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Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer

Die deutsche Busbranche geht in die Offensive
Sofortmaßnahmen zur Sicherheit der Reisenden und zum Schutz des Gewerbes

Berlin (ots)

Die tragischen Busunglücke in Ungarn und Frankreich
haben die deutsche Busbranche schwer getroffen. Vor diesem aktuellen
Hintergrund wird eine Diskussion entfacht, die den Eindruck entstehen
lässt, dass nunmehr eine gesamte Branche in Verruf gerät, die in
ihrer übergroßen Mehrheit einen seriösen Mittelstand repräsentiert.
Weiterhin sind Fahrgäste zunehmend skeptisch und verunsichert. Es
besteht die Gefahr, dass kleine- und mittelständische Busunternehmen
an den Rand der Existenz gedrängt werden können. Dem gilt es massiv
entgegenzutreten und zugleich die wenigen "Schwarzen Schafe"
langfristig aus dem Verkehr zu ziehen. Der Bundesverband Deutscher
Omnibusunternehmer e.V. (bdo) hat deshalb heute folgende Maßnahmen
und politische Forderungen, die sowohl dem Reisegast und der
Busbranche auch zukünftig ein vertrauensvolles Miteinander
garantieren, beschlossen:
1. Zukünftig wird der bdo gemeinsam mit seinen Landesverbänden
ein Sicherheitszertifikat herausgeben, welches sichtbar an den
Reisebussen angebracht werden soll. Dadurch wird für den Fahrgast
eindeutig zu erkennen sein, dass er mit einem Busunternehmen die
Reise antritt, welches seriös ist und alle gesetzlichen Bestimmungen
einhält. Dies betrifft insbesondere die Einhaltung der Lenk- und
Ruhezeiten sowie den Nachweis, alle gesetzlich vorgeschriebenen
technischen Untersuchungen einzuhalten. Erkennbar wird durch dieses
Zertifikat auch, ob der Fahrer an Sicherheitsschulungen teilgenommen
hat. Um dieses Zertifikat zu erhalten, muss der Busunternehmer eine
Selbstverpflichtungserklärung abgeben. Eine ad hoc-Arbeitsgruppe wird
hierzu in Kürze alle Details erarbeiten.
2. Der bdo hat einen 10-Punkte-Katalog formuliert, durch den der
Buskunde erkennen kann, ob er sich an ein seriöses Unternehmen
bindet. In nächster Zeit werden in den Busunternehmen und in den
Landesverbänden Informationsblätter abrufbar sein (Katalog, siehe
unten).
3. Der bdo fordert nachhaltig die entsprechenden staatlichen
Stellen auf, drastischere Strafen gegen Unternehmen zu verhängen, die
sich nicht an die gesetzlichen Vorschriften halten. Solche
Unternehmen sollen zukünftig keine Lizenz mehr erhalten.
4. Der bdo fordert eine Genehmigungspflicht nach dem
Personenbeförderungsgesetz für Reiseveranstalter die Busreisen
durchführen und keine eigenen Busse besitzen. Dies betrifft
"Werbeverkaufsfahrten" und "Gewinnspielreisen".
5. Die Ergebnisse der Anhörungen der Genehmigungsbehörden sollen
den bdo-Landesverbänden schnellstmöglich bekannt gegeben werden.
Somit kann rechtzeitig ausgeschlossen werden, dass sich dubiose
Unternehmen im Markt befinden.
Die neuesten amtlichen Statistiken weisen für das Jahr 2001 mehr
als 500.000 Verletzte bei Straßenverkehrsunfällen aus. Davon
verunglückten knapp 7.000 Personen tödlich. Lediglich 11 Personen
davon waren Businsassen. Bei allen Unfällen wurden insgesamt knapp
9.000 verschiedene Ursachen gezählt. Bei Busunfällen mit tödlich
verletzten Personen wurde nur in einem Fall die Unfallursache auf 
Übermüdung eines Busfahrers zurückgeführt. Die von der Gewerkschaft
verdi in die Öffentlichkeit getragenen Behauptungen, wonach Busfahrer
häufig ihre Lenk- und Ruhezeiten nicht einhalten würden und dadurch
oftmals Unfälle verursachen, entbehren somit jeder Grundlage.
10-Punkte-Katalog für eine sichere Busreise
1. Informieren Sie sich vor Reisebuchung über das Unternehmen, die
Busfahrer, die Preisgestaltung und die Organisation der Reise. Wer
ist Veranstalter der Reise, das Busunternehmen, ein Reiseveranstalter
oder eine Werbefirma? Wie heißt das zum Einsatz kommende
Busunternehmen?
2. Prüfen Sie kritisch die Seriosität von "Werbeverkaufsfahrten"
und "Gewinnreisen"! Haben Sie überhaupt an einem Gewinnspiel
teilgenommen?
3. Prüfen Sie, ob bei besonders billigen Reiseangeboten Reisepreis
und angebotene Leistungen in einem nachvollziehbaren Verhältnis
