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EU-Konvent: Umweltverbände kritisieren Joschka Fischers “Stillhaltetaktik” bei Euratom-Konflikt - Greenpeace, BUND und DNR fordern Abschaffung des Euratom-Vertrages

Hamburg (ots)

Berlin, 12. 6. 2003 – Unmittelbar vor der
entscheidenden Sitzung des Brüsseler EU-Konvents über einen
Verfassungsentwurf haben Umweltverbände in Berlin die Bundesregierung
für ihre Haltung in der Euratom-Frage heftig kritisiert. Greenpeace,
der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie der
Deutsche Naturschutzring (DNR) werfen dem deutschen Konventsmitglied
Joschka Fischer vor, stillschweigend zuzusehen, wie in dem Entwurf
die Förderung von Atomkraft als einzige Energieform verankert wird.
Der EU-Konvent, eine Mitgliederversammlung aller EU-Staaten, kommt
heute und morgen zur letzten Sitzung zu seinem Entwurf einer
europäischen Verfassung zusammen. Der Vorsitzende Valéry Giscard
d'Estaing will erreichen, dass der fast 50 Jahre alte Euratom-Vertrag
als Anhang des Entwurfes quasi ungeändert übernommen wird. Die
Umweltverbände fordern, den Euratom-Vertrag nicht nur aus dem Entwurf
zu streichen, sondern endgültig abzuschaffen.
“Offensichtlich wollen die Befürworter der Atomenergie mit der
Verfassung ihre gefährliche Technik am Leben erhalten. Trotzdem
bleibt der grüne Außenminister als Konventsmitglied
mucksmäuschenstill,” sagt Stefan Schurig, energiepolitischer Sprecher
von Greenpeace. “So lange Fischer die deutschen Interessen vertritt,
solange ist er auch dem beschlossenen Atomausstieg verpflichtet. Er
darf sich in dieser entscheidenden Frage nicht wegducken.” Auch der
Deutsche Bundestag forderte in einem Beschluss vom 12. März 2003, den
Euratom-Vertrag auslaufen zu lassen. Darin heißt es, der Vertrag sei
nicht mehr zeitgemäß.
Walter Jungbauer, Energiereferent des BUND: "Atomkraft ist eine
hochgefährliche Energieform, die selbst im Normalbetrieb Risiken mit
unabsehbaren Konsequenzen birgt. Gleichzeitig hinterlässt sie eine
radioaktive Erblast, die über Millionen von Jahren sicher verwahrt
werden muss. Es wäre absolut unverantwortlich, Atomenergie auch noch
durch EU-Verfassungsrang zu adeln. Europa braucht eine Wende hin zu
rationeller Energienutzung und erneuerbaren Energien. Die weitere
einseitige Förderung der Atomkraft würde das blockieren."
Als einziger der vier Gründungsverträge der Europäischen
Gemeinschaft ist der Euratom-Vertrag nie geändert worden. Bei der
Unterzeichnung im Jahr 1957 herrschten euphorische Vorstellungen über
die Rolle der Atomenergie. “Katastrophen wie Tschernobyl, die
radioaktive Verseuchung der Meere durch Wiederaufarbeitungsanlagen
sowie das weltweit ungelöste Atommüllproblem zeigen, wie
steinzeitlich diese Auffassungen sind”, sagt Britta Steffenhagen vom
DNR.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Britta Steffenhagen, Tel.
0163-253 2522,Walter Jungbauer, Tel.0172-3260691,und Stefan Schurig,
0171-8780 837. Hintergrundpapiere erhalten Sie bei Greenpeace:
040-30618-307. Internet:www.greenpeace.de, www.bund.net, www.dnr.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
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Internet: www.greenpeace.de

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