Neue Forschungsergebnisse aus der Medzin: Grippe vergrößert Schlaganfallrisiko
Neue Forschungsergebnisse
Grippe vergrößert Schlaganfallrisiko
Von einem Moment auf den anderen ist alles anders: Ein Hirninfarkt, der ischämische Schlaganfall, trifft jedes Jahr weltweit mehr als 12,2 Millionen Menschen. Dabei werden bestimmte Bereiche des Gehirns nicht mehr durchblutet, was zu Infektionen führen kann. Neu ist die Erkenntnis, dass diese selbst das Risiko für Schlaganfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Forscher:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben dazu eine Studie veröffentlicht.
„Während der COVID-19-Pandemie wurden mehr Schlaganfälle bei SARS-CoV-2-Erkrankten registriert. Ähnlich war es bei schweren Influenza-A-Virusinfektionen. Deshalb sind wir diesen Hinweisen nachgegangen“, berichtet die Biologin Dr. Friederike Langhauser, die das größere Schlaganfallrisiko mit einem Team an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz erforscht hat. Beteiligt waren auch Wissenschaftler:innen des Lehrstuhls für Infektionsimmunologie der Universität Duisburg-Essen sowie Fachleute aus den Niederlanden und Schweden.
Zunächst wurden im Tiermodell mit einem humanen Influenza-Virus infiziert und anschließend wurde zu verschiedenen Zeitpunkten ein Schlaganfall verursacht. Die Studienergebnisse zeigen, dass insbesondere eine akute Grippe die Hirnschäden und neurologischen Ausfälle verschlimmern kann. Denn die Virusinfektion beeinflusst die Blutgerinnung, wie das veränderte Blutbild verdeutlicht. Es wird wahrscheinlicher, dass sich Blutgerinnsel bilden, die letztlich zu Gefäßverschlüssen und Schlaganfall führen können.
Was kann man tun, um solch einem Verlauf in der Praxis entgegenzuwirken? „Gerade für vulnerable Patient:innengruppen ist eine frühzeitige Impfung gegen Influenzaviren eine wichtige Schutzmaßnahme“, sagt Klinikdirektor Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz. „Bei Infektionen empfehlen wir, auf neurologische Warnzeichen, wie Taubheit und Lähmung, zu achten und bei möglichen Schlaganfallsymptomen rasch zu handeln.“ In der Behandlung können Medikamente wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder antivirale Therapien die fortschreitenden Hirnschäden reduzieren.
Weitere Informationen:
Dr. Friederike Langhauser, Universitätsklinikum Essen, NeuroSciencLab, Klinik für Neurologie, friederike.langhauser@uk-essen.de, Telefon: 0201 / 723-82525
Redaktion:
Martin Rolshoven, Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen,
martin.rolshoven@uk-essen.de, Tel. 0201 / 723-6274
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