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Neue OZ: Kommentar zu Kunst
Hirst

Osnabrück (ots)

Was für eine Performance!
Mit seinem legendären Tigerhai lieferte er Anfang der neunziger 
Jahre das Signet einer Ära der blanken Gier. Damien Hirst brachte die
Gesetze des entfesselten Marktes auf das einprägsame Bild des 
hemmungslosen Einverleibens - und lebte selbst konsequent nach diesem
simplen Bewegungsgesetz. Der Künstler als Kritiker von Ökonomie und 
Bürgertum? Hirst definierte die Rolle des Künstlers so kühl wie kein 
anderer um. Durch ihn ist der Künstler so perfekt wie selten zuvor 
zum Topmanager seines eigenen Gewerbes und obendrein zum glatten 
Medienprofi geworden, der die Konjunkturen des Kunstgeschehens kühl 
und clever wie Börsenkurven kalkuliert.
Es passt ins trostlose Bild, dass der Hai, den Hirst einst in 
einem Tank voll Konservierungsflüssigkeit installierte, längst faulig
geworden ist. Irgendwann platzt wohl dieses Exponat endgültig und 
macht es damit manch faulem Kredit nach, an dem auch keiner mehr 
Freude hat. Naiv ist allerdings, wer noch das Exponat für das 
eigentliche Werk eines Künstlers wie Damien Hirst hält. Dessen Euvre 
besteht wohl eher aus gelungenen Spekulationen wie denen, die sich um
den mit Diamanten besetzten Schädel ranken. Nehmen wir also Hirsts 
Auktionsrekord als sein gar nicht so geheimes Meisterwerk. Vielleicht
ist er ja ein Spezialist für Performance - jener der Welt des Geldes.

Pressekontakt:

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Telefon: 0541/310 207

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