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Lausitzer Rundschau: Russischer Präsident zu Staatsbesuch in Deutschland Unsicherheit und Klarheit

Cottbus (ots)

Gerhard Schröder und Wladimir Putin, das war die
vielzitierte "echte Männerfreundschaft" - mit Licht und Schatten. Sie
war lange Zeit prägend für Klima und Umgang der beiden so 
verschiedenen Länder Deutschland und Russland. Der deutsche Kanzler 
nannte im Hoch seiner Gefühle den russischen Präsidenten einmal sogar
einen waschechten Demokraten.
Seit dem Regierungswechsel in Berlin hat sich der Akzent der 
deutsch-russischen Beziehungen verschoben. Der oftmals allzu 
beflissenen Freundschaft folgte mit dem Kanzlerwechsel auf Angela 
Merkel eine eher nüchterne, gleichwohl aber sehr berechenbare und 
verlässliche Partnerschaft. Und das ist gut so. Nur mit der nötigen 
Distanz können auch kritische Punkte ungeschminkt angesprochen 
werden: die brutale Ermordung der prominenten Journalistin Anna 
Politkowskaja in Moskau zum Beispiel, die unterdrückte Meinungs- und 
Pressefreiheit im östlichen Riesenreich oder die gefährlichen 
Streitereien mit Georgien und der Ukraine.
Die Unsicherheit über Moskaus künftigen Kurs ist riesengroß - auch in
Berlin. Zwar ist Russland heute keine Supermacht mehr, umgeben von 
willfährigen Satellitenstaaten. Aber dank Putins politischem Geschick
ist Moskau doch wieder ein gewichtiger Akteur auf der weltpolitischen
Bühne. Und das Riesenreich ist ein Rohstoff- und Wirtschaftsgigant 
mit enormen Wachstumsraten. Das bietet Deutschland, Moskaus 
Wunschpartner in Europa, große Chancen. Der Handel boomt. Eine dank 
Öl- und Erdgas-Milliarden gut gefüllte Kasse verleiht Putin aber auch
ein neues enormes Selbstbewusstsein.
Merkel ist davor gestern in Dresden nicht eingeknickt. Sie hat die 
westlichen Werte gegenüber dem Russen in der gebotenen Klarheit 
hochgehalten, ohne die beiderseitigen wirtschaftlichen Interessen zu 
gefährden. Außenpolitik, dieses anspruchsvolle Instrument, beherrscht
Kanzlerin Merkel.

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Fax: 0355/481247
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