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Neue OZ: Kommentar zu Banken/Occupy

Osnabrück (ots)

Radikal ahnungslos

Nein, dies ist nicht die Geburt einer globalen Bewegung. Zumindest sollte sie es nicht sein. Die Demonstranten in Krisenstaaten und die versprengten Gruppen in Deutschland eint nicht viel. Schon der Schlachtruf, für 99 Prozent der Menschen zu stehen, belegt, dass sich die Aktivisten anmaßend als Sprachrohr einer vorgeblich zu erlösenden Masse verstehen - die wohl eher zu 99 Prozent nichts anzufangen weiß mit den selbst ernannten Repräsentanten.

Auch das Ansinnen, pauschal gegen Banken zu sein, greift schmerzhaft kurz. Denn die Banken sind: zunächst viele Hunderttausend Beschäftigte auch in Deutschland, deren überwiegende Mehrheit als kleine Angestellte in ihren Büros sitzt. Dann sind sie die Verwalter von Renten-, Aktien- und Versicherungsmilliarden, weniger der Superreichen, sondern jedes Bürgers. Banken zu verstaatlichen, zu verteufeln oder ohne Sinn und Verstand ausnehmen zu wollen zeugt demnach nicht von sozialer Verantwortung, sondern radikaler Ahnungslosigkeit.

Dass sich Politiker zu Sympathisanten erklären, ist abenteuerlich. Sinnvoller wäre es, gegen die ausgeuferte Schuldenpolitik zu protestieren. Denn die Etats waren bereits vor der Bankenkrise horrend überzogen. Vor Jahren schon waren es Deutschland und Frankreich, die die Euro-Stabilitätskriterien rissen. Und auch die griechischen Finanzen sind seit Langem am Boden. Aber solche Details stören offenbar nur.

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