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Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)

Wohneigentümer bilden absolute Mehrheit
empirica-Analyse: Personenbezogene Wohneigentumsquote liegt in Deutschland bei 52 Prozent - In elf von 16 Ländern 50 Prozent und mehr

Wohneigentümer bilden absolute Mehrheit / empirica-Analyse: Personenbezogene Wohneigentumsquote liegt in Deutschland bei 52 Prozent - In elf von 16 Ländern 50 Prozent und mehr
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Berlin (ots)

Deutschland einig Mieterland? Dieses Vorurteil über die
Wohnsituation der Bevölkerung ist mittlerweile falsch, wie eine
Analyse des Forschungsinstituts empirica im Auftrag der
Landesbausparkassen (LBS) zeigt. Nach den aktuellsten statistischen
Daten wohnten im Jahre 2003 nämlich bereits 52 Prozent der Menschen
in Deutschland im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung. In
absoluten Zahlen stellen 42,5 Millionen Selbstnutzer im Vergleich zu
den rund 40 Millionen Mietern inzwischen die absolute Mehrheit.
Der scheinbare Widerspruch zu den bekannten Größenordnungen der
Wohneigentumsquoten ist nach Mitteilung von LBS Research leicht
erklärt: Tatsächlich lebten zwar auch 2003 "nur" 44 Prozent der
Haushalte in den eigenen vier Wänden. Dabei ist aber zu
berücksichtigen, dass die Eigentümerhaushalte größer sind als die
Mieterhaushalte; vor allem Familien mit Kindern wohnen seltener zur
Miete. Deshalb liegt die personenbezogene Wohneigentumsquote in der
Regel fast 10 Prozentpunkte höher als die haushalts- oder
wohnungsbezogene Quote.
Bereits in 11 der 16 Bundesländer lebt die Hälfte der Bevölkerung
oder ein teilweise deutlich größerer Anteil in den eigenen vier
Wänden (vgl. Grafik). Im Saarland ist es sogar fast eine
Zwei-Drittel-Mehrheit, in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sind
mehr als 60 Prozent Wohneigentümer. Auch in Ostdeutschland gibt es
mit Thüringen eine Region, in der die Wohneigentümer bereits klar
"das Sagen haben". In Sachsen-Anhalt und Brandenburg ist die
50-Prozent-Hürde erreicht. Im ehemaligen Bundesgebiet ist
Nordrhein-Westfalen der einzige Flächenstaat, in dem die Selbstnutzer
noch nicht die Mehrheit stellen. Bei den Stadtstaaten gibt es eine
enorme Bandbreite: Während in Bremen die Wohneigentumsquote mit 51
Prozent fast den Bundesdurchschnitt erreicht, liegen Hamburg (29
Prozent) und vor allem Berlin (mit 16 Prozent) immer noch eindeutig
am Tabellenende.
Nach Einschätzung von LBS Research verdient der rasche
Aufholprozess in Sachen Wohneigentumsbildung in den neuen
Bundesländern besondere Aufmerksamkeit. Wohnte dort unmittelbar nach
der Wende nur gut jeder vierte Haushalt im Wohneigentum - was dem
Stand des Jahres 1950 in Westdeutschland entsprach - sind es
mittlerweile 37 Prozent der Haushalte, aber bereits 45 Prozent der
Einwohner im Beitrittsgebiet. Trotz hoher Arbeitslosigkeit und
niedriger Durchschnittslöhne haben hier zwei Faktoren zur Trendwende
geführt: Zum einen die Privatisierung vorhandener Wohnungsbestände,
vor allem aber auch eine großzügige Baulandpolitik der ostdeutschen
Kommunen und der dadurch verschärfte Wettbewerb zwischen Bauträgern.
In Verbindung mit günstigen Grundstückspreisen und Baukosten sowie
einer gerade hier besonders gut wirksamen Wohneigentumsförderung
konnten viele Menschen nach Jahrzehnten systematischer Behinderung
der individuellen Wohneigentumsbildung in der DDR jetzt endlich den
Eigentumswunsch verwirklichen.
Die personenbezogene Analyse der Wohneigentumsquoten zeigt darüber
hinaus, dass neben den Rentnern der Wirtschaftswundergeneration die
Kinder am häufigsten in eigenen vier Wänden wohnen. 15 bis 19-Jährige
kommen - selbstverständlich in der Regel im Haushalt ihrer Eltern -
auf eine Wohneigentumsquote von knapp 65 Prozent. Die zehn Jahre
älteren Twens fallen dagegen auf eine Wohneigentumsquote von nur noch
25 Prozent ab, weil die meisten in diesem Alter bereits aus dem
Elternhaus ausgezogen sind und ihren eigenen Weg gehen. In dieser
Altersgruppe ist die Wohneigentumsquote in den letzten zehn Jahren
auch nicht mehr angestiegen, weil gerade junge Haushalte immer öfter
alleine wohnen bzw. als Paare länger als früher kinderlos bleiben. Da
in diesem Alter normalerweise nicht mit Erbschaften zu rechnen ist,
dürften laut empirica die Perspektiven für die Wohneigentumsbildung
in den nächsten Jahren nicht ohne weiteres besser werden. Gerade
unter dem Aspekt der Alterssicherung durch Wohneigentum müssten hier
jedoch von der heranwachsenden Generation eher noch größere
Anstrengungen unternommen werden. Hierzu bedürfe es auch künftig
einer wirksamen Unterstützung. Das Institut kritisiert deshalb, dass
der Staat zur Zeit mit ständig neuen Debatten über die
Eigenheimförderung keine ermutigenden Signale für die
Wohneigentumsbildung hierzulande gibt.
Auch die aktuelle Analyse der Wohneigentumsquote ändert nichts
daran, dass die Wohneigentumsbildung in Deutschland immer noch weit
hinter dem vorhandenen Potenzial zurückbleibt. Das zeigt nicht nur
der Blick über die Grenzen. Sondern auch Marktuntersuchungen im
eigenen Land machen deutlich, welche enorme Lücke zwischen Wunsch und
Wirklichkeit beim Thema Wohneigentum besteht. LBS Research erinnert
in diesem Zusammenhang an eine aktuelle Umfrage von TNS Emnid, die
erneut bestätigt hat, dass zusätzlich zu den bereits erfolgreichen
Eigentümern rund 60 Prozent der Mieter lieber in eigenen vier Wänden
wohnen würden, statt weiterhin zur Miete wohnen zu bleiben. Kein
Wunder, wie LBS Research anmerkt, wenn man sich vor Augen hält, dass
die meisten ja als Kinder den Wohnwert eigener vier Wände schätzen
gelernt haben.
Die empirica-Analyse "Haushalts- und personenbezogene
Wohneigentumsquoten in Deutschland" ist als Download unter
www.lbs.de/presse verfügbar.

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-378
Fax: 030-20225-304
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

Original-Content von: Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS), übermittelt durch news aktuell

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