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35 Jahre Deutsche Einheit: Erwerbstätigkeit von Frauen seit 1991 um 30 % gestiegen

WIESBADEN (ots)

  • Verdienste 2024 im Westen um 21 % höher als im Osten
  • Stärkstes Wachstum: Thüringen steigert Wirtschaftskraft pro Kopf seit 1991 um 163 %
  • Sonderseite des Statistischen Bundesamtes bündelt Statistiken zum Jubiläum 35 Jahre Deutsche Einheit

Am 3. Oktober feiert Deutschland 35 Jahre Deutsche Einheit. Die Erwerbstätigkeit von Frauen ist seit dem Jahr nach der deutschen Vereinigung 1991 bundesweit um 30 % gestiegen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Waren 1991 mehr als die Hälfte (57 %) der Frauen erwerbstätig, lag die Erwerbstätigenquote von Frauen im Jahr 2024 bei knapp drei Vierteln (74 %). In den östlichen Bundesländern und Berlin lag sie 1991 mit zwei Dritteln (66 %) höher als in den westlichen Ländern mit mehr als der Hälfte (54 %). Im Jahr 2024 hat sich die Erwerbstätigkeit von Frauen in Ost und West angeglichen (jeweils 74 %).

Frauen in Bayern und Sachsen am häufigsten erwerbstätig

Im Vergleich der Bundesländer war der Anteil der erwerbstätigen Frauen im Jahr 2024 mit 77 % in Bayern und Sachsen am höchsten, gefolgt von Baden-Württemberg mit 76 %. Anteilig die wenigsten erwerbstätigen Frauen gab es in Bremen (67 %), im Saarland (70 %) und in Berlin (71 %) - dort, wo die Erwerbstätigenquoten insgesamt ebenfalls am unteren Rand liegen.

Gender Pay Gap im Osten niedriger

Der Verdienstabstand pro Stunde von Frauen und Männern, der Gender Pay Gap, war 2024 im Osten niedriger als im Westen. Der unbereinigte Gender Pay Gap lag im Jahr 2024 deutschlandweit bei 16 %. In den westlichen Bundesländern und Berlin lag er bei 17 %, während er in den östlichen Bundesländern mit 5 % deutlich geringer ausfiel. Der Gender Pay Gap für Ost und West liegt erstmal für das Jahr 2006 vor. Damals betrug er in den westlichen Bundesländern und Berlin 24 %, in den östlichen Bundesländern 6 % und in Deutschland insgesamt 23 %.

Verdienste 2024 im Westen im Schnitt 21 % höher als im Osten

Bei den Verdiensten gab es im Jahr 1991 deutliche Unterschiede zwischen Ost und West. Im Jahr 2024 gab es weiterhin einen Verdienstunterschied, der jedoch geringer war. 1991 lagen die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den östlichen Bundesländern bei 924 Euro, in den westlichen Ländern (mit Berlin-West) bei 1 987 Euro - mehr als doppelt so hoch. Im Jahr 2024 konnten Vollzeitbeschäftigte in den westlichen Ländern (mit Berlin) ihren Verdienst mit durchschnittlich 4 810 Euro gegenüber 1991 mehr als verdoppeln. Vollzeitbeschäftigte in den östlichen Ländern konnten ihren Bruttomonatsverdienst in diesem Zeitraum mehr als vervierfachen und verdienten 2024 im Schnitt 3 973 Euro. Damit lag der Verdienst im Westen im Jahr 2024 immer noch um gut ein Fünftel (21 %) höher als im Osten. Die Verdienste beziehen sich auf durchschnittliche Bruttomonatsverdienste im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich ohne Sonderzahlungen.

Wirtschaftskraft pro Kopf seit 1991 um 40 % gestiegen

Die Wirtschaft in Deutschland ist seit 1991 gewachsen. Insbesondere in den östlichen Bundesländern sind seit 1991, gemessen am preisbereinigten Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohnerin und Einwohner, große Aufholeffekte zu beobachten. Thüringen verzeichnete darunter mit +163 % die deutlichste Steigerung des preisbereinigten BIP pro Kopf zwischen 1991 und 2024, Schleswig-Holstein mit +17 % die geringste. Das vereinte Deutschland hat seine Wirtschaftskraft seit 1991 pro Kopf um 40 % gesteigert.

Im Jahr 2024 betrug das BIP je Einwohnerin und Einwohner in Deutschland 50 819 Euro. Das höchste BIP pro Kopf hatten Hamburg (84 486 Euro), Bremen (59 785 Euro) und Bayern (58 817 Euro). Die niedrigsten Werte gab es in Sachsen-Anhalt (36 517 Euro), Thüringen (36 942 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (37 656 Euro).

Methodische Hinweise:

Die hier dargestellte Erwerbstätigenquote bezieht sich auf den Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Es handelt sich um Ergebnisse des Mikrozensus (Berichtsjahr 2024: Erstergebnis).

Der Mikrozensus ist die größte jährliche Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik in Deutschland, bei der rund 1 % der Bevölkerung jährlich zu seinen Lebensbedingungen befragt werden.

Die für 2024 veröffentlichten Daten des Arbeitskreises "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" sind erste vorläufige Ergebnisse zur wirtschaftlichen Entwicklung des vergangenen Jahres vor (sogenannte Fortschreibung). Sie basieren auf einer noch unvollständigen Datenbasis und werden zum nächsten Berechnungsstand aktualisiert. Die zugrundeliegenden Bevölkerungszahlen sind Ergebnisse der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2011.

Weitere Informationen:

Weitere Daten, Karten und Grafiken zum Jubiläum 35 Jahre Deutsche Einheit finden Sie auf der Sonderseite "35 Jahre Deutsche Einheit".

Weitere Daten zur Erwerbstätigkeit von Frauen finden Sie auf der Themenseite Erwerbstätigkeit sowie im Zeitvergleich nach Gebietsstand und Geschlecht.

Weitere Daten zu Verdiensten finden Sie auf der Themenseite Verdienste nach Branchen und Berufen sowie in der Zeitreihe der durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste nach Gebietsstand.

Weitere Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesländer finden Sie bei den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen der Länder.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

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Weitere Auskünfte:
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Telefon: +49 611 75 3444
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