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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Vettel: "Raserei"

Regensburg (ots)

Es steht außer Frage, dass Sebastian Vettel mit seinem Egotrip von Malaysia weit über das Ziel hinausgeschossen ist. Dem sich in Sicherheit wiegenden Teamkollegen den Sieg zu entreißen, verstößt gegen alle Gesetze der Fairness. Dabei sollte doch gerade jemand wie der Formel-1-Weltmeister ein Vorbild für viele junge Sportler sein. Dass auch der nette Junge aus Heppenheim nicht vor Verfehlungen gefeit ist, überrascht aber nicht. Letztlich ist Vettel am Sonntag eigentlich nur von sich selbst überholt worden - von sich und seinem Ehrgeiz. Es ist jener Ehrgeiz, der ihn in den zurückliegenden Jahren an die Spitze gebracht hat. Jener Ehrgeiz, der ihm zuletzt drei Weltmeistertitel in Serie bescherte. Jener Ehrgeiz, der vielleicht auch nötig ist, um überhaupt erst an die Spitze zu kommen. Man fühlt sich ein wenig an Michael Schumacher erinnert, der auf seinem Weg zu sieben Titeln mehr als einmal die gute Kinderstube vergaß und im Ringen um den Erfolg selbst vor seinem eigenen Bruder Ralf nicht haltmachte. Auch für Vettel war der Fehltritt von Malaysia längst nicht das erste Manöver an der Grenze des moralisch Erlaubten. Bislang wurden sie beim harmlos dreinblickenden Sonnyboy jedoch unter der Kategorie jugendlicher Leichtsinn verbucht. Spätestens seit Sonntag ist Vettel den Welpenschutz aber endgültig los. Es liegt nun an ihm, die richtigen Lehren daraus zu ziehen. Der Grat zwischen Ehrgeiz und blinder Raserei ist nämlich nur sehr schmal. Und die wahre Größe eines Sportlers ist nicht nur an Siegen und Titeln abzulesen. Autor: Claus Gehr

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