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Neue OZ: Kommentar zu "Holländer"-Aufführung in Leipzig

Osnabrück (ots)

Glaubwürdigkeit verloren
Über die vermeintlich veraltete Kunstform der Oper wird fleißig 
gestritten. Das ist die gute Nachricht, die sich mit dem Leipziger 
"Holländer" verbindet. Leider ist das auch die einzige gute 
Nachricht. Denn die entschärfte Wagner-Version macht vor allem eines 
klar: Theaterleitung und Regie haben klein beigegeben. Wie peinlich.
Dabei geht es nicht um die Frage, ob geifernde Kampfhunde oder 
blutige Schlachthausszenen zum "Fliegenden Holländer" passen. 
Wahrscheinlich nicht. Viel wichtiger ist die Frage, wie es sein kann,
dass ein Theater seiner Sache so wenig sicher ist, dass eine 
Regiearbeit nach Protesten umgehend zurechtgestutzt wird. Hat man 
erst auf schrillen Effekt gesetzt und dann Angst vor der eigenen 
Courage bekommen?
Wie auch immer: Die Frage verweist auf den bedenklichen 
Tatbestand, wie relativ offensichtlich die Maßstäbe sind, nach denen 
in einem wichtigen Opernhaus gearbeitet wird. Vielleicht hat ja hier 
auch der Quotendruck zu Unvorsichtigkeiten verleitet. Für die 
ausstehenden "Holländer"-Aufführungen bleibt es nun bei einem 
ärgerlichen Kompromiss. Die Aufführung ist gekürzt und damit um ihre 
Glaubwürdigkeit gebracht. Und diejenigen Operngänger, die sich gern 
ein eigenes Urteil über eine umstrittene Regiearbeit gebildet hätten,
haben nun keine Gelegenheit mehr dazu. Das ist mehr als schade.

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Telefon: 0541/310 207

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