Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Auszubildende verdienten 2022 im Schnitt 1 057 Euro brutto im Monat

WIESBADEN (ots)

* Bruttomonatsverdienst von Auszubildenden in Gesundheits- und Pflegeberufen bei 1 139 Euro, im Handwerk bei 901 Euro

* Verdienste von Auszubildenden in großen Unternehmen höher als in kleinen

* 67 % der Auszubildenden wohnen im elterlichen Haushalt

Bei der Entscheidung für eine Ausbildung spielen neben den persönlichen Fähigkeiten und künftigen Karriereperspektiven auch die Verdienstmöglichkeiten im Lehrberuf eine Rolle. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verdienten Auszubildende in Deutschland 2022 im Erhebungsmonat April über alle Ausbildungsjahre hinweg im Durchschnitt 1 057 Euro brutto im Monat (ohne Sonderzahlungen). Bei Frauen lag der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst in der Ausbildung mit 1 101 Euro etwas höher als bei Männern (1 022 Euro). Seit 2020 gilt für neu abgeschlossene Ausbildungsverträge in Unternehmen ohne Tarifvertrag eine Mindestausbildungsvergütung, die jährlich angepasst wird. Auszubildende, die ihre Ausbildung im Jahr 2022 begonnen haben, erhielten im ersten Ausbildungsjahr eine Vergütung von mindestens 585 Euro brutto im Monat. Bei Ausbildungsbeginn im Jahr 2023 sind es monatlich mindestens 620 Euro brutto.

Auszubildende in Gesundheits- und Pflegeberufen mit überdurchschnittlichem Verdienst

Wie viel Auszubildende verdienen, hängt auch vom Beruf ab, den sie erlernen. Überdurchschnittlich viel verdienten im Jahr 2022 Auszubildende in Gesundheits- und Pflegeberufen. Ihr Monatsverdienst lag im Schnitt bei 1 139 Euro brutto. Ausbildungen in Luft- und Schifffahrtberufen, wie etwa zur Fluglotsin und zum Fluglotsen oder zur Schiffbauerin und zum Schiffbauer, wurden mit 1 054 bzw. 1 051 Euro brutto im Monat ebenfalls hoch vergütet. Im Handwerk verdienten Auszubildende im Durchschnitt 901 Euro brutto im Monat. Die geringste Vergütung erhielten im Jahr 2022 Auszubildende in Künstlerberufen: Auszubildende in Bereichen wie beispielsweise Musik, Fotografie oder Grafikdesign hatten einen monatlichen Bruttoverdienst von durchschnittlich 783 Euro.

Ausbildungsvergütung fällt in kleineren Unternehmen geringer aus

Der Verdienst von Auszubildenden steigt zudem mit der Größe des Ausbildungsunternehmens: Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten zahlten ihren Auszubildenden 2022 ein durchschnittliches Bruttomonatsgehalt von 828 Euro. Auszubildende in Unternehmen mit 50 bis 99 Beschäftigten verdienten 944 Euro brutto im Monat. In Unternehmen mit 1 000 oder mehr Beschäftigten erhielten Auszubildende im Schnitt 1 253 Euro brutto im Monat.

Zwei Drittel der Auszubildenden wohnen im Haushalt der Eltern

Viele Auszubildende wohnen während ihrer Ausbildung noch im Haushalt der Eltern. Finanzielle Gründe dürften bei dieser Entscheidung auch eine Rolle spielen. Nach Erstergebnissen des Mikrozensus 2022 lebten gut zwei Drittel (67 %) der rund 1,5 Millionen Auszubildenden, die eine Ausbildungsvergütung erhielten, hierzulande noch im Elternhaus. Zwischen den Geschlechtern zeigen sich dabei deutliche Unterschiede: Knapp drei Viertel (73 %) der männlichen Auszubildenden wohnten während ihrer Ausbildungszeit noch im elterlichen Haushalt, bei den weiblichen Auszubildenden waren es 59 %. Ein Fünftel (20 %) der Auszubildenden lebten als Alleinstehende entweder allein oder mit anderen Personen in einem Haushalt, beispielsweise in einer Wohngemeinschaft. Weitere 8 % teilten sich den Haushalt mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin. 5 % der Auszubildenden waren bereits selbst Eltern und lebten mit ihrer Familie zusammen.

Methodische Hinweise:

Die Daten zu den Verdiensten von Auszubildenden stammen aus der Verdiensterhebung 2022 und beziehen sich auf den April des Jahres. Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld werden hier nicht mit abgebildet. Von allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland haben Auszubildende im April 2022 nur einen Anteil von etwa 4 % insgesamt ausgemacht. Aus diesem Grund sind tiefergehende Auswertungen, bspw. nach einzelnen Ausbildungsberufen, auf Basis der Verdiensterhebung nicht möglich. Die Definition der beruflichen Tätigkeit entspricht den spezifischen Berufsaggregaten auf Grundlage der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB 2010).

Bei den Angaben zu Auszubildenden mit Ausbildungsvergütung im Familienzusammenhang handelt es sich um Erstergebnisse des Mikrozensus 2022 für die Bevölkerung in Familien bzw. Lebensformen in Hauptwohnsitzhaushalten.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Weitere Auskünfte: Pressestelle,
Telefon: +49 611 75 3444,
www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 18.04.2023 – 12:00

    Sterbefallzahlen im März 2023 um 8 % über dem mittleren Wert der Vorjahre

    WIESBADEN (ots) - Im März 2023 sind in Deutschland nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 94 000 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 8 % oder etwa 7 000 Fälle über dem mittleren Wert (Median) der Jahre 2019 bis 2022 für diesen Monat. Im Februar 2023 hatten die Sterbefallzahlen noch im Bereich des Vergleichswerts der vier Vorjahre ...

  • 18.04.2023 – 08:00

    Bierabsatz in Nicht-EU-Staaten von 2012 bis 2022 um 66 % gestiegen

    WIESBADEN (ots) - Bier aus Deutschland erfreut sich in Staaten außerhalb der Europäischen Union (EU) zunehmender Beliebtheit. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Tag des deutschen Bieres am 23. April mitteilt, setzten die in Deutschland ansässigen Brauereien im Jahr 2022 knapp 715,9 Millionen Liter alkoholhaltiges Bier in Nicht-EU-Staaten ab. Trotz eines Rückgangs von 12 % gegenüber dem Vorjahr waren das ...

  • 18.04.2023 – 08:00

    Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe nimmt im Februar 2023 um 1,3 % zum Vorjahresmonat zu

    WIESBADEN (ots) - Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe, Februar 2023 +1,3 % zum Vorjahresmonat +0,3 % zum Vormonat Ende Februar 2023 waren gut 5,5 Millionen Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten tätig. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, stieg die Zahl der Beschäftigten ...