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„Halt geben“ – Eine Kampagne, die bewegt.

„Halt geben“ – Eine Kampagne, die bewegt.
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In der Nürnberger Innenstadt fallen blau-orange Plakate ins Auge, deren bewegende Botschaft sich bewusst erst auf den zweiten Blick erschließt.

Mit der Plakatkampagne "Halt geben" macht der Bundesverband Kinderhospiz auf die Situation von Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern aufmerksam. Die Motive zeigen scherenschnittartige Figuren, die erst auf den zweiten Blick als Eltern mit Kind zu erkennen sind. Der begleitende Satz "Halt finden, wenn das Liebste von uns gerissen wird" bringt die tiefe emotionale Dimension auf den Punkt. Erstmals zu sehen sind die Plakate rund um die Blaue Nacht in der Nürnberger Innenstadt. Über die Entstehung der Kampagne und die dahinter stehende Botschaft sprechen Franziska Kopitzsch, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz, und Christoph Bohlender, Botschafter des Verbandes und Mitinitiator der Kampagne.

Frau Kopitzsch, in der Nürnberger Innenstadt fallen derzeit die blau-orangen Plakate Ihrer neuen Kampagne auf. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie "Halt geben" jetzt zum ersten Mal im öffentlichen Raum sehen?

Franziska Kopitzsch: "Die Kampagne zum ersten Mal im öffentlichen Raum zu sehen, erfüllt mich mit Stolz, aber auch mit Dankbarkeit und Demut. Stolz, weil die Kampagne mit so beeindruckender Emotionalität auf die Situation von betroffenen Familien und damit auch auf die Arbeit vom Bundesverband Kinderhospiz aufmerksam macht. Ich bin so dankbar, dass der Bundesverband Kinderhospiz so starke Partner an seiner Seite hat, wie die Kreativagentur Mensch, welche die Kampagne erstellt. Ich bin sehr dankbar, um die wertvolle Partnerschaft mit der Nürnberger Versicherung, welche die Kampagne im öffentlichen Raum erst ermöglicht hat. Ich bin davon überzeugt, dass es mit positiver Dynamik und Ausdauer immer gelingt, eine humanistische Vision Realität werden zu lassen. Ich bin sehr dankbar, um diese positive Zusammenarbeit.

Die Kinderhospizarbeit ist dafür ein Lernfeld und ihre Meister sind die betroffenen Familien: auch wenn ihnen manchmal zum Heulen zumute ist, so geht es doch immer weiter – denn es geht doch immer weiter – denn es geht um das Leben! Niemand verharrt im Stillstand und gejammert wird sowieso kaum, auch wenn das so verständlich wäre! Das ist dann der Moment, der mich mit Demut erfüllt."

Herr Bohlender, Sie sind einer der kreativen Köpfe hinter „Halt geben“. Wie herausfordernd ist es für Sie, ein so sensibles Thema wie das Sterben von Kindern und jungen Erwachsenen mit den Mitteln der Kunst zu transportieren?

Christoph Bohlender: "Ich glaube, die Kunst ist der beste Weg, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Kunst schafft durch Ästhetisierung eine Distanz und zugleich eine ungeheure Nähe. Die Distanz ermöglicht die Auseinandersetzung mit dem Thema, das 'Zulassen', und die Nähe schafft ein emotionales Involviert-sein. Beide sind sehr wichtig, damit die Menschen dem Sterben von Kindern überhaupt Raum geben. Durch die zugelassene Nähe schaffen wir es, die Menschen zu bewegen. Und das müssen sie auch – schließlich geht es ja auch am Ende darum, finanzielle Mittel für den Verband zu rekrutieren."

Und gleich nachgefragt: Was ist aus Ihrer Sicht nötig, um Menschen mit der Kinderhospizarbeit in Berührung zu bringen, ohne sie dabei zu überfordern? Welche Rolle spielt dabei das dunkle Blau der Kampagne?