stehen! In welchem Verhältnis steht der Reisepreis zu den angebotenen
Leistungen, wie z. Bsp. Ausflüge vor Ort, Mitnahme einer
Begleitperson u.ä.? Fragen Sie nach, welche Leistungen konkret im
Angebot enthalten sind!
4. Erhalten Sie bei mehrtätigen Reisen vom Veranstalter einen
Reisesicherungsschein entsprechend dem Reisevertragsrecht?
5. Lassen Sie sich vom Veranstalter der Reise bestätigen, dass die
gesetzlichen Bestimmungen zu den Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer bei
der Planung eingehalten werden!
6.Fragen Sie vor Antritt der Reise, ob alle technischen
Kontrolluntersuchungen durchgeführt wurden. Sie können vor dem
Einsteigen am Bus prüfen, ob gültige TÜV/ASU und SP-Plaketten am Bus
angebracht sind!
7. Fragen Sie nach, wie viele Busfahrer bei Fahrzeiten von
deutlich mehr als acht Stunden zum Einsatz kommen?
8. Welche Qualifikationen besitzen die Busfahrer, wie z. Bsp.
Fahrpraxis national - international oder Teilnahme an
Fortbildungsmaßnahmen (Fahrerschulungen oder Sicherheitstraining?)
9. Lassen Sie sich genau informieren über Zustiegsorte und
Fahrtstrecke!
10. Ist das Unternehmen Mitglied in einem Landesverband des
Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer e.V. (bdo)?
Hintergrundinformationen
Trotz der beiden tragischen Unglücke ist der Bus das sicherste
Personentransportmittel. Jährlich legen rund 80 Millionen Fahrgäste
damit knapp 28 Milliarden Personenkilometer zurück. Dabei ist das
Risiko mit einem Bus tödlich zu verunglücken gegenüber Pkw und
Motorrad 62mal und gegenüber Bahn und Flugzeug siebenmal bzw.
sechsmal geringer. Die Beteiligung eines Omnibusses an allen Unfällen
mit Personenschaden liegt bei 1,5 Prozent.
Die neuesten amtlichen Statistiken weisen für das Jahr 2001 mehr
als 500.000 Verletzte bei Straßenverkehrsunfällen aus. Davon
verunglückten knapp 7.000 Personen tödlich. Lediglich 11 Personen
davon waren Businsassen. Bei allen Unfällen wurden insgesamt knapp
9.000 verschiedene Ursachen gezählt. Bei Busunfällen mit tödlich
verletzten Personen wurde nur in einem Fall die Unfallursache auf 
Übermüdung eines Busfahrers zurückgeführt. Die von der Gewerkschaft
verdi in die Öffentlichkeit getragenen Behauptungen, wonach Busfahrer
häufig ihre Lenk- und Ruhezeiten nicht einhalten würden und dadurch
oftmals Unfälle verursachen, entbehren somit jeder Grundlage.
Warum ist der Bus das sicherste Verkehrsmittel? Die in
Deutschland zugelassenen Busse verfügen über einen sehr hohen
sicherheitstechnischen Standard. Anders als der Pkw muss der Bus
jährlich zur Hauptuntersuchung und wird zusätzlich vierteljährlich
technisch überprüft. Er besitzt drei unabhängig voneinander wirkende
Bremssysteme, die auch einmal jährlich einer Extrakontrolle
unterzogen werden. Auch die technische Bauweise der Busse entspricht
einem sehr hohen Standard.
Die Busunternehmen werden bezüglich der Einhaltung der
gesetzlichen Vorschriften durch die Gewerbeaufsichtsämter, die
Landespolizei und das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) flächendeckend
kontrolliert. Bezüglich der Kontrolldichte und Kontrollhäufigkeit
liegt Deutschland im Vergleich zu allen anderen europäischen Staaten
weltweit an der Spitze. Ab Januar 2004 wird der vollelektronische
digitale Fahrtenschreiber eingeführt, mit dem eine Überwachung der
Sozialvorschriften noch besser und lückenlos gewährleistet werden
kann.
Ebenfalls zugunsten der Sicherheit absolvieren Busfahrer
regelmäßig Fahrerschulungen und Sicherheitstrainings und müssen ihre
Fahrfähigkeit nachweisen. Der bdo konnte bisher über 5.200 Fahrer
auszeichnen, die mindestens fünf Jahre unfallfrei gefahren sind und
in den letzten zwei Jahren - vor der Auszeichnung - an mindestens
einer Sicherheitsschulung teilgenommen haben.
Für die Sicherheit der Fahrgäste wird somit bereits seit Jahren
sehr viel vom Gesetzgeber und dem bdo getan. Nicht umsonst sprechen
die Statistiken eine eindeutige Sprache.

Pressekontakt:

Telefon: 030/ 24 08 93 00
Fax: 030/ 24 08 94 00

Original-Content von: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer, übermittelt durch news aktuell

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