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Statistisches Bundesamt

Importpreise im September 2023: -14,3 % gegenüber September 2022

WIESBADEN (ots)

Importpreise, September 2023

-14,3 % zum Vorjahresmonat

+1,6 % zum Vormonat

Exportpreise, September 2023

-4,1 % zum Vorjahresmonat

+0,4 % zum Vormonat

Die Importpreise waren im September 2023 um 14,3 % niedriger als im September 2022. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat im August 2023 bei -16,4 % und im Juli 2023 bei -13,2 % gelegen. Ausschlaggebend für die starken Rückgänge ist vor allem ein Basiseffekt durch die hohen Preissteigerungen im Vorjahr aufgrund des Kriegs in der Ukraine. Gegenüber dem Vormonat August 2023 stiegen die Importpreise im September 2023 um 1,6 %.

Die Exportpreise sind im September 2023 im Vorjahresvergleich um 4,1 % gesunken. Im Vormonatsvergleich wurden Exporte 0,4 % teurer.

Rückgang der Importpreise im Vorjahresvergleich durch niedrigere Energiepreise, aber deutliche Preissteigerungen gegenüber dem Vormonat

Energieeinfuhren waren im September 2023 um 47,4 % billiger als im September 2022, aber 9,7 % teurer als im August 2023. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdgas. Die Preise lagen hier im September 2023 um 69,2 % unter denen von September 2022. Gegenüber August 2023 stiegen die Erdgaspreise aber deutlich um 12,3 %.

Erheblich günstiger als im Vorjahresmonat waren auch alle anderen importierten Energieträger: Die Preise für elektrischen Strom sanken um 71,0 %, für Steinkohle um 53,6 %, für Erdöl um 13,3 % und für Mineralölerzeugnisse um 11,3 %. Gegenüber dem Vormonat stiegen neben den Erdgaspreisen auch die Preise für diese importierten Energieträger: Erdöl war 9,2 % teurer als im August 2023, Mineralölerzeugnisse kosteten 8,1 % mehr, elektrischer Strom war 7,5 % und Steinkohle 6,2 % teurer als im Vormonat.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im September 2023 um 3,4 % niedriger als im September 2022. Gegenüber August 2023 stiegen sie um 0,3 %. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 14,6 % unter dem Stand des Vorjahres (+0,9 % gegenüber August 2023).

Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern und landwirtschaftlichen Gütern, gestiegene Preise für Investitionsgüter

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter lagen im September 2023 um 8,9 % unter denen des Vorjahresmonats. Gegenüber dem Vormonat August 2023 stiegen sie um 0,2 %. Im Vergleich zum September 2022 verbilligten sich unter anderem Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-58,1 %), Aluminium in Rohform und Aluminiumlegierungen (-26,2 %), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (-19,2 %) sowie Kunststoffe in Primärformen (-18,3 %). Dagegen verteuerten sich insbesondere Stärke und Stärkeerzeugnisse (+29,5 %) sowie Hohlglas (+13,2 %).

Importierte landwirtschaftliche Güter waren 3,7 % preiswerter als im September 2022 (+0,8 % gegenüber August 2023). Billiger als im Vorjahresmonat waren insbesondere Rohkaffee (-28,6 %) und Getreide (-20,6 %). Zu deutlich höheren Preisen importiert wurden dagegen Kakaobohnen (+44,6 %) und lebende Schweine (+31,5 %).

Die Preise für Konsumgüter lagen im Durchschnitt geringfügig unter denen des Vorjahres (-0,1 %). Gegenüber dem Vormonat August 2023 stiegen sie um 0,3 %.

Hier waren importierte Gebrauchsgüter im Durchschnitt günstiger als im September 2022 (-0,6 %). Gegenüber August 2023 verteuerten sie sich um 0,6 %.

Importierte Verbrauchsgüter blieben dagegen im Vorjahresvergleich unverändert (+0,3 % gegenüber August 2023). Während Schweinefleisch mit +13,3 %, Obst- und Gemüseerzeugnisse mit +6,4 % sowie Getränke mit +6,1 % binnen Jahresfrist teurer waren, lagen die Preise für Milch und Milcherzeugnisse (-14,9 %) und für pflanzliche und tierische Öle und Fette (-12,0 %) deutlich unter denen des Vorjahres.

Höher als im Vorjahr waren mit einem Plus von 2,2 % die Preise für Investitionsgüter (+0,3 % gegenüber August 2023). Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere Kraftwagen und Kraftwagenteile (+4,3 %) sowie Maschinen (+2,6 %).

Preisrückgang bei Energieexporten, landwirtschaftlichen Gütern und Vorleistungsgütern

Der Index der Exportpreise lag im September 2023 um 4,1 % unter dem Stand von September 2022. Im August 2023 hatte die Jahresveränderungsrate bei -5,1 % gelegen, im Juli 2023 bei -3,2 %. Gegenüber dem Vormonat August 2023 stiegen die Exportpreise um 0,4 %.

Die Preise für Energieexporte waren im September 2023 um 51,9 % niedriger als ein Jahr zuvor (+5,4 % gegenüber August 2023). Wie bei den Importpreisen lag der Rückgang gegenüber dem Vorjahr insbesondere in den um 70,2 % stark gesunkenen Erdgaspreisen begründet. Gegenüber dem Vormonat wurde Erdgas zu höheren Preisen exportiert (+3,5 %). Preiswerter als vor einem Jahr waren nach wie vor auch Mineralölerzeugnisse (-9,1 %). Sie wurden aber gegenüber August 2023 um 5,9 % teurer und stiegen damit im Vormonatsvergleich zum vierten Mal in Folge.

Die Preise für den Export landwirtschaftlicher Güter waren 10,9 % niedriger als im Vorjahr (-1,0 % gegenüber August 2023). Exportierte Vorleistungsgüter verbilligten sich gegenüber September 2022 um 5,0 % (+0,1 % gegenüber August 2023).

Dagegen wurden Investitionsgüter zu 3,3 % höheren Preisen als im Vorjahr exportiert. Auch die Preise für exportierte Konsumgüter stiegen im Vorjahresvergleich (+1,7 %).

Methodische Hinweise:

Die Indizes der Ein- und Ausfuhrpreise werden mit dem Berichtsmonat Januar 2024 auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Die erste Veröffentlichung der Ergebnisse auf der neuen Basis wird im März 2024 erfolgen.

Weitere Informationen:

Lange Zeitreihen können unter anderem über die Tabellen Einfuhrpreise (61411-0002 und 61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0002 und 61421-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden. Alle aktuellen Ergebnisse enthalten auch die Statistischen Berichte zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise. Sie ersetzen ab Berichtsmonat Februar 2023 die bislang veröffentlichten Reihen 8.1 und 8.2 der Fachserie 17.

Die Importpreisindizes sind auch im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität. Mit dem "Pulsmesser für die Wirtschaft" steht dort auch ein Tool zur Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu zusammengestellt.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Weitere Auskünfte:
Außenhandelspreise,
Tel: +49 611 75 3510
www.destatis.de/kontakt

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Telefon: +49 611-75 34 44

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