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WAZ: Ein Polizeiskandal zeichnet sich ab. Kommentar von Frank Preuß

Essen (ots)

Man wagt es kaum auszusprechen: Hätte die Polizei den Mord an der elfjährigen Lena aus Emden verhindern können? Es klingt ungeheuerlich, aber offenbar hat Behördenschlamperei dazu geführt, dass der 18-jährige Täter nicht schon vor Monaten aus dem Verkehr gezogen wurde. Es wäre eine weitere, schreckliche Wendung in einer Tragödie, in der die Polizei eine ganz schlechte Figur abgibt.

Zuerst vergaloppieren sich die Ermittler mit einem Verdächtigen, über den sie sich viel zu früh öffentlich verbreiten, ehe sie ihn wieder gehen lassen müssen. Wirrköpfe folgen Stunden zuvor einem kaum verklausulierten Lynchaufruf im Internet und lungern vor der Polizeiwache herum. Der 17-Jährige muss betreut werden, wann er sich von diesem Schrecken erholen wird, weiß niemand.

Und nun schält sich ein noch viel folgenschwereres Versagen heraus: Der Mörder hat seine pädophilen Neigungen schon im vergangenen Jahr eingestanden - bei der Polizei. Es war ein Hilferuf. Und eine Anzeige lag vor gegen ihn, es ging um Kinderpornobilder. Passiert ist: nichts. Irgendwo, so sieht es bisher aus, ist alles steckengeblieben.

Es scheint, als bliebe den Eltern des toten Kindes wirklich nichts erspart.

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