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Statistisches Bundesamt

Importpreise im Januar 2023: +6,6 % gegenüber Januar 2022

WIESBADEN (ots)

Importpreise, Januar 2023

+6,6 % zum Vorjahresmonat

-1,2 % zum Vormonat

Exportpreise, Januar 2023

+7,8 % zum Vorjahresmonat

-0,8 % zum Vormonat

Die Importpreise waren im Januar 2023 um 6,6 % höher als im Januar 2022. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich der Anstieg im Vorjahresvergleich weiter und deutlich abgeschwächt. Im Dezember 2022 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr noch bei +12,6 % gelegen, im November 2022 bei +14,5 %. Gegenüber dem Vormonat Dezember 2022 fielen die Importpreise im Januar 2023 um 1,2 % und damit seit September 2022 zum fünften Mal in Folge.

Preisanstieg im Vorjahresvergleich besonders auf höhere Preise für Konsum- und Vorleistungsgüter zurückzuführen

Hauptverantwortlich für den Anstieg der Gesamtveränderungsrate bei den Importpreisen im Vorjahresvergleich waren im Januar 2023 die gestiegenen Preise für Konsum- und Vorleistungsgüter.

Die Preise für Konsumgüter lagen im Vorjahresvergleich um 8,8 % über dem Niveau des Vorjahres (+0,7 % gegenüber Dezember 2022).

Importierte Verbrauchsgüter waren binnen Jahresfrist 9,2 % teurer, vor allem bedingt durch den Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+19,8 % gegenüber Januar 2022). Besonders stark stiegen die Preise im Vergleich zu Januar 2022 für Fleisch und Fleischerzeugnisse (+22,6 %), für Milch und Milcherzeugnisse (+19,7 %) sowie für pflanzliche und tierische Öle und Fette (+11,2 %). Im Vormonatsvergleich verteuerten sich die Verbrauchsgüter um 0,7 %.

Importierte Gebrauchsgüter kosteten im Durchschnitt 7,3 % mehr als im Januar 2022 (+0,5 % gegenüber Dezember 2022).

Importierte Vorleistungsgüter waren 4,7 % teurer als im Januar 2022. Gegenüber dem Vormonat Dezember stiegen die Preise für Vorleistungsgüter um 0,3 %.

Deutlich höher als im Januar 2022 waren vor allem die Importpreise für Stärke und Stärkeerzeugnisse (+70,8 %), Nickel in Rohform (+39,0 %), Holz- und Zellstoff (+25,8 %) sowie für Papier und Pappe (+23,3 %).

Einfluss der Energiepreise auf den Gesamtindex schwächer - deutliche Preisrückgänge gegenüber dem Vormonat

Energieeinfuhren waren im Januar 2023 um 8,1 % teurer als im Januar 2022, verbilligten sich aber gegenüber Dezember 2022 um 8,9 %. Der Anstieg im Vorjahresvergleich ist weiterhin vor allem durch die Preissteigerungen bei importiertem Erdgas begründet. Die Preise lagen hier im Januar 2023 um 8,6 % über denen von Januar 2022. Gegenüber Dezember sanken sie um 12,6 %.

Die Preise für importierte Steinkohle waren 19,6 % höher als im Januar 2022, fielen aber gegenüber Dezember 2022 ebenfalls deutlich (-14,5 %).

Mineralölerzeugnisse waren mit +18,2 % ebenfalls teurer als vor einem Jahr. Hier stiegen die Preise aber auch gegenüber Dezember 2022 (+3,1 %).

Dagegen verbilligte sich elektrischer Strom deutlich sowohl gegenüber dem Vorjahr (-30,8 %) als auch gegenüber dem Vormonat (-52,5 %).

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Januar 2023 um 6,2 % höher als im Januar 2022. Gegenüber Dezember 2022 stiegen sie um 0,7 %. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 6,5 % über dem Stand des Vorjahres (-1,3 % gegenüber Dezember 2022).

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 7,1 % über denen von Januar 2022 (+2,3 % gegenüber Dezember 2022). Weiterhin teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere lebende Schweine (+99,5 %), Eier (+70,2 %) und Getreide (+11,1 %), während Rohkaffee zu 3,3 % niedrigeren Preisen importiert wurde.

Das Preisniveau importierter Investitionsgüter war im Januar 2023 um 6,2 % höher als im Januar 2022 (+0,8 % gegenüber Dezember 2022). Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere Kraftwagen und Kraftwagenteile (+7,3 %) sowie Maschinen (+7,2 %).

Exportpreise getrieben von Preissteigerungen bei Vorleistungsgütern und Investitionsgütern

Der Index der Exportpreise lag im Januar 2023 um 7,8 % über dem Stand von Januar 2022. Im Dezember 2022 und im November 2022 hatte die Jahresveränderungsrate bei +10,6 % beziehungsweise bei +11,6 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat Dezember 2022 fielen die Exportpreise um 0,8 %.

Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Ausfuhrpreise im Vorjahresvergleich hatten im Januar 2023 die Preissteigerungen bei den Vorleistungsgütern mit einem Plus von 9,4 % (+0,8 % gegenüber Dezember 2022). Vorleistungsgüter haben einen Anteil von etwa einem Drittel an den Gesamtausfuhren.

Hier waren insbesondere Glas- und Glaswaren (+21,4 %), Papier und Pappe (+17,0 %) sowie chemische Grundstoffe (+11,8 %) erheblich teurer als im Vorjahresmonat.

Investitionsgüter wurden zu 6,6 % höheren Preisen als im Vorjahr exportiert (+1,0 % gegenüber Dezember 2022). Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Investitionsgüter gegenüber Januar 2022 hatten die Preissteigerungen für Maschinen mit einem Plus von 9,3 %, gefolgt von denen für Kraftwagen und Kraftwagenteile (+5,1 %).

Die Preise für Energieexporte waren im Januar 2023 nur noch 0,9 % höher als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat fielen sie deutlich um 29,3 %. Während Mineralölerzeugnisse im Vorjahresvergleich noch 17,7 % teurer waren und die Preise hierfür auch gegenüber Dezember anstiegen (+2,0 %), lagen die Erdgaspreise um 1,2 % unter denen des Vorjahres. Allein gegenüber Dezember 2022 sanken sie deutlich um 42,5 %.

Methodische Hinweise:

Die Indizes der Ein- und Ausfuhrpreise werden mit dem Berichtsmonat Januar 2024 auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Die erste Veröffentlichung der Ergebnisse auf der neuen Basis wird im März 2024 erfolgen.

Weitere Informationen:

Lange Zeitreihen können unter anderem über die Tabellen Einfuhrpreise (61411-0002 und 61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0002 und 61421-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden. Alle aktuellen Ergebnisse enthalten auch die Statistischen Berichte zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise. Sie ersetzen ab Berichtsmonat Januar 2023 die bislang veröffentlichten Reihen 8.1 und 8.2 der Fachserie 17.

Die Importpreisindizes sind auch im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität. Mit dem "Pulsmesser für die Wirtschaft" steht dort auch ein Tool zur Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.

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Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

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www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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