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Statistisches Bundesamt

Automobilzulieferer: Produktion von Pkw-Reifen geht deutlich zurück

WIESBADEN (ots)

- Tiefststand der Produktion von Pkw-Reifen im Jahr 2020

- Produktion und Außenhandel mit Autoreifen auch im 1. Halbjahr 2021 unter Vorkrisenniveau

- Lieferengpässe und gestiegene Nachfrage: Einfuhrpreise des Rohstoffs Kautschuk deutlich gestiegen

"Von O(ktober) bis O(stern)", so lautet eine Faustregel für den Wechsel von Reifen - deren Hersteller auch unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erreichte die inländische Produktion von Autoreifen krisenbedingt einen neuen Tiefststand: Im Jahr 2020 wurden rund 36,3 Millionen Reifen für Pkw produziert - das war rund ein Viertel (26,6 %) weniger als im Vorjahr und ein Rückgang um 40,6 % gegenüber 2015. Dieser Trend setzt sich auch im Jahr 2021 fort: Im 1. Halbjahr lagen die Produktionszahlen zwar 20,0 % über dem Vorjahreszeitraum, aber immer noch deutlich unter dem Niveau im vergleichbaren Vorkrisenzeitraum (-25,4 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2019).

Der Produktionsrückgang in Deutschland spiegelt sich auch in den Umsätzen der Reifenhersteller wider. Diese erwirtschafteten im Jahr 2020 rund 4,9 Milliarden Euro und verzeichneten damit ein Umsatzminus von 19,1 % gegenüber dem Vorjahr. Im längerfristigen Vergleich gingen die Umsätze um mehr als ein Viertel (26,8 %) zurück: Im Jahr 2015 lagen sie noch bei insgesamt 6,7 Milliarden Euro.

Import im 1. Halbjahr 2021: -6,5 % gegenüber Vorkrisenzeitraum

Auch der Außenhandel mit Pkw-Reifen litt unter den weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie. Im Jahr 2020 wurden mit 74,8 Millionen Autoreifen rund 13,4 % weniger eingeführt als im Jahr 2019. Die Ausfuhrmengen lagen mit 54,5 Millionen Stück ein Fünftel (20,6 %) unter dem Niveau des Vorjahres. Dies setzte sich auch im 1. Halbjahr 2021 fort: Zwar stieg sowohl die Einfuhr (+23,7 %) als auch die Ausfuhr (+16,7 %) zum Vorjahreszeitraum, das vergleichbare Vorkrisenniveau wurde jedoch nicht erreicht (gegenüber 1. Halbjahr 2019: Import -6,5 %; Export -16,7 %).

Einfuhrpreis für Naturkautschuk im August 2021 fast 42 % über Vorjahresmonat

Lieferengpässe und eine große weltweite Nachfrage sorgen seit Längerem für wachsende Rohstoffpreise bei dem für die Reifenherstellung wichtigen Kautschuk. Die Einfuhrpreise von Naturkautschuk waren im August 2021 um 41,7 % höher als im Vorjahresmonat. Synthetischer Kautschuk verteuerte sich im gleichen Zeitraum um 46,7 %. Kautschuk wird nicht nur bei der Produktion von Autoreifen verwendet, sondern auch zu Dichtungen, Schutzhandschuhen, Luftballons, Klebebändern oder Kondomen verarbeitet. Auswirkungen der erhöhten Einfuhrpreise auf die Erzeuger- oder Verbraucherpreise von Autoreifen sind aktuell noch nicht zu beobachten.

Methodische Hinweise:

Die ausgewählten Positionen der Produktions- und Außenhandelsstatistik umfassen neue Luftreifen aus Kautschuk für Personenkraftwagen (einschließlich Kombinationskraftwagen und Rennwagen). Nicht enthalten sind runderneuerte Reifen oder Reifen für andere Fahrzeugtypen.

Der Berichtskreis der Produktionsstatistik umfasst Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten des Verarbeitenden Gewerbes. Dargestellt wird nach dem Güterverzeichnis für Produktionsstatistiken die Meldenummer GP19-221111000.

Die nominalen Umsatzzahlen stammen aus dem Jahresbericht im Verarbeitenden Gewerbe der den gleichen Berichtskreis wie die Produktionsstatistik umfasst und schließen den Umsatz von Handelsware mit ein. Die Auswertung erfolgte nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008), WZ-Nummer 2211 - "Herstellung und Runderneuerung von Bereifungen", für die gesamte Branche.

Gegenstand der Außenhandelsstatistik ist der grenzüberschreitende Warenverkehr Deutschlands mit dem Ausland. Ausgewertet wurden die Ergebnisse der Warennummer 4011 1000.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte: Pressestelle,

Telefon: +49 611 75 3444,

www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
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