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Greenpeace: Gelbe Karte für Sparkassen
Sparkassenverbände sind mit verantwortlich für Urwaldzerstörung in Ecuador

Düsseldorf (ots)

Erstmals protestiert Greenpeace heute vor den
Sparkassen Nordrhein-Westfalens gegen die umstrittene Finanzierung
einer Pipeline mitten durch den Urwald Ecuadors. Als Warnsignal
verteilen Greenpeace-Gruppen aus 13 Städten, darunter Dortmund, Köln
und Essen vor den Sparkassen Gelbe Karten an die Kunden, die diese an
die Mitarbeiter der Geldinstitute weitergeben sollen. Die Karten
tragen die Aufschrift: "Zeigen Sie Ihrem Sparkassenverband die Gelbe
Karte. Keine Finanzierung der Urwaldzerstörung in Ecuador!". Der
Rheinische, sowie der Westfälisch-Lippische Sparkassen- und
Giroverband sind mit jeweils 16,7 Prozent wichtige Anteilseigner der
Westdeutschen Landesbank (WestLB). Die WestLB finanziert mit einem
Milliardenkredit eine Öl-Trasse, die von der Pazifikküste im Westen
quer durch unberührte Urwälder bis ins Amazonasbecken Ecuadors führen
soll.
"Als Anteilseigner sind die Sparkassenverbände mit verantwortlich
für die Urwaldzerstörung in Ecuador", sagt Sandra Pfotenhauer,
Greenpeace-Waldexpertin. "Deshalb spielen wir den Sparkassenverbänden
heute den Ball zu". Die Präsidenten der beiden Verbände, Dr.
Karlheinz Bentele und Dr. Rolf Gerlach sitzen im Verwaltungsrat der
WestLB. Pfotenhauer: "Bentele und Gerlach müssen Druck auf die WestLB
ausüben, damit die Finanzierung des Pipelinebaus gestoppt wird."
Die geplante Ölpipeline führt quer durch das empfindliche
Ökosystem des ecuadorianischen Urwalds. Schon durch den Bau sind
viele Tiere wie Kolibris und Jaguare in ihrem Lebensraum bedroht,
weil riesige Schneisen für Baufahrzeuge angelegt werden müssten. Ist
der Urwald erst einmal zerstört, wird damit auch die
Existenzgrundlage der vom Ökotourismus lebenden Bevölkerung
vernichtet. Hinzu kommt das Risiko von Ölunfällen, da die geplante
Pipeline über ein erdbebengefährdetes Gebiet führt.
Der Streit um den Pipelinekredit beschäftigt auch die
nordrhein-westfälische Landesregierung, die 43 Prozent der
WestLB-Anteile hält. Der grüne Koalitionspartner stemmt sich vehement
gegen das Finanzierungsprojekt der Bank und beurteilt die
Umweltbilanz des Gesamtprojektes als "verheerend". Es bestehe kein
Zweifel mehr, so die Grünen, dass "die Umwelt- und Sozialstandards
der Weltbank in zentralen Fragen fundamental missachtet wurden. Das
würden "dezidierte mündliche und schriftliche Stellungnahmen von
Experten" belegen.
Im April findet in Den Haag die 6.Vertragsstaatenkonferenz der
Konvention für Biologische Vielfalt statt. Dort soll ein globales
Programm zum Schutz der letzten Urwälder verabschiedet werden. Die
Bundesregierung steht in der Verantwortung, die  letzten Urwälder zu
schützen. "Die Maßnahmen der Bundesregierung zum Schutz der letzten
Urwälder sind unzureichend", sagt Sandra Pfotenhauer. "Die Regierung
Schröder muss jetzt aktiv werden, damit spätestens auf dem
Urwaldgipfel in Den Haag ein wirksames Schutzprogramm für die letzten
Urwälder verabschiedet werden kann".
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Sandra Pfotenhauer, Tel. 0171-8781193 und
Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 040-30618-343. Bilder von der
Aktion und zu der Situation in Ecuador erhalten sie bei der
Greenpeace-Fotoredaktion, Tel. 040-30618-377.
Internet: www.greenpeace.de/urwald

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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