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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

Offener Brief des KBV-Vorsitzenden an die Ärzte
Köhler: Wir werden uns für eine Überarbeitung der Regelleistungsvolumen einsetzen

Berlin (ots)

Der Vorsitzende des Vorstands der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Köhler, hat sich in einem 
offenen Brief an die niedergelassenen Ärzte gewandt. Darin schildert 
er "den tatsächlichen Ablauf der Honorarreform und die sich hieraus 
ergebenden Perspektiven". Grund seien die zahlreichen Gerüchte und 
Fehlinformationen. "Was das neue System tatsächlich für den 
Quartalsumsatz Ihrer Praxis bedeutet, kann erst nach Abschluss der 
Abrechnung des ersten Quartals festgestellt werden", betont Köhler in
dem Schreiben. Erst dann könne man diese analysieren und - falls 
nötig - Korrekturen vornehmen.
Viele ihrer Forderungen habe die KBV in Abstimmung mit der Politik
umsetzen können. Dazu gehörten die neue Transparenz des 
Abrechnungssystems durch feste Preise, eine stärker an das Westniveau
angeglichene Vergütung ostdeutscher Kollegen sowie eine deutliche 
Aufstockung des Gesamthonorarvolumens um drei Milliarden Euro im 
Vergleich zu 2007. "Der Spitzenverband Bund der gesetzlichen 
Krankenversicherung wollte uns übrigens ursprünglich gerade einmal 
ein Plus von 0,5 Milliarden Euro zugestehen", berichtet Köhler.
Er schreibt weiter: "Wir sind bei der Umsetzung abhängig von der 
Zustimmung unserer Vertragspartner. Die meisten Beschlüsse zur 
Honorarreform wurden leider konfliktiv getroffen." So basiere der 
Beschluss zu den Regelleistungsvolumen (RLV) auf Vorschlägen des 
Schlichters und der Krankenkassen. "Wir hatten daran von Anfang an 
kritisiert, dass das von den Krankenkassen favorisierte Modell 
systematisch solche Praxen benachteiligt, die kleine Fallzahlen, aber
ein weitreichendes Leistungsangebot aufweisen. Aus diesem Grund 
hatten wir ursprünglich ein volumenbezogenes Modell vorgeschlagen, 
das große Fallzahlen berücksichtigt", erklärt der KBV-Chef in seinem 
Brief.
Die Zusage des Bundesgesundheitsministeriums, regionale Zuschläge 
zu ermöglichen, sei zu spät gekommen: "Zu diesem Zeitpunkt waren die 
meisten Schiedsamtsverfahren bereits abgeschlossen - und zwar 
zulasten des Honorarvolumens in diesen Kassenärztlichen Vereinigungen
(KVen). Regionale Spielräume wurden entgegen der gesetzlichen 
Intention damit einfach gekürzt. Die damit verbundenen Folgen für die
Vertragsärzteschaft werden wir nicht hinnehmen."
Der KBV-Vorstandsvorsitzende erinnert auch noch einmal daran, dass
das RLV nicht die einzige Einnahmequelle der Ärzte ist. Hinzu kämen 
unter anderem Honorare für Leistungen außerhalb der Gesamtvergütung, 
qualitätsgebundene Zuschläge und abgestaffelt zu vergütende 
Leistungen. Die entsprechenden Rückstellungen und Vorwegabzüge der 
KVen seien nicht verloren, sondern würden für den jeweiligen Zweck an
die Ärzte ausgeschüttet.
Der KBV-Chef verspricht, den Beschluss zu den RLV zu überarbeiten 
und bis Mitte des Jahres Verbesserungen zu erreichen. Als Beispiele 
nennt er eine Begrenzung des Vorwegabzugs, Schutzmechanismen für 
kleine Arztgruppen sowie die Herausnahme weiterer Leistungen aus den 
RLV.
Der Brief an die Ärzteschaft erscheint in der aktuellen Ausgabe 
des Deutschen Ärzteblatts (Nr. 5 vom 30. Januar 2009) sowie als 
Download auf der Website der KBV unter 
http://www.kbv.de/presse/14366.html.

Pressekontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Tanja Hinzmann, Tel.: 030 / 4005 - 2240

Original-Content von: KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung, übermittelt durch news aktuell

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