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Statistisches Bundesamt

Importpreise im Oktober 2022: +23,5 % gegenüber Oktober 2021
Importpreise für Energie gegenüber dem Vormonat um 5,2 % gesunken

WIESBADEN (ots)

Importpreise, Oktober 2022

+23,5 % zum Vorjahresmonat

-1,2 % zum Vormonat

Exportpreise, Oktober 2022

+13,1 % zum Vorjahresmonat

-1,9 % zum Vormonat

Die Importpreise waren im Oktober 2022 um 23,5 % höher als im Oktober 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hatte die Veränderungsrate im September 2022 gegenüber dem Vorjahr noch bei +29,8 % gelegen, im August 2022 bei +32,7 %. Gegenüber dem Vormonat September 2022 fielen die Importpreise im Oktober 2022 um 1,2 %.

Starker Preisanstieg nach wie vor auf Energiepreisentwicklung zurückzuführen

Hauptverantwortlich für den Anstieg der Importpreise im Vorjahresvergleich waren weiterhin die hohen Preissteigerungen für den Import von Energie. Energieeinfuhren waren im Oktober 2022 um 84,7 % teurer als im Oktober 2021, verbilligten sich aber gegenüber September 2022 um 5,2 %. Der hohe Anstieg im Vorjahresvergleich ist weiterhin vor allem durch die starken Preissteigerungen bei importiertem Erdgas begründet. Diese Preise lagen im Oktober 2022 um 151,4 % über denen von Oktober 2021. Gegenüber September 2022 fielen sie um 7,4 %.

Mineralölerzeugnisse waren mit +56,0 % ebenfalls erheblich teurer als vor einem Jahr. Während die Preise bei allen anderen Energieträgern im Vormonatsvergleich zurückgingen, stiegen sie hier gegenüber September 2022 um +7,1 %.

Die Preise für importierte Steinkohle lagen 55,0 % über denen von Oktober 2021 (-8,2 % gegenüber September 2022). Erdöl war 32,6 % teurer als vor einem Jahr (-1,4 % gegenüber September 2022).

Elektrischer Strom kostete im Oktober 2022 an den Börsen 11,2 % mehr als ein Jahr zuvor. Mit einem Rückgang von 56,2 % lagen die Preise aber deutlich unter denen von September 2022.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Oktober 2022 um 11,6 % höher als im Oktober 2021 und veränderten sich gegenüber September 2022 nicht. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 21,8 % über dem Stand des Vorjahres (-1,6 % gegenüber September 2022).

Höhere Preise für Vorleistungsgüter im Vorjahresvergleich vor allem bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen, Papier und Pappe

Importierte Vorleistungsgüter hatten mit einem Plus von 13,0 % gegenüber Oktober 2021 ebenfalls einen großen Einfluss auf die Veränderungsrate des Gesamtindex. Gegenüber dem Vormonat sanken die Preise hierfür um 0,6 %.

Düngemittel und Stickstoffverbindungen waren mit einem Plus von 83,2 % weiterhin erheblich teurer als im Oktober 2021. Gegenüber dem Vormonat fielen diese Preise um 7,8 %.

Höher als im Oktober 2021 waren außerdem vor allem die Importpreise für Papier und Pappe (+41,2 %), Holz- und Zellstoff (+34,0 %) sowie für Aluminium und Halbzeug daraus (+23,5 %).

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 15,5 % über denen von Oktober 2021 (-0,5 % gegenüber September 2022). Weiterhin teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere lebende Schweine (+92,0 %), Eier (+53,8 %), Getreide (+25,3 %) und Rohkaffee (+12,3 %). Gegenüber dem Vormonat verteuerten sich Eier um 14,8 %, während sich insbesondere importierte Kaffeebohnen um 13,7 % deutlich verbilligten. Auch die Preise für importierte Schweine sanken gegenüber September 2022 (-3,4 %).

Importierte Verbrauchsgüter wurden binnen Jahresfrist 14,2 % teurer, vor allem bedingt durch den Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+25,3 % gegenüber Oktober 2021). Unter anderem lagen die Preise für Milch und Milcherzeugnisse mit +34,4 %, für pflanzliche und tierische Öle und Fette mit +28,6 % sowie für Fleisch und Fleischerzeugnisse mit +27,2 % erheblich über denen von Oktober 2021. Im Vormonatsvergleich verteuerten sich Verbrauchsgüter um 0,8 %.

Importierte Gebrauchsgüter kosteten im Durchschnitt 10,7 % mehr als im Oktober 2021 (+0,4 % gegenüber September 2022).

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Oktober 2022 um 7,9 % über denen von Oktober 2021 (+0,5 % gegenüber September 2022). Teurer waren insbesondere Maschinen (+8,8 %) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+7,8 %).

Starke Anstiege bei Vorleistungsgütern, Investitionsgütern und Energieträgern treiben Exportpreise

Der Index der Exportpreise lag im Oktober 2022 um 13,1 % über dem Stand von Oktober 2021. Im September 2022 und im August 2022 hatte die Jahresveränderungsrate bei +16,8 % beziehungsweise bei +18,6 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat September 2022 fielen die Exportpreise im Durchschnitt um 1,9 %.

Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Ausfuhrpreise im Vorjahresvergleich hatten im Oktober 2022 die Preissteigerungen bei den Vorleistungsgütern mit einem Plus von 15,5 % gegenüber Oktober 2021 (-0,1 % gegenüber September 2022). Vorleistungsgüter haben einen Anteil von etwa einem Drittel an den Gesamtausfuhren.

Hier waren insbesondere Düngemittel und Stickstoffverbindungen (+89,5 %) sowie Papier und Pappe (+34,8 %) erheblich teurer als im Vorjahresmonat.

Die Preise für Energieexporte waren im Oktober 2022 um 47,6 % höher als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat fielen sie deutlich um 27,3 %. Den größten Einfluss auf die Vorjahresrate hatten hier die Veränderungsraten von Erdgas mit +57,0 % und Mineralölerzeugnissen mit +54,5 %. Während sich Erdgas im Vormonatsvergleich deutlich verbilligte (-35,7 %), wurden Mineralölerzeugnisse gegenüber September 2022 um 7,6 % teurer.

Investitionsgüter wurden zu 7,7 % höheren Preisen als vor einem Jahr exportiert (+0,4 % gegenüber September 2022). Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Investitionsgüter gegenüber Oktober 2021 hatten die Preissteigerungen für Maschinen mit einem Plus von 9,1 %, gefolgt von denen für Kraftwagen und Kraftwagenteile (+7,3 %).

Weitere Informationen:

Lange Zeitreihen können unter anderem über die Tabellen Einfuhrpreise (61411-0002 und 61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0002 und 61421-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden. Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise enthält auch die Fachserie 17, Reihe 8.1 und 8.2.

Eine Analyse der Energiepreisentwicklung bis einschließlich Februar 2022 im Vergleich zu den Preisentwicklungen während der beiden Ölkrisen 1973/1974 und 1979/1980 und der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 bietet die Pressemitteilung Nr. 171 vom 20. April 2022.

Die Importpreise sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem sind sie neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona) sowie im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu für Sie zusammengestellt.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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