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Blühende Apfelbäume statt Blutkrebs für La Hague
Greenpeace-Protest am Atomkraftwerk Stade

Stade (ots)

Greenpeace hat heute morgen aus Protest gegen den
bevorstehenden Atomtransport nach Frankreich damit begonnen, die
Eisenbahngleise vor dem niedersächsischen Atomkraftwerk Stade zu
begrünen. Rund 20 als Gärtner verkleidete Aktivisten werden den Tag
über zehn Kubikmeter Erde auf den Eisenbahngleisen verteilen und
Apfelbäume sowie Blumen darauf pflanzen. "AKW Stade: Blühende
Apfelbäume statt Blutkrebs für La Hague" steht auf einem Transparent.
Eon will als Betreiber des Kraftwerks Stade am kommenden Montag
oder Dienstag zwei Tonnen hochradioaktiven Atommülls in die
französische "Wiederaufarbeitungsanlage" La Hague transportieren. Die
sogenannte Wiederaufarbeitung von Atommüll führt zu einer
großflächigen radioaktiven Verseuchung in La Hague. Folge: Kinder und
Jugendliche in der Region erkranken drei mal häufiger an Blutkrebs
als im Landesdurchschnitt.
"Anstatt immer neuen Atommüll nach Frankreich zu transportieren,
muss Eon das Kraftwerk Stade sofort stilllegen," erklärt
Energieexperte Veit Bürger. "Um dabei zu helfen, fangen wir heute
schon mal mit dem Rückbau des Kraftwerks und der Renaturierung der
Gleisanlagen an." Eon hatte im Oktober letzten Jahres angekündigt,
das Atomkraftwerk aus wirtschaftlichen Gründen im Jahr 2003
stillzulegen.
Die Betreiberfirma der "Wiederaufarbeitungsanlage" La Hague leitet
aus Kostengründen Teile der leichtradioaktiven Abfälle direkt ins
Meer. Greenpeace-Taucher hatten in den letzten Jahren wiederholt
Abwasserproben an der rund fünf Kilometer langen Pipeline vor der
französischen Atlantikküste genommen. Ergebnis: Unter den
radioaktiven Substanzen, die in den Ärmelkanal gelangen, konnten
Strahlenlabors unter anderem die langlebigen Nuklide Strontium-90,
Americium-241 und das hochgiftige Plutonium nachweisen. Über
Meerestiere gelangen die radioaktiven Substanzen direkt in die
Nahrungskette.
Bei der sogenannten Wiederaufarbeitung werden in einem chemischen
Verfahren Plutonium und Uran aus hochradioaktiven Brennelementen
abgetrennt. Vor Jahrzehnten hoffte man, das abgetrennte Plutonium als
Brennstoff für sogenannte Brutreaktoren ("Schnelle Brüter") wieder
verwenden zu können. Der einzige deutsche Schnelle Brüter in Kalkar
entpuppte sich wegen sicherheitstechnischer Mängel aber als
Totgeburt. Der alleinige Grund, warum die sogenannten
Wiederaufarbeitungsanlagen heute noch laufen, liegt darin, dass die
Atomkraftwerksbetreiber sonst nicht wüßten, wo sie ihren Atommüll
lagern sollen.
Bürger: "Die Wiederaufarbeitung ist an Absurdität durch nichts zu
überbieten. Mit riesigem Aufwand und hohem Schaden für die Umwelt
wird atomwaffentaugliches Plutonium aus den abgebrannten
Brennelementen herausgetrennt. Danach sucht man händeringend nach
Möglichkeiten, das Plutonium wieder unschädlich zu machen."
Achtung Redaktionen: Foto und Beta-SP Material der Aktion bekommen
Sie bei Pressesprecher Stefan Schurig, Tel: 0171-8780 837. Allgemeine
Rückfragen bitte an Veit Bürger, Tel: 0171-8780-820 oder Internet:
www.greenpeace.de
Greenpeace Pressestelle
Tel.: 040 / 306 18 - 340 
Fax:  040 / 306 18 - 130
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