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Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zum israelischen Siedlerprotest: Gefahr von rechts außen

Cottbus (ots)

Israel wird seine Truppen aus dem Gazastreifen und
Teilen des Westjordanlandes abziehen und ab 15. August die 25
Siedlungen dort räumen. Ariel Scharon zeigte sich bisher
unbeeindruckt von der zunehmenden Opposition zu seinen Plänen. Das
Volk, das auserwählte Volk Israel, sei nicht dazu befragt worden und
wolle all dies nicht, argumentieren insbesondere die religiösen
Gegner von Scharons Loslösungsplan. Und sie kämpften mit allen –
zunehmend illegalen – Mitteln – gegen diesen an. Im Namen des Volkes,
das unsicherer wurde und dessen Zustimmung zu Scharons Plänen abnahm.
Nun ist die Trendwende da – den gewaltbereiten Rechtsex-tremen, den
sich nicht oder nur halbherzig von ihnen distanzierenden
nationalistischen Siedlern sei Dank. Die einen haben die imaginäre
„rote Linie“ überschritten, die anderen sie nicht daran gehindert.
Der versuchte Lynchmord an einem jungen Palästinenser, die Prügel
jugendlicher Mädchen gegen Soldaten, der skrupellose Einsatz kleiner
Kinder bei den Straßenblockaden – dies alles an einem Tag – war zu
viel für die Bevölkerung. Das Volk will nämlich nur eines: den Sommer
friedlich überstehen, nicht um Gesundheit und Leben uniformierter
Verwandter und Freunde bangen müssen. Israel steht ein heißer
Spätsommer bevor. An dessen Ende werden weder Soldaten noch Siedler
weiter über 1,3 Millionen Palästinenser im Gazastreifen herrschen,
die Soldaten der Hölle namens Gaza entronnen sein. Das von den
Siedlerführern herbeigewünschte nationale Trauma aber wird sich in
ganz anderer Form einstellen, als von ihnen angestrebt. Sie hoffen,
dass dieses Trauma genügen wird, um nur schon den Gedanken an weitere
Rückzüge im Westjordanland nicht aufkommen zu lassen. Doch große
Teile der Bevölkerung sind jetzt schon traumatisiert: von der
menschenverachtenden Gewalt von rechts außen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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