Christoph Bohlender: "Es ist sehr hart, dass Kinder und Jugendliche aus der Mitte des Lebens gerissen werden. Wenn man da als unbeteiligte Person aufgezwungen bekommt: Schau dir das mal an, dann macht man es nicht gern. Bei der aktuellen Kampagne war es uns wichtig, der Tragik die Spitze zu nehmen und sie in etwas Ästhetisches umzuwandeln. Das ganze Motiv wurde in Handarbeit aus Tonpapier herausgerissen. Das symbolisiert das Herausgerissen-werden aus den Familien und aus dem Leben. Im Mittelpunkt eines großen blauen Raums stehen die Kinder, die da sind, aber eben auch nicht da sind. Erst der zweite Blick gibt das preis. Die Betrachter müssen das Motiv selbst entschlüsseln, sonst verstehen sie die Botschaft nicht. Und indem das Gehirn das Rätsel dechiffriert, schüttet das Belohnungssystem unweigerlich positive Emotionen aus. Dadurch findet man einen guten Zugang, eine zugewandte Haltung zum Thema – und es bleibt gleichzeitig besser im Gedächtnis.

Dem Blau kommt eine wichtige Rolle zu. Die Farbe steht für Ruhe und traditionell auch für Trauer. Außerdem bildet sie einen Komplementärkontrast zum Orange des Bundesverbands, die beiden Farben verstärken sich gegenseitig. So springt das Motiv besser ins Auge, was wir für das Thema auch brauchen, damit die Menschen hinsehen."

Frau Kopitzsch, Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind sind oft sozial isoliert. Woran liegt das und was braucht es, um ihnen mehr Halt und Sichtbarkeit zu geben

Franziska Kopitzsch: "Der Alltag der Familien ist mit der Diagnosestellung stark durch die Krankheit des Kindes geprägt. Die Kinder benötigen oft rund um die Uhr Betreuung und die körperlichen Anforderungen werden mit dem Heranwachsen des Kindes zunehmend herausfordernder. Das bringt die Familien oft an ihre Grenzen. Die Tage sind von Arzt- und Therapieterminen und Absprachen mit Ämtern und Krankenkassen durchzogen. Leider stehen diese Familien neben all Ihren Sorgen immer wieder vor bürokratischen Hürden. Die Eltern müssen sich häufig durch einen Irrgarten von Anträgen und Zuständigkeiten kämpfen, um die vielfältigen Leistungen, die ihren Kindern zustehen, geltend zu machen. In so mancher Amtsstube werden sie eher wie Bittsteller behandelt und nicht als Anspruchsberechtigte, die sie sind. Die Familien leben mit außerordentlichen Belastungen, die sie häufig an die Grenzen ihrer Kräfte bringen und manchmal leider auch darüber hinaus. Dieser Umstand und die Tatsache, dass wir als Freunde oder Nachbarn dann nicht wissen, was wir 'richtiges' sagen oder fragen können, führt dazu, dass die Familien sozial isoliert sind. Diese Familien verdienen unsere Unterstützung, dass ist die Herzensangelegenheit und ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Wir müssen Begegnungen schaffen, damit unsere Anliegen und Botschaften ankommen und sich etwas bewegt. Begegnungen, wie 'Bunte Bilder von Liebe und Vergänglichkeit' am 16. Mai 2025 im Atrium der IHK Nürnberg für Mittelfranken."

Der Bundesverband Kinderhospiz finanziert sich zu einem großen Teil aus Spenden. Beträge in jeder Höhe sind willkommen. Mehr über die Arbeit des Dachverbandes und Spendenmöglichkeiten finden Sie unter: www.bundesverband-kinderhospiz.de

Dr. Natalie Schwägerl-Haack
Corporate Communications - CSR/Sponsoring
NÜRNBERGER Versicherung
Ostendstraße 100, 90334 Nürnberg
Telefon  0911 531-3610
Mobil  +49 151 51227494
 natalie.schwaegerl-haack@nuernberger.de
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