Alle Storys
Folgen
Keine Story von Lausitzer Rundschau mehr verpassen.

Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Regierung will gegen Übergewicht vorgehen Problem mit den Pfunden

Cottbus (ots)

Zuletzt häuften sich die Zweifel an einer
internationalen Studie, wonach die Deutschen die dicksten Europäer 
sein sollen. Über eine Vergleichbarkeit der unterschiedlich erhobenen
Daten lässt sich sicher streiten. Unbestritten ist jedoch, dass die 
Republik ein massives Problem mit den überschüssigen Pfunden hat. 
Schon ein Blick auf die Ausgabenstruktur der Krankenkassen lässt alle
Zweifel daran verstummen. Ernährungsbedingte Leiden und Krankheiten 
des Bewegungsapparates gelten zunehmend als Kostentreiber.
Während in vergangenen Jahrhunderten das Essen knapp war und die 
Bewegung reichlich, ist es heute genau umgekehrt. Auch das 
gesellschaftliche Bild von der Leibesfülle als Ausdruck individuellen
Reichtums hat sich längst erledigt. Heute sind übergewichtige 
Menschen eher in sozial schwachen Schichten überrepräsentiert. Das 
hat mit zivilisatorischen Errungenschaften zu tun, aber eben auch mit
der persönlichen Einstellung zum eigenen Körper. Verbote nützen da 
herzlich wenig. Das hat die Bundesregierung erkannt. Der Feldzug 
gegen den Tabakkonsum erklärt sich aus der Tatsache, dass es 
grundsätzlich um ein gesundheitsschädliches Produkt geht. Mit 
gleicher Vehemenz gegen Schokolode, Butter oder Zucker Front zu 
machen, würde nicht nur lächerlich wirken. Für eine ausgewogene 
Ernährung wären solche Kampagnen geradezu fatal. Was also tun? Die 
Antwort ist einfach, aber offenbar schwer zu praktizieren: In erster 
Linie ist Eigenverantwortung gefragt. Wer überdurchschnittlich viel 
Zeit am Computer verbringt, der sollte ein natürliches Bedürfnis zum 
Bewegungsausgleich verspüren. Selbst ein kurzer Spaziergang kann hier
schon hilfreich sein. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass der 
Schulsport kein Stiefkind sein darf. Wer öfter Fastfood zu sich 
nimmt, der sollte die Lust nicht daran verlieren, auch öfter mal 
selbst zu kochen. Das mag banal klingen. Aber im Kern geht es um mehr
Lebensqualität, für die auch der Staat bessere Rahmenbedingungen 
setzen kann. Der Katalog reicht von sinnvollen Freizeitangeboten bis 
zur gesunden Schulspeisung, die auch für weniger betuchte 
Einkommensschichten erschwinglich sein muss. So werden zum Beispiel 
Schulkindern in Nordrhein-Westfalen ab kommendem Jahr verbilligt 
Milch und Milchprodukte angeboten. Auch das ist ein Weg, um das 
Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise zu schärfen.
Das jüngste Eckpunktpapier der Bundesregierung wird von einem 
ähnlichen Tenor bestimmt. Mancher mag daran kritisieren, dass es eher
allgemeine Ziele umschreibt. Doch auch der entsprechende Aktionsplan 
der Regierung kann nur ein Mosaikstein sein, um die Gesellschaft zum 
Umdenken zu bewegen.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
  • 08.05.2007 – 21:38

    Lausitzer Rundschau: Tourismus in der Lausitz Etwas aufgeholt

    Cottbus (ots) - Ein Grund zur Zufriedenheit, nicht zur Euphorie, sind die aktuellen Gäste- und Übernachtungszahlen für die Lausitz. Niederlausitz und Elbe-Elster-Land verzeichnen größere Steigerungen als Brandenburg insgesamt. Unter den 13 Reisegebieten im Land aber liegen diese beiden noch immer am hinteren Ende. Es gibt also nach wie vor viel aufzuholen. Die Ferne zum Ballungsraum Berlin, dessen Bewohner ...

  • 08.05.2007 – 21:37

    Lausitzer Rundschau: Vom Umgang mit der Erinnerung an die Befreiung 1945 Was Freiheit heißt

    Cottbus (ots) - Es ist beklemmend, für Deutsche zumal und erst recht an einem 8. Mai, den Streit nachzuvollziehen, der sich jetzt in Osteuropa um die Denkmäler, mit denen an den Siegeszug der Roten Armee erinnert wird, ausweitet. Diese Denkmäler sind ja auch eine Erinnerung an die Millionen von jungen Männern und Frauen, die auf dem Weg starben, der vor ...

  • 07.05.2007 – 20:20

    Lausitzer Rundschau: Streit um Zeugnisverweigerungsrecht Das Prinzip Misstrauen

    Cottbus (ots) - Es mag Menschen geben, die vertrauen ihrem Bundestagsabgeordneten Geheimnisse an und keinesfalls ihrem Arzt. Diese sicher kleine Minderheit kann sich weiter in Sicherheit wähnen. Für alle anderen dagegen gilt, dass sie im Zweifelsfall mit ihren privaten Sorgen und Nöten auch gleich zur nächsten Polizeidienststelle oder Staatsanwaltschaft ...