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Sozialverband Deutschland (SoVD)

SoVD kritisiert Vorschläge des Bundeskanzlers für Sozialleistungskürzungen

Berlin (ots)

Der Präsident des Sozialverbandes
Deutschland (SoVD) Peter Vetter hat die von Bundeskanzler Gerhard 
Schröder in der heutigen Regierungserklärung angekündigten 
tiefgreifenden Leistungskürzungen im Bereich der Arbeitsförderung 
und der Krankenversicherung auf das Schärfste kritisiert.
Die geplanten Einschnitte beim Arbeitslosengeld und der 
Arbeitslosenhilfe seien "zutiefst unsozial", kritisierte Vetter. 
Langzeitarbeitslose und ältere Arbeitslose müssten dann ganz schnell 
ihr Vermögen einsetzen, bevor sie das Arbeitslosengeld II beziehen 
könnten. Mit 60 Jahren würden sie mit hohen Rentenabschlägen in den 
vorzeitigen Rentenbezug gedrängt, weil es für sie keine 
Arbeitsplätze gebe. Die Mehrzahl dieser Menschen sei dann auf die 
Grundsicherung im Alter und damit auf die Sozialhilfe angewiesen.
"Das ist nicht nur ein Verarmungsprogramm für die sowieso auf dem 
Arbeitsmarkt benachteiligten Arbeitslosen, sondern plündert 
gleichzeitig die Finanzkassen der Kranken-, Renten- und 
Pflegeversicherung," kritisierte der SoVD-Präsident. Deren 
Beitragseinnahmen von Arbeitslosen würden nämlich drastisch sinken. 
Durch diesen Verschiebebahnhof würden zu Gunsten der 
Arbeitslosenversicherung und des Bundeshaushaltes neue Defizite in 
den anderen Zweigen der Sozialversicherung verursacht.
In der Krankenversicherung setze der Kanzler neben einigen auch
vom SoVD geforderten Strukturreformen auf Leistungsausgrenzung,
höhere Zuzahlungen und Selbstbehalte. Dabei gehe es darum, die
Arbeitgeber einseitig zu Lasten der Kranken zu entlasten, meinte
Vetter. Präsident Vetter erinnerte daran, dass
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt in einer Rede im September
2002 in Dortmund Selbstbehalte in der Krankenversicherung als
"Sargnagel der GKV" bezeichnet hatte. Peter Vetter: "Wir teilen die
Auffassung der Bundesgesundheitsministerin und fordern den
Bundeskanzler auf klarzustellen, welches die Meinung der
Bundesregierung ist."
Im Übrigen appellierte der SoVD an Bundesregierung und 
Opposition, "eine große Koalition der Vernunft" zu bilden und sich 
gemeinsam für strukturelle Reformen in den 
Sozialversicherungssystemen einzusetzen, die den Interessen der 
Versicherten entsprechen und nicht vorrangig erneut gerade sozial 
schwache und gesundheitlich benachteiligte Personengruppen in 
erheblicher Weise belasten.

Pressekontakt:

SoVD-Bundesverband
Abteilung Sozialpolitik
Kurfürstenstr. 131
10785 Berlin

Tel.: 030/26 39 10 40/41
Fax: 030/26 39 10 55
E-Mail: hans-juergen.leutloff@sovd-sozialpolitik.de

Original-Content von: Sozialverband Deutschland (SoVD), übermittelt durch news aktuell

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