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Ratsbericht: "Ich singe dir mit Herz und Mund" Wolfgang Huber vor der 11. Synode der EKD in Ulm

Hannover (ots)

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat zum letzten 
Mal in seiner Amtszeit den mündlichen Ratsberichtvor der Synode der 
EKD eingebracht. Am heutigen Sonntag in Ulm der stellte Huber seinen 
Bericht unter die Überschrift einer Liedzeile von Paul Gerhardt: "Ich
singe dir mit Herz und Mund" und bilanzierte die vielfältigen 
Initiativen und Themen des Rates der EKD in den vergangenen sechs 
Jahren, seit seinem Amtsantritt im Jahre 2003.
Der Ratsvorsitzende hob besonders den Reformprozess hervor, der 
die evangelische Kirche besonders seit Veröffentlichung des 
Impulspapiers "Kirche der Freiheit" durch den Rat der EKD im Jahre 
2006 beschäftigt und zog Bilanz: "Die grundlegenden Impulse unseres 
Reformprozesses haben sich in den letzten Jahren bewährt. Seine 
Zielsetzungen geben vielen Menschen in unseren Kirchen eine 
hilfreiche Orientierung. Sie bestätigen die Zielsetzung geistlicher 
Profilierung statt undeutlicher Aktivität. Sie nehmen die Einladung 
zur Schwerpunktsetzung statt dem Streben nach Vollständigkeit dankbar
auf. Es entwickelt sich der Mut zu beweglicheren Formen statt dem 
Klammern an vorgegebenen Strukturen. Wir erleben eine verstärkte 
Außenorientierung statt einer aufs eigene Milieu begrenzten 
Selbstgenügsamkeit."
Zum Fortgang des Reformprozesses in der Zukunft sagte Huber: "Was 
jetzt inhaltlich angestoßen wurde und organisatorisch in Gang gesetzt
ist, braucht nun Reifezeit und muss sich bewähren. Wenn der 
Reformprozess dabei eine Tonlage gewinnt, die dem Gotteslob 
entspricht, wenn er seinen Platz unter der Überschrift "Ich singe dir
mit Herz und Mund" einnimmt, dann werden der Aufbruch unserer Kirche 
und die Erneuerung ihres Lebens den Menschen zu Herzen gehen und sie 
innerlich gewinnen."
Zum Thema Kirchenbau führte Huber aus, dass die Zahl der genutzten
Kirchengebäude in Deutschland in den vergangenen zwanzig Jahren 
entgegen vielfacher Meinungen um mehrere hundert zugenommen habe. 
Besonders sei dies im Osten Deutschlands der Fall, insgesamt liege 
die Zahl der durch Baumaßnahmen wieder instandgesetzten Kirchen seit 
1990 bei ungefähr 2000 Gebäuden. Schon in diesem "höchst 
handgreiflichen Sinn" lasse sich belegen: "Wir sind nicht Kirche im 
Abbruch, wir sind Kirche im Aufbruch. Zu ihm gehört der Aufbau, der 
im Bereich der kirchlichen Gebäude möglich war, als entscheidendes 
Element hinzu. In kaum einem Bereich zeigen sich die positiven 
Auswirkungen der friedlichen Revolution vor zwanzig Jahren so 
deutlich wie an den Kirchengebäuden.
Im Blick auf die ökumenischen Beziehungen zur katholischen Kirche 
betonte der Ratsvorsitzende: "Evangelische und katholische Kirche 
stehen in wichtigen theologischen Grundfragen Seite an Seite. Wer nur
das Trennende zwischen den beiden großen Konfessionen öffentlich 
herausstreicht und die Unterschiede zu Konflikten stilisiert, 
übersieht die fundamentale Tatsache, dass wir gemeinsam auf das eine 
Wort Gottes hören und es den Menschen zum Heil verkündigen."
Im Blick auf das Gedenken an die friedliche Revolution in 
Ostdeutschland vor zwanzig Jahren sagte Huber: "In großer Dankbarkeit
feiern wir das Geschenk von Freiheit und Einheit; wir wissen uns 
denen verbunden, die damals den Geist der Veränderung und die Absage 
an die Gewalt aus den Kirchen auf die Straßen und Plätze trugen. 
Allerdings, so Huber weiter, gebe es noch viel zu tun: "Auch zwanzig 
Jahre nach dem Geschenk einer Einheit in Freiheit, erfüllt das 
Zusammenwachsen von Ost und West noch nicht die Erwartungen, die die 
Menschen seinerzeit beflügelten. Auch zwanzig Jahre nach dem Fall der
Mauer sind noch immer nahezu zwei Drittel der Ostdeutschen davon 
überzeugt, dass die Unterschiede zwischen Ost und West größer sind 
als die Gemeinsamkeiten."
Schließlich erbat Wolfgang Huber Segen für die Arbeit des nächsten 
Rates der EKD, der am kommenden Dienstag in Ulm gewählt wird: "Wir 
erbitten Gottes Segen für die, die in einer nächsten Amtszeit für die
Geschicke unserer Kirche eine besondere Verantwortung tragen werden. 
Gerne geben wir das Begonnene in die Hände derer weiter, denen Sie in
den nächsten Tagen die Verantwortung übertragen werden."
Sie können den Ratsbericht downloaden: 
http://www.ekd.de/synode2009_ulm/ratsbericht.html
Ulm, 25. Oktober 2009
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick

Pressekontakt:

Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick@ekd.de

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