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Greenpeace e.V.

Gen-Mais außer Kontrolle !
Greenpeace-Aktivisten holen nicht zugelassene Gen-Pflanzen vom Acker

Hamburg / Helvesiek (ots)

40 Aktivisten haben heute früh
begonnen, ein Maisfeld bei Helvesiek (Kreis Rotenburg/Wümme,
Niedersachsen) abzuernten, das mit genmanipuliertem, nicht
zugelassenem Mais verunreinigt ist. Der Gen-Mais der Firma Monsanto
hat in der gesamten Europäischen Union keine Zulassung. Die
Umweltschützer hacken die Stängel ab, entfernen die Maiskolben und
sammeln sie in Fracht-Containern. Auf einem zehn Meter hohen Banner
in der Mitte des Feldes steht die Warnung: "Achtung! Gen-Mais außer
Kontrolle!" Die Greenpeace-Aktivisten werden, wenn nötig, die
nächsten Tage weiterarbeiten und bauen bereits Zelte auf.
Mitten in dem drei Hektar großen Feld war auf etwa einem Hektar
eine Versuchsfläche mit genmanipuliertem Mais der Firma Monsanto
bepflanzt worden. Die Gen-Pflanze widersteht dem firmeneigenen
Unkrautvernichtungsmittel. In nur 15 Metern Abstand des
Versuchsfeldes, das bereits abgeerntet ist, wächst der normale Mais.
Durch Pollenflug hat sich der genmanipulierte Mais in das
konventionelle Feld ausgebreitet (Auskreuzung). Greenpeace hat dies
in Stichproben nachgewiesen, die zehn Meter vom Feldrand genommen
wurden. Laboranalysen zeigen, dass in den Maiskolben der Pflanze ein
entsprechendes Gen aktiv ist.
"Der Gen-Mais der Firma Monsanto ist außer Kontrolle geraten",
sagt Christoph Then Gentechnik-Experte bei Greenpeace. "Der Anbau und
die Verwendung dieses Gen-Maises in Lebens- und Futtermitteln ist
nicht zugelassen, die Gefahren sind nicht einschätzbar. Daher stellen
wir heute den Mais sicher und fordern die Behörden auf, ihn zu
beseitigen." Greenpeace hat den Landwirt, dem das Feld gehört,
informiert und wird die zuständige Überwachungsbehörde in Hildesheim
zu Dienstbeginn auffordern, die Schutzmaßnahme auf dem Feld
fortzuführen.
Die Behörden und der Konzern Monsanto haben die unkontrollierte
Verbreitung des Gen-Maises offenbar durch grobe Fahrlässigkeit
verschuldet. Das Robert Koch Institut (RKI) in Berlin, das dem
Bundesgesundheitsministerium untersteht, genehmigte die
experimentelle Freisetzung des nicht zugelassenen Gen-Maises. In der
Genehmigung steht sogar, dass man mit einer Verbreitung durch Pollen
zu rechnen habe, die aber "minimiert" werden solle.
In der Gemeinde Helvesiek sorgt der Gen-Mais schon seit Monaten
für Ärger: Über die Experimente von Monsanto wurden die Anwohner
zuvor nicht informiert. Als sie bekannt wurden, beendete Monsanto
wegen der anhaltenden Proteste den Versuch vorzeitig und vernichtete
die Gen-Pflanzen.
Greenpeace hat erst gestern in Mexiko massive Verunreinigung mit
Gen-Mais aufgedeckt. Auch dort war die Übertragung offensichtlich
durch Wind und Pollen erfolgt. Für Greenpeace beweist dies, wie
unverantwortlich die Industrie die Gentechnik durchzusetzen versucht.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Christoph Then, Tel.
0171-8780 832, und Pressesprecher Michael Hopf, Tel. 0171-8780 835.
Fotos unter 040-30618-3767/377. Internet: www.greenpeace.de
Greenpeace Pressestelle
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Fax 040 / 306 18 - 130  
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Fax 030 / 30 88 99-30

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