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Generationenstudie 2005 zu Werten und Einstellungen der Deutschen

München (ots)

  • Furcht oder Betroffenheit durch Arbeitslosigkeit prägt fast die Hälfte der Bevölkerung
  • Die anhaltend schlechte Stimmung fördert Wertewandel mit mehr Bescheidenheit
  • Wirtschaft und Sozialstaat nicht mehr die Ankerpunkte deutschen Nationalstolzes
Aspekte der Entwicklung von Politik und Gesellschaft in der
deutschen Bevölkerung lässt die Hanns-Seidel-Stiftung seit mehreren
Jahren untersuchen. Der Stiftungsvorsitzende Dr. Hans Zehetmair
bezeichnet die Ergebnisse der Studie als neues Angebot zur Diskussion
von zentralen Problemfeldern und sozialen Entwicklungen in
Deutschland. "Mit den Ergebnissen können wichtige Bereiche des
Zusammenlebens der Menschen in unserem Land genauer analysiert
werden", so Zehetmair. Besonders zu den Themenbereichen Wirtschaft
und Arbeit, dem Wertewandel sowie zu Patriotismus und Nationalstolz
liegen neue Erkenntnisse vor. Demnach hat sich die Einschätzung der
Deutschen bezogen auf die allgemeine wirtschaftliche Lage in den
letzten vier Jahren dramatisch verschlechtert. Die Gegenwart
beurteilen inzwischen 55% eindeutig und weitere 30% teilweise
negativ. Bei der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung rechnen 53%
mit keiner Veränderung der ohnehin schlechten Lage, eine Verbesserung
erwarten 23%, eine weitere Verschlechterung befürchten 22% der
Befragten. Das für die meisten Bundesbürger wichtigste politische
Thema der Arbeitslosigkeit (79%) löst massive Bedrohungsgefühle aus.
So befürchten 38%, sie selbst oder ein Familienmitglied oder Freunde
könnten in Kürze von Arbeitslosigkeit betroffen sein. Weitere 5%
geben an, gerade selbst arbeitslos geworden zu sein. Die 16 bis
34-jährigen fühlen sich wesentlich häufiger bedroht (54%).
Die im Verlauf der letzten Jahre immer schlechter gewordene
Stimmungslage ohne Aussicht auf eine bessere Zukunft haben erhebliche
Auswirkungen auf den Nationalstolz der Deutschen gehabt. Zwar sind
80% der Befragten wegen der schönen Landschaften, wegen der Kunst,
Kultur und Technologie (jeweils 78%) stolz auf Deutschland. Weitere
75% nennen zudem die friedliche Wiedervereinigung und 73% die
sportlichen Erfolge Deutschlands, während weit abgeschlagen auf dem
letzten Rangplatz aus verständlichen Gründen die deutsche Geschichte
(35%) steht. Im Zeitreihenvergleich mit der Generationenstudie 2002
wird jedoch erkennbar, dass fast alle Gründe für Stolz auf
Deutschland seltener genannt werden als 2002. Besonders dramatisch
ist der Rückgang des Stolzes auf die wirtschaftlichen (-20%) und
sozialstaatlichen Leistungen Deutschlands (-12%), bisher zwei der
wichtigsten Ankerpunkte für Nationalstolz in Deutschland.
Auch der Wertewandel in der deutschen Bevölkerung steht unter
Einfluss der allgemein negativen Stimmungslage im Land. Die Menschen
passen ihre Werte offenbar den veränderten Rahmenbedingungen an. Sie
streben zwar weiterhin nach Sicherheit und Geborgenheit, stellen
neuerdings aber materielle Bedürfnisse wie z.B. das Streben nach
Wohlstand und Besitz in den Hintergrund, während Religiosität an
Bedeutung zulegen kann.
Bundesweit 2.508 Personen wurden für die Studie im Juni 2005 vom
Institut GMS im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung befragt. Die
Ergebnisse hat GMS-Geschäftsführer Dr. Helmut Jung am 31. August 2005
in München vorgestellt. Der 64-seitige Untersuchungsbericht
dokumentiert diese Ergebnisse auch aufgeschlüsselt nach Region
(Bayern, West und Ost) sowie für die Generationen der Jungen (16-34),
Älteren (60+) und der mittleren Jahrgänge.
Rückfragen:
Pressestelle Hanns-Seidel-Stiftung,
E-Mail:  presse@hss.de, Tel.: 089/1258-253
Pressefotos, Grafiken und Tabellen von der Vorstellung der
Generationenstudie 2005 sind per E-Mail erhältlich bei der
Pressestelle der Hanns-Seidel-Stiftung

Original-Content von: Hanns-Seidel-Stiftung e.V., übermittelt durch news aktuell

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