" (PEFC) wurde 1999 von Holz- und
Papierindustrieverbänden und Waldbesitzern gegründet. Das PEFC-Siegel
können Waldbesitzer ohne eine vorherige Prüfung ihres Forstes per
Faxabruf "bestellen". Vorgeschrieben sind nur unzureichende
ökologische und soziale Kriterien, unabhängige Kontrollen der
Betriebe finden nur stichprobenartig statt. PEFC zertifiziert jede
Form der Forstwirtschaft, sowohl Kahlschläge in Finnlands letzten
Urwäldern als auch das Holz deutscher Waldbauern, die zum Teil
ökologisch nachhaltig wirtschaften. Für den Verbraucher ist dieser
Unterschied bei PEFC-zertifizierter Holzware aber nicht zu erkennen.
In Russland gibt es keine PEFC-gesiegelten Wälder.
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Martin Kaiser, Tel.0171-8780 817,
und Pressesprecherin Svenja Koch, Tel. 040-30618-345.
Fotomaterial bekommen Sie unter 040-30618-377.
Unseren Ratgeber "Holz&Papier" können Sie unter 030-30618-0
kostenlos bestellen.
Internet: www.greenpeace.de/urwald
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
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Internet: www.greenpeace.de

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