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Statistisches Bundesamt

Zahl der Ausländer in Deutschland nahezu unverändert

Wiesbaden (ots)

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
weist das Ausländerzentralregister (AZR) am Jahresende 2005 insgesamt
rund 6,76 Millionen Personen in Deutschland nach, die ausschließlich
eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen. Ihre Zahl hat
gegenüber 2004 um etwas mehr als 38 000 Personen (+ 0,5%) zugenommen.
Diese leichte Erhöhung der Ausländerzahl ergibt sich aus folgenden
Veränderungen: Gut 401 000 ausländische Personen sind im Laufe des
Jahres 2005 nach Deutschland zugezogen (einschließlich Geburten),
rund 290 000 haben Deutschland im gleichen Zeitraum verlassen
(einschließlich Sterbefälle) und rund 73 000 sind aus anderen Gründen
aus dem Zentralregister ausgeschieden, zum Beispiel durch
Einbürgerung.
32% (2,1 Millionen) aller ausländischen Personen am Jahresende
2005 kamen aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union und weitere
48% (3,2 Millionen) aus anderen europäischen Ländern. 12% stammten
aus Asien, 4% aus Afrika, 3% aus Amerika und 1% hatten keine oder
eine ungeklärte Staatsangehörigkeit. Die wichtigsten Herkunftsländer
der hier lebenden Personen mit ausschließlich ausländischer
Staatsangehörigkeit sind die Türkei mit einem Anteil von 26%, Italien
mit 8%, Polen und Griechenland mit jeweils 5% sowie das Land Serbien
und Montenegro mit 4%.
Ende 2005 betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer aller
ausländischen Personen in Deutschland 16,8 Jahre. Über ein Drittel
der ausländischen Bevölkerung wohnt mehr als 20 Jahre hier. Etwa zwei
Drittel oder 4,6 Millionen halten sich seit mindestens acht Jahren
hier auf und haben damit die notwendige Aufenthaltsdauer für eine
Einbürgerung erreicht.
1,4 Millionen oder 21% aller im Ausländerzentralregister geführten
Ausländerinnen und Ausländer wurden in Deutschland geboren. Personen
mit türkischer, italienischer und niederländischer
Staatsangehörigkeit liegen hier mit Anteilen von 34%, 30% und 28%
deutlich über dem Gesamtdurchschnitt.
Frauen machen 48% der registrierten ausländischen Bevölkerung aus.
Sie waren im Durchschnitt 35,6 Jahre alt und lebten seit 16,0 Jahren
in Deutschland. Das Durchschnittsalter der ausländischen Männer lag
bei 36,4 Jahren, ihre Aufenthaltsdauer bei 17,6 Jahren.
Die 2005 nach Deutschland zugezogenen Ausländerinnen waren im
Mittel 27,3 Jahre alt, die männlichen Ausländer 30,2 Jahre – ein
deutlicher Beitrag zur Verjüngung der ausländischen Bevölkerung. 70%
aller neu Zugezogenen kamen aus Europa, 42% der neu Zugezogenen aus
den Ländern der Europäischen Union, hier vor allem aus Polen. Aus dem
außereuropäischen Raum kamen insbesondere aus China viele Zuwanderer
nach Deutschland.
Die Ausländerinnen, die Deutschland 2005 verlassen haben, waren im
Schnitt 33,6 Jahre alt und hatten 7,9 Jahre hier gelebt. Fortgezogene
Ausländer waren im Mittel 36,1 Jahre alt und hatten sich 8,8 Jahre
hier aufgehalten. Die ausländische Bevölkerung, die Deutschland 2005
wieder den Rücken gekehrt hat, unterschied sich demnach altersmäßig
kaum von der noch ansässigen ausländischen Bevölkerung, ist aber
durch eine deutlich kürzere Aufenthaltsdauer gekennzeichnet.
Zwischen 2004 und 2005 hat sich die Zahl der ausländischen
Bevölkerung aus einer Reihe von Herkunftsländern verringert.
Besonders ausgeprägt war dies der Fall bei Personen aus dem Iran (–
5%), Sri Lanka (– 5%) und Afghanistan (– 5%) sowie aus der
Demokratischen Republik Kongo, Äthiopien und Algerien (jeweils – 4%).
Umgekehrt gab es überdurchschnittliche Zuwachsraten zwischen 2004
und 2005 bei Personen aus Litauen (+ 15%) und Polen (+ 12%) sowie
außereuropäisch bei den Herkunftsländern Taiwan (+ 9%), Brasilien
(+ 8%) und Japan (+ 6%).
Das Ausländerzentralregister (AZR) erfasst nur Ausländerinnen und
Ausländer, die sich „nicht nur vorübergehend“ in Deutschland
aufhalten. Es wird deshalb bei Bestandszahlen und Veränderungen in
der Regel niedrigere Werte ausweisen als Datenquellen ohne eine
solche Einschränkung. Aus diesem Grund dürfen die Bestandszahlen aus
dem AZR nicht unmittelbar mit jenen aus der
Bevölkerungsfortschreibung und die Zu- und Fortzüge aus dem AZR nicht
mit entsprechenden Angaben aus der Wanderungsstatistik verglichen
werden.
Eckdaten zur ausländischen Bevölkerung in Deutschland 2005
Merkmal             Zuzüge      Fortzüge          Ausländische
                                                    Bevölkerung am
                                                     Jahresende
Europa insgesamt      281 591     213 223            5 375 180
davon:
  Europäische
   Union insgesamt    166 767     124 919            2 144 648
    darunter:
     Italien           12 269      18 245              540 810
     Polen             75 273      40 139              326 596
     Griechenland       5 734      10 413              309 794
  Sonstiges Europa
   insgesamt          114 824      88 304            3 230 532
    darunter:
      Türkei           31 375      23 142            1 764 041
      Serbien
       und Montenegro  12 340       8 152              297 004
Asien insgesamt        68 369      42 744              826 432
Afrika insgesamt       21 057      13 636              274 929
Amerika insgesamt      26 556      17 640              208 200
Australien und
  Ozeanien
   insgesamt            1 726       1 270               10 157
Staatenlos und
  ohne Angabe           2 194       1 662               60 913
Insgesamt             401 493     290 175            6 755 811
Quelle: Ausländerzentralregister
Weitere Auskünfte gibt:
Dr. Gunter Brückner,
Telefon: (0611) 75-4365,
E-Mail:  gunter.brueckner@destatis.de
